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Die Geschichte von: Wham! – Last Christmas

Last Christmas – dieser Song wird uns erfahrungsgemäß bis etwa Neujahr nicht mehr in Ruhe lassen. Hier ist die Geschichte dieses jungen Klassikers.

Alle Jahre wieder schallt uns aus dem Radio „Last Christmas“ von Wham! entgegen. Egal ob im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Fernsehen. Es gibt kein Entrinnen.

Begonnen hat alles im Jahr 1984 als George Michael den Song für seine Boygroup Wham! schrieb. Der Song stieg auf Platz 7 der deutschen Charts ein. Um Weihnachten geht es in dem Song nur am Rande, es gibt sogar Quellen, die behaupten, dass der Song ursprünglich „Last Easter“ hieß, doch das wurde von offizieller Seite nie bestätigt. 

Erst viele Jahre später tauchte der Song wieder in den deutschen Single-Charts auf, dank unermüdlichen Airplays auf allen Stationen. „Last Christmas“ platzierte sich am 30. November 2018 zum 130. Mal in den deutschen Singlecharts, womit die Single einen neuen Allzeit-Rekord aufstellte. Keine andere Single konnte sich bislang länger in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren. Zuvor hielten Paul und Fritz Kalkbrenner mit „Sky and Sand“ (129 Wochen) diesen Rekord inne. Platz 1 hat der Song allerdings nie erreicht, weder in Deutschland, noch in England.

Natürlich haben unzählige Künstler versucht, den Song in ihrer jeweiligen Landessprache zu etablieren, schließlich singen wir „Stille Nacht“ hier auch nicht in der englischen Version, aber keiner konnte dem Original auch nur das Wasser reichen, egal ob in der Version von Dalida, Nicole, Erdmöbel, Ariana Grande oder Caught In The Act. Allesamt gefloppt. Nur die Version von George Michael ist unsterblich.

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Der Song spielt Schätzungen zur Folge jährlich rund rund zehn Millionen Dollar (acht Millionen Euro) ein. George Michael, der den Song im Alter von gerade mal 20 Jahren geschrieben hat, hätte also alleine von diesem Song leben können ohne je wieder irgendwas zu veröffentlichen. Heute profitieren seine Erben von den Tantiemen und das bestimmt auf Lebenszeit.

Aber was ist das Geheimnis dieses kitschigen Trennungslieds? Es jagt Jung und Alt immer wieder Tränen in die Augen – manchmal aus Rührung, oft aber eher aus Verzweiflung. Ohne „Last Christmas“ keine echte Weihnachtsstimmung, da sind sich 90 Prozent der Menschen einig. Den übrigen zehn Prozent bleibt dabei eher der Lebkuchen im Halse stecken.

Echte Klassiker wie „White Christmas“, „Jingle Bells“ und „Oh Du Fröhliche“ haben seit 1984 das Nachsehen. Auch hat es seither kein Künstler mehr geschafft, einen neuen Weihnachtshit zu etablieren, der „Last Christmas“ endlich den Rang abläuft. Nicht einmal die Toten Hosen. Dabei entbehrt „Weihnachtsmann vom Dach“ ja auch nicht einer gewissen Romantik.

Doch was macht „Last Christmas“ zum unumstößlichen Weihnachtsschlager? Das süßliche Glockengebimmel? Das Video, an das sich jeder über 35 erinnert, als sei es gestern gewesen? Vermutlich war es gestern, weil irgendein Idiot das grobkörnige Ding bereits bei Facebook gepostet hat. Die Social-Media-Redaktion von Kronehit.at womöglich? Der österreichische Radiosender hat nämlich bereits einmal am 24. Oktober auch die „Last Christmas“-Airplay-Saison eingeläutet.  

Jenes Video führt uns immer wieder schmerzlich vor Augen, wie grausig die Klamotten- und Haarmode in den Achtzigern tatsächlich war – und dass der ganze Mist gerade wieder super angesagt ist. Zumindest in Berlin-Kreuzberg und in -Mitte.

Mir doch egal

Oder liegt es an Wham! selbst? George Michael, Andrew Ridgeley und ihrer gut gelaunten Entourage, dass der Song noch immer nicht unter einer tiefen Schneedecke begraben liegt? Dabei gibt es durchaus gelungene Coverversionen, die im Radio allerdings kaum Verwendung finden. Wie die von Erdmöbel mit dem Titel „Weihnachten ist mir doch egal“.

Die nächste Vorweihnachtsstufe ist mit dem ersten Senden von „Last Christmas“ jedenfalls gezündet. Wie ferngesteuert räumen Supermarktangestellte das Toilettenpapier mit Zimtduft und Weihnachtsmann-trifft-Rentier-Aufdruck in die Regale. Es ist an der Zeit, Geschenke zu organisieren. Mir würde ein Klopapierrollenhalter gefallen, der einer Spieluhr gleich beim Abrollen des Zimtpapiers die „Last Christmas“-Melodie dudelt.

Sehenswert im Zusammenhang ist übrigens die Wham!-Doku auf Netflix, die uns mit vielen pivaten Video-Aufnahmen und einer charmanten Erzählweise das Pop-Phänomen nahe bringt.

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