The Boss: Die zehn besten Songs von Bruce Springsteen
Bruce Springsteen begann seine Karriere 1973 und er ist bis heute wichtige wie kritische Stimme des US-Rocks: Hier die Top 10 Songs vom Boss!
„Der Boss“ feierte 2019 seinen 70. Geburtstag mit einem neuen Americana-Album zwischen California-, Crooner- und Cinematic-Pop namens „Western Stars“, das Meisterwerk und Alterswerk zugleich ist. Wir blicken zurück auf die einzigartige Karriere von Bruce Springsteen.
Bruce Springsteen, geboren 1949 in Long Branch/New Jersey, ist ein US-amerikanischer Rockmusiker. Sowohl als Solokünstler als auch mit seiner legendären E Street Band hat sich Springsteen seit Beginn seiner Karriere Anfang der 1970er Jahre ein weltweites Publikum erspielt. Rund 20 Studioalben und etliche Livealben und Kompilationen wurden seit seinem Debüt GREETINGS FROM ASBURY PARK seit 1973 auf dem Columbia Label veröffentlicht, die Gesamtzahl seiner Plattenverkäufe liegt bei mehr als 130 Millionen. Die aktuell letzte Album-Veröffentlichung des 20-fachen Grammy-Preisträgers, LETTER TO YOU, erschien im Oktober 2020 und erreichte Spitzenpositionen in allen wichtigen Musikmärkten der Welt.
Meisterwerk und überraschendes Alterswerk zugleich: 2022 überrascht der Boss mit Coverversionen von Soul-Songs auf dem Album „Only The Strong Survive“.
1965: Geboren als Bruce Frederick Joseph Springsteen am 23. September 1949 in Long Branch im Bundestaat New Jersey, sind seine ersten musikalischen Lieben Cuntry & Western-Hits, die bei der Großmutter oft zu hören sind. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in Freehold, New Jersey, als ältester Sohn von drei Geschwistern. Neben der katholischen Erziehung prägt vor allem die Working Class-Mentalität des Elternhauses den Heranwachsenden.
Sein Enthusiasmus für Rockmusik wird schon im Alter von etwa zehn Jahren durch Elvis Presley geweckt, in dieser Zeit bekommt er auch seine erste Gitarre. Später sollen ihn auch die Bands Rolling Stones und die Beatles in ihren Bann ziehen. Nach dem Wechsel auf die High School von Freehold eröffnet sich ihm die vielfältige Welt der Rockmusik und damit ungeahnte neue Möglichkeiten, den ernüchternden Aussichten, die ihm das eigene Elternhaus zu bieten hat, zu entfliehen. 1965 spielt er übrigens erstmals in einer Band namens „Castiles“, die es zu einer lokalen Berühmheit und zwei Singles brachten.
Die Begegnung mit der Musik Bob Dylans offenbart ihm schließlich die Magie, die das Schreiben von Songtexten bietet. Mehr und mehr widmet er sich der Gitarre und spielt ab und an mit kleineren Bands. Nach dem Ende der Highschool im Jahr 1967 wechselt er für ein Jahr an das Ocean County College.
1973: Sein erstes Studioalbum „Greetings from Asbury Park, N.J.“ erscheint beim Label Columbia Records, bei dem Bruce Springsteen bis heute unter Vertrag steht. Die Platte wird von Kritikern gelobt, erweist sich jedoch zunächst als kommerzieller Flop. Genau wie das Follow-Up-Album „The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle“, das ebenfalls 1973 veröffentlicht wird.
1975: Der Durchbruch folgt schließlich zwei Jahre später mit „Born To Run“. Der Longplayer kletterte bis auf Platz drei der US Billboard Charts und mit dem Titelsong gelang Springsteen erstmals ein Single-Hit. „Born To Run“, das zu einem seiner legendären Trademark-Stücke wurde – so nannte er seine 2016 erschienene Autobiografie ebenfalls „Born To Run“ – peakte auf Position 23.
