Lange Zeit war Björk der einzig bekannte musikalische Export aus Island, doch inzwischen hat kein Land der Welt eine höhere Musikerdichte und mehr international bekannte Bands pro Einwohner zu bieten. Höchste Zeit also, die Top Ten (mít dén méístén Ákzéntén ín éíném Tónspión-Artíkel évér) vorzustellen.
Island ist für viele ein Sehnsuchtsort, nicht nur wegen der spektaktulären Landschaften weit ab vom Rest der Welt, sondern auch wegen seiner Musik. Kaum ein Land der Welt hat eine umtriebigere Musikszene als Island.
Hier kommen die subjektiv zehn besten Acts aus Island (mehr Tolles ist in unserer Spotify-Liste zum Thema zu hören)
10. Jóhann Jóhannsson
Im Februar 2018 viel zu früh verstorbener Komponist, der viele Filme mit seiner zauberhaften Musik zum Leben erweckte. Jóhann Jóhannsson vermengte Melodien und Genres wie Avantgarde, Klassik und Elektronic zu traumhaften Gebilden in Soundtracks zu komplexen Filmen wie „Arrival“, „Mother!“ und posthum erscheint im Herbst 2018 sein Musikvermächtnis zu „Mandy“, dem verstörenden Horrorthriller mit Nicolas Cage.
9. FM Belfast
Ihren größten Hit landeten die Electropopper von FM Belfast mit dem unverschämt eingängigen „Underwear“, der so gar nicht dem elfengleichen entrückten isländischen Klischee entspricht. Live feuert die Band mit diversen Percussionisten stets ein Feuerwerk ab.
8. Ásgeir
Ásgeir Trausti Einarsson ist der Sohn des isländischen Dichters Einar Georg Einarsson, der für seinen Sohn auch viele Songs schrieb. Als 2012 sein Debütalbum „Dýrð í dauðaþögn“ erschien wurde es auf Anhieb der bestverkaufteste Erstling aller Zeiten und angeblich sind 10 Prozent der Isländer im Besitz dieses Werkes voller zarter Indie-Folk-Songs.
ACT DES MONATS
7. Of Monsters And Men
Die isländischen Arcade Fire werden die Musiker von Of Monsters And Men oft genannt: Ihr folