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U2: Songs, Alben und Biografie der irischen Band

Unglaublich, aber wahr: Seit 1978 spielen U2 in unveränderter Besetzung als Quartett zusammen und haben in dieser Zeit 15 Studioalben eingespielt. Hier ein Überblick über ihre Karriere, ihre Alben und ihre besten Songs.

U2 gründete sich im Jahr 1976 in Dublin als Schülerband und hat sich seitdem zu einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Bands der Welt entwickelt. Die Gruppe setzte sich zusammen aus dem charismatischen Leadsänger Bono (Paul David Hewson), dem Gitarristen The Edge (David Howell Evans), dem Bassisten Adam Clayton und dem Schlagzeuger Larry Mullen junior.

Frühe Jahre und Durchbruch

Die Band wurde 1976 von Schlagzeuger Larry Mullen junior in einer Schule in Dublin unter dem Namen „Feedback“ gegründet. Die Gruppe änderte ihren Namen in „U2“ auf Anraten eines Freundes. Der Gewinn der Talentshow „Pop Group ’78“ und der darauf folgende Plattenvertrag markierten den Beginn ihres bermerkenswerten Aufstiegs.

Boy (1980)

Das Debütalbum „Boy“, veröffentlicht im März 1980, brachte U2 erstmals in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Mit einer Mischung aus kraftvollen Gitarrenriffs und introspektiven Texten, die von Themen der Adoleszenz und Identität handeln, setzte die Band ein Zeichen. Singles wie „I Will Follow“ und „A Day Without Me“ führten die Band zu ersten Erfolgen. Neben anderen jungen Bands wie The Cure, Talk Talk oder Depeche Mode stehen sie für den düsteren und minimalistischen Sound einer neuen Generation.

October (1981)

Mit „October“ veröffentlichten U2 im Jahr 1981 ihr zweites Studioalbum. Es zeigte eine tiefere emotionale Ebene der Band und reflektierte Bonos christlichen Überzeugungen. Mit „Gloria“ zeigt sich schon das Talent von Bono für die großen Gesten, die vor allem in großen Arenen gut zur Geltung kommen. Obwohl es weniger erfolgreich war als sein Vorgänger, etablierte das Album U2 weiterhin als ernsthafte Künstler und zeigte den Drang der vier Newcomer zu den größeren Bühnen.

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War (1983)

„War“, das 1983 veröffentlicht wurde, katapultierte U2 über die Grenzen Irlands hinaus in die Charts. Mit politisch aufgeladenen Hymnen wie „Sunday Bloody Sunday“ und „New Year’s Day“ kommentierte die Band den Nordirlandkonflikt und andere soziale Probleme. Das Album wurde zu einem Meilenstein und brachte U2 den Durchbruch in ihrer Heimat. Es prägte zudem den typischen Sound von U2 aus stampfenden Rhythmen, Gitarren-Arpeggios und der prägenden Stimme des Frontmanns.

The Unforgettable Fire (1984)

Mit „The Unforgettable Fire“ experimentierte U2 mit ihrem Klang und arbeitete erstmals mit den Produzenten Brian Eno und Daniel Lanois zusammen. Das Album zeigte vor allem mit dem Titelsong eine tiefere, atmosphärischere Seite der Band und präsentierte Hits wie „Pride (In the Name of Love)“. Der Song wurde zum großen internationalen Hit. Spätestens jetzt war klar: diese Band hat großes vor.

The Joshua Tree (1987)

„The Joshua Tree“ ist wohl das bekannteste Album von U2 und markiert einen Wendepunkt in ihrer Karriere. Veröffentlicht im Jahr 1987, erzeugte es stilprägende Songs wie „With or Without You“, „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ und „Where the Streets Have No Name“. Das Album wurde zu einem weltweiten Phänomen und U2 zu gefeierten Stars, die weltweit die Stadien füllten. Es ist bis heute eines der besten Rock-Alben der 80er Jahre und der künstlerische Höhepunkt in der Karriere von U2.

Rattle and Hum (1988)

Auf „Rattle and Hum“ verfolgten U2 vor allem ein Ziel: ihren neu erworbenen Status als Superstars auch in den USA zu festigen. Im begleitenden Konzertfilm begeben sie sich auf die Spuren von Elvis Presley und präsentieren Musik, die stärker vom Blues beeinflusst ist. Auch dieses Album landet auf Platz 1 der Charts in aller Welt, gehört aber im Rückblick nicht zu ihren stärksten Werken. Man kann sich auch als Fan nicht mehr des Eindrucks erwehren, dass die Band sehr kühl-strategisch vorgeht, um ihre Karriere in den USA weiter voranzutreiben, was nicht immer mit der Weltretter-Pose des Frontmanns zusammenpasst. Musikalische Größen wie B.B. King werden als schmückendes Beiwerk präsentiert.