1984: Zum endgültigen Superstar wird er dann fast zehn Jahre später, denn mit dem Album und Titelsong „Born in the U.S.A.“, schafft Bruce Springsteen 1984 auch den Durchbruch in Deutschland. Mit seinen letzten drei Alben erreichte er jeweils Platz 1 der deutschen Album Charts.
Den Song „Born in the U.S.A.“ als patriotische Hymne zu sehen, ist im Übrigen eines der vielleicht größten Missverständnisse in der Musikgeschichte: Der Musiker setzt sich darin mit einem Vietnam-Veteranen auseinander und kritisiert in dem nur scheinbar heimatverliebten Lied die damalige US-Regierung. Ironischerweise nutze Ronald Reagan diesen Song dann prompt im irrigen Glauben eine Vaterlandshymne zu spielen in seinem Wahlkampf.
1992: Bruce Springsteen versucht neue musikalische Wege, die wie im Falle von „Human Touch“ bei den Fans eher durchfielen, im Falle des 1995 erschienenden „The Ghost of Tom Joad“, inspiriert von der gleichnamigen Figur aus John Steinbecks Roman „Früchte des Zorns“ viel Lob erhalten.
1994 gelingt ihm mit dem Song „Streets of Philadelphia“ erneut ein großer Hit. Der Song mit zartem Synthiesound ist Teil des Films „Philadelphia“ mit Tom Hanks und Denzel Washington, der erste große Hollywoodfilm, der sich kritisch mit dem gesellschaftlichen Umgang mit AIDS-Erkrankten und Homosexuellen in den USA auseinandersetzt. Beim Erscheinen überraschte der Song, da Springsteen hier mehr als nachdenklicher Erzähler denn als markiger Rocksänger agiert. Der berührende Track wurde mit einem Oscar, vier Grammys und einem MTV Video Music Award ausgezeichnet.
Insgesamt hat Springsteen 20 Grammys gewonnen, einen Oscar und einen Tony gewonnen, wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, erhielt eine Auszeichnung im Kennedy Center und war 2013 die Person des Jahres von MusiCares. Im November 2016 wurde er mit der „Presidential Medal of Freedom“ ausgezeichnet
Seine 236-Broadway-Shows von Oktober 2017 bis Dezember 2018 wurde auf einem Album und einem Netflix-Special dokumentiert.
Bis heute ist Bruce Springsteen nicht nur eine relevante musikalische Stimme Amerikas, sondern auch eine wichtige in Sachen Haltung. Zu dem aktuellen Präsidenten hat er eine klare und harte Meinung und in einem Interview mit dem amerikanischen Musikmagazin „Rolling Stone“ sagte er:
„Wenn der Geist einmal aus der Flasche ist, kriegt man ihn nicht so leicht da hin zurück. Wenn überhaupt. Die Ideen, die er derzeit zum Mainstream macht, sind alle sehr gefährlich. Weißer Nationalismus und dieses extrem rechte Gedankengut (…) Trump hat sehr einfache Antworten auf sehr komplexe Probleme.“
Für 2020 war übrigens eine Tour mit seiner E-Street-Band angekündigt, die Corono wohl zunichte machte, aber ein Album von Bruce Springsteen & The E Street Band soll es zumindest geben…
Diskografie Bruce Springsteen
1973: Greetings from Asbury Park, N.J.
1973: The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle
1975: Born to Run
1978: Darkness on the Edge of Town
1980: The River
1982: Nebraska
1984: Born in the U.S.A.
1987: Tunnel of Love
1992: Human Touch
1992: Lucky Town
1995: The Ghost of Tom Joad
2002: The Rising
2005: Devils & Dust
2006: Hammersmith Odeon, London ’75
2006: We Shall Overcome: The Seeger Sessions
2007: Magic
2009: Working on a Dream
2010: The Promise
2012: Wrecking Ball
2014: High Hopes
2018: Springsteen on Broadway
2019: Western Stars
2020: Letter To You
2022: Only The Strong Survive
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