Mit einer Performance des Edith Piaf Chansons „L’Hymne à l’amour“ setzte Celine Dion gestern den atemberaubenden Schlusspunkt einer massiv überdimensionierten Olympia-Eröffnungsfeier in Paris. Es war der erste Live-Auftritt der schwerkranken Sängerin seit vier Jahren.
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris setzte neue Maßstäbe, indem sie das traditionelle Stadionformat verließ und stattdessen auf der Seine stattfand, um die historische Kulisse von Paris ins Zentrum der Inszenierung zu rücken.
Unzählige Tänzer und Musiker säumten das Seine-Ufer und inszenierten im Dauerregen auf den historischen Gebäuden die gesamte französische Geschichte. Die Kamera-Regie hatte derart viel zu tun, dass viele der unzähligen Details komplett verloren gingen. Vor allem die Sportler. Sie waren bei der Eröffnung kaum zu sehen und stehen doch eigentlich im Mittelpunkt bei Olympia.
Die Größe der bespielten Fläche und die unzähligen Showelemente führten die Zuschauer zu einer Reizüberflutung und so bleiben am Ende nur wenige prägende Bilder des Events. Eines das bleiben wird, ist der historische Auftritt von Celine Dion auf dem Pariser Eifelturm zum Abschluss der Mega-Show und setzte einen glanzvollen und emotionalen Schlusspunkt unter die Zeremonie.
Seit Tagen war über Dions Auftritt spekuliert worden, angesichts ihrer gesundheitlichen Verfassung durch das Stiff-Person-Syndrom. Trotz dieser Erkrankung, die zu Muskelkrämpfen führt und ihr das Gehen und Singen erschwert, lieferte sie eine bewegende und kraftvolle Darbietung, so als würde sie immer noch den Untergang der Titanic besingen.
Die Eröffnungsfeier war ein Mix aus historischen Rückblicken, Popkultur und prominenten Auftritten und drehten sich fast nur um die Grande Nation. Nationalismus ist eigentlich das Gegenteil der olympischen Idee und so fühlte man sich nach weit über 3 Stunden Pomp und Trikolore eher an ein überdimensioniertes französisches Musical erinnert als an eine Sportveranstaltung. Erschwerend kam hinzu, dass die Moderatoren des Events in der ARD nicht informiert waren, was da eigentlich passiert und deshalb weitgehend im Nebel stocherten, was da eigentlich passiert. Das machte es insgesamt mühsam zu folgen und interessiert zu bleiben. Drei Nummern kleiner und 20 Show-Acts weniger wäre vermutlich besser gewesen.
Auch Lady Gaga performte einen Song auf der Eröffnungsfeier, allerdings soll ihre Performance vorab aufgezeichnet worden sein.