Achtung Baby (1991)

Mit „Achtung Baby“ begann U2 eine Phase der musikalischen Erneuerung. Das Album, das in den Berliner Hansa Studios aufgenommen wurde und so zu seinem Titel kam wurde 1991 veröffentlicht. Brian Eno zwang die Band von ihrem typischen Sound abzuweichen und war von elektronischen Klängen und experimentellen Elementen geprägt. Songs wie „Until The End of The World“ (Titelsong des gleichnamigen Films von Wim Wenders) und „Mysterious Ways“ zeigten eine vielseitigere Seite der Band. Mit „One“ veröffentlichen U2 ihren größten Song, der später auch von Johnny Cash mit einem Cover geadelt wurde.

Zooropa (1993)

„Zooropa“, veröffentlicht 1993, war das Ergebnis von U2’s experimenteller Neugier. Das Album, das während der Zooropa-Tour entstand, führte die Band in noch unerforschte Klanglandschaften. Es wurde von Kritikern als eines der kreativsten Werke von U2 angesehen. Das Video zu „Stay! (Faraway So Close)“ ist auch Titelsong zu Wim Wenders gleichnamigen Film, der Fortsetzung von „Der Himmel über Berlin“.

Pop (1997)

„Pop“ aus dem Jahr 1997 war von Dance- und Elektronik-Einflüssen geprägt. Das Album rief bei Kritikern gemischte Reaktionen hervor, weil man sich vom typischen Sound weit entfernte. Hits wie „Discotheque“ und „Staring at the Sun“ spiegeln die Energie der Ära wider. So richtig wollte Bono seine Travolta-Pose aber niemand abnehmen. Genauso wenig wie sein politisches Engagement. Während Bono sich auf der politischen Bühne als Weltretter inszeniert, fliegt er im Privatjet um die Welt.

All That You Can’t Leave Behind (2000)

U2 kehrten mit „All That You Can’t Leave Behind“ zu einem melodischen Rock-Sound zurück und lieferten damit den Blueprint des Sounds von Colplay. Das Album von 2000 beinhaltet den Hit „Beautiful Day“ und bot eine Mischung aus nostalgischen Elementen und radiokompatiblem Pop.

How to Dismantle an Atomic Bomb (2004)

Mit „How to Dismantle an Atomic Bomb“ lieferte U2 2004 erneut eingängige Rockhymnen. Das Album enthält Songs wie „Vertigo“ und gewann mehrere Grammy Awards.

No Line on the Horizon (2009)

„No Line on the Horizon“, veröffentlicht 2009, zeigte U2 in der nächsten Phase ihrer Entwicklung. Das Album enthielt experimentelle Klänge und war von einer globalen Perspektive inspiriert. Der Song „Get on Your Boots“ war die führende Single. Obwohl das Album wieder die weltweiten Charts anführte, hinterlässt es keine bleibenden Songs. Musikalisch sinkt der Stern von U2, der Erfolg bleibt.

Songs of Innocence (2014)

Mit „Songs of Innocence“ überraschte U2 2014, indem sie das Album kostenlos über iTunes zur Verfügung stellten. Apple-Nutzer werden quasi zwangsbeglückt, ob sie wollen oder nicht. Trotz der umstrittenen Apple-Kooperation gilt das Album heute als eines der größten Flops der Band. Der überhebliche Marketingstunt überlagerte die musikalische Bedeutung des Werks bei Weitem und macht ein Problem der Musikbranche deutlich wie nie zuvor: selbst die erfolgreichste Band der Welt wird nur von einer vergleichsweise kleinen Minderheit wirklich geliebt. Die Empörung über die Aktion war ungleich größer als die Begeisterung der Fans über das kostenloses Album.

Songs of Experience (2017)

„Songs of Experience“ folgte 2017 und sollte eine Fortsetzung von „Songs of Innocence“ sein. Es behandelt Themen wie Liebe, Verlust und soziale Gerechtigkeit. Singles wie „You’re the Best Thing About Me“ liefern zwar gewohnte U2-Qualität, aber kaum ein Song verfängt auf Dauer. Die Luft ist raus bei U2 und Coldplay haben ihnen längst den Rang abgelaufen.

Songs of Surrender (2023)

Das jüngste Studioalbum „Songs of Surrender“, das im März 2023 veröffentlicht wurde, enthält Neuaufnahmen von 40 Songs aus der gesamten Bandgeschichte. Dieses Album zeigt, wie U2 ihre eigene musikalische Reise interpretieren und reflektieren. Das Album ist, wenn man die Songs mit den eigenen Originalen vergleicht, durchaus verzichtbar.

Es ist letztlich auch das Eingeständnis, dass die Band 45 Jahre nach ihrer Gründung nichts mehr Neues zu sagen hat. Bei dem Gesamtwerk der Band ist das allerdings auch nicht weiter überraschend, fast alle Bands aus den 70er und 80er Jahren verwalten heute nur noch ihr musikalisches Erbe. Neue Alben dienen dann nur noch als Vorwand auf Tour zu gehen – und das werden U2 hoffentlich noch lange machen.

Mit ihrem monatelangen Gastspiel in Las Vegas eifern U2 ihrem Vorbild Elvis Presley nach und streichen noch einmal ein paar Millionen ein.


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