Über 40 Soloalben, 26 Grammy-Nominierungen und Gründungsfigur eines ganzen Genres. Die Karriere von Neil Young kann wohl kaum mit einem anderen Wort als „einzigartig“ beschrieben werden.
Über die vielen Jahre seiner Karriere hat sich Neil Percival Young so einige Spitznamen erarbeitet. Einer der einprägsamsten dürfte dabei wohl „Godfather of Grunge“ sein. 1979 nimmt er zusammen mit Crazy Horse das Album „Rust Never Sleeps“ auf, welches als Grundlage für einen Sound dienen sollte, der unter anderem Soundgarden, Alice In Chains und Nirvana auf den Plan rief.
Die Songzeile „It’s better to burn out than to fade away“ war 1994 im Abschiedbrief von Kurt Cobain zu lesen.
Doch Neil Young als Grunge-Musiker zu bezeichnen, wäre wohl ebenso vermessen, wie ihn in irgendein anderes Genre einordnen zu wollen. Zwischen Rock, Country, Folk, Pop und kurzweiligen Elektro-Ausflügen hat er seit 1968 mehr als 40 Studioalben veröffentlicht. Aufgewachsen in der kanadischen Provinz, war er bereits im Kindesalter mit Diabetes, Epilepsie und Polio konfrontiert.
Ab 1963 versucht er sich als Singer-Songwriter in Toronto, bevor er 1966 nach Los Angeles zieht und dort die Band Buffalo Springfield gründet. Die Band erhält zwar erste Aufmerksamkeit, der Erfolg beginnt jedoch mit dem zweiten Soloalbum „Everybody Knows This Is Nowhere“ im Jahre 1970. Mit „Down By The River“ und „Cinnamon Girl“ enthält dieses Album gleich mehrere Songs, die wohl bis heute in den meisten Young-Top-10s zu finden sein dürften.
1969 trifft er mit Crosby, Stills And Nash beim Woodstock-Festival auf. Die Band entwickelt sich zu einem der erfolgreichsten Folk-Vertreter aller Zeiten und auch wenn Young 1971 seinen Abschied verkündet, folgen beinahe regelmäßige Reunions und Comeback-Touren.
Zum internationalen Star wird Young im Jahr 1972 durch die Veröffentlichung des Albums „Harvest“. Das Album zeigt sich offen für Pop-Einflüsse und liefert mit „Heart Of Gold“ die erfolgreichste Young-Single aller Zeiten. Anschließend scheint er in eine düstere, depressive Phase zu fallen. Anders als man es von anderen Künstlern gewöhnt ist, veröffentlicht er in dieser Zeit jedoch insgesamt sieben Alben.
Nach der Geburt seines zweiten Sohnes, welcher an zerebraler Kinderlähmung erkrankt ist, zieht er sich während der 80er-Jahre weitestgehend aus der öffentlichten Wahrnehmung zurück, nicht ohne weiterhin jährlich mindestens eine LP zu veröffentlichen. Es dauert bis 1992 und dem Album „Harvest Moon“ bis Neil Young wieder ganz der Alte zu sein scheint.
Diskografie Neil Young (Auszug)
1968: Neil Young
1969: Everybody Knows This Is Nowhere
1970: After the Gold Rush
1972: Harvest
1982: Trans
1992: Harvest Moon
1995: Mirror Ball
2000: Silver & Gold
2012: Psychedelic Pill
2017: Hitchhiker
2017: The Visitor
Der 11. September weckt letztendlich sein öffentliches, politisches Engagement, welches unter Fans oftmals kritisch gesehen wird. Young präsentiert sich zwar mit linker Haltung und stellt sich gegen Geroge W. Bush, Korruption und Kapitalismus, stellt jedoch eine völlig verklärte Redneck-Idylle als Gegenentwurf auf.
Im Januar 2022 ließ er seine Musik von Spotify löschen, weil Spotify über einen Podcast Fake News über die Corona-Impfung verbreitet und Verschwörungstheoretikern eine Plattform geboten habe.
The Cure haben sich letzte Woche mit dem Tickethändler Ticketmaster angelegt, weil dieser unverhältnismäßige Gebühren auf Konzerttickets aufgeschlagen hatte. Nun äußert sich auch Neil Young zu dem Geschäft mit Konzerttickets: Das System sei kaputt.
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Neil Young setzt sich bereits seit den 70er Jahren für den Umweltschutz ein. Jetzt hat er Mutter Erde ein ganzes Live-Album gewidmet, mit den wichtigsten Songs zum Thema. Und hat sie nachträglich im Studio komplett neu arrangiert.