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PJ Harvey

Polly Jean Harvey (* 9. Oktober 1969 in Corscombe bei Yeovil, England) ist eine britische Singer-Songwriterin, die seit Anfang der 90er Jahre neue Maßstäbe für Frauen in der Rockmusik setzen.

Als PJ Harvey 1992 ihr Debütalbum „Dry“ auf dem kleinen Indielabel Too Pure veröffentlichte, kam es fast schon einer Sensation gleich. So offen, roh und verletzlich hatte man eine Frau zuvor noch nicht singen hören. Ihre Songs drückten Schmerz und Euphorie gleichermaßen aus und hinterließen die Zuhörer aufgewühlt. Schnell wurde ihr ein Plattenvertrag bei einem Mainstream-Label angeboten.

Insbesondere ihre frühen Werke dienten der Künstlerin offenbar als Ventil für ihre Emotionen. Unter der Leitung von Steve Albini (dessen Ruf als exzellenter Produzent auf seinen eigenen Bands Big Black und Shellac sowie auf seinen ikonischen Produktionen für Bands wie Pixies und Nirvana beruhte) nahm PJ Harvey ihr zweites Album „Rid of Me“ 1993 auf. In der Folge von Nirvanas großem Durchbruch mit „Nevermind“ hatten die Gitarren besonders laut zu sein.

„To Bring You My Love“ (1995) brachte eine weichere Seite von PJ Harvey zum Vorschein, sie setzte erstmals auf elektronische Instrumente und zugänglichere Arrangements. Als Harvey mit diesem Material tourte, legte sie ihre Gitarre für eine eher theatralische Präsentation beiseite und zeigte sich als charismatische Frontfrau in der Tradition von Nick Cave, mit dem sie eine enge Liebesbeziehung hatte, die sich auch im zärtlichen Video zum Duett „Henry Lee“ offenbart.

Cave widmete ihr sein persönlichstes Album „Boatman’s Call“ nach ihrer Trennung aufgrund seiner anhaltenden Drogenprobleme und änderte in der Folge seinen Lebensstil.

Seit 1995 produziert PJ Harvey ihre Musik gemeinsam mit John Parish, ihr Stil ist heute akustischer und nicht mehr so schroff wie in den frühen Jahren. Sämtliche PJ-Harvey-Alben klingen unterschiedlich und werden lediglich von der charismatischen Stimme der Sängerin zusammengehalten. In einem Interview erklärte sie das so:

„Wenn ich an einem neuen Album arbeite ist für mich das wichtigste, mich nicht zu wiederholen… das ist immer mein Ziel: etwas neues zu erschaffen und mich selbst herauszufordern. Weil ich immer weiter dazu lernen möchte.“

2023 erscheint ein neues Album von PJ Harvey.

PJ Harvey live in Paris 13.10.2023 (Foto: Cha Gonzalez)

PJ Harvey live im Pariser Olympia 2023 (Video)

    Sieben Jahre nach ihrem letzten Album, „The Hope Six Demolition Project“, präsentierte PJ Harvey ihr neuestes Projekt, „I Inside the Old Year Dying“ live und spielte auch einige ihrer Klassiker. Arte zeigt das Konzert im Pariser Olympia in voller Länge.

    PJ Harvey 2023 (Foto: Steve Gullick)

    PJ Harvey live in Berlin am 22.10.2023 (Review und Setlist)

      PJ Harvey kehrt auf die Bühne zurück, um die Veröffentlichung ihres zehnten Studioalbums namens „I Inside The Old Year Dying“ zu feiern, zusammen mit ihren langjährigen Mitwirkenden James Johnston, Jean-Marc Butty, Giovanni Ferrario und vor allem John Parish, der bereits bei ihrem Karrierestart dabei war.

      PJ Harvey (Presspic 2023, Rough Trade)

      PJ Harvey – I Inside The Old Year Dying (Album 2023)

        ► ALBUM DER WOCHE: PJ Harveys zehntes Studioalbum „I Inside The Old Year Dying“ klingt anders als alles, was sie zuvor gemacht hat: Die ersten Songs seit einem Jahrzehnt sind einzigartig, eigenwillig und brauchen Zeit, sich zu entwickeln – aber dann entfaltet diese geisterhaften Folk-Songs eine faszinierende Energie.

        Die besten Alben von PJ Harvey

          Polly Jean Harvey setzt seit Anfang der 90er Jahre neue Maßstäbe für Frauen in der Rockmusik: Wir stellen die besten Alben von PJ Harvey vor.

          PJ Harvey - Is This Desire? (Album-Cover)

          PJ Harvey – Is This Desire? (Klassiker)

            Ende des Sommers 1998 veröffentlicht PJ Harvey ihr viertes Studioalbum „Is This Desire“. Düstere Synthie-Wolken und blubbernde Bässe machen es zu einem emotionalen Erlebnis von besonderer Intensität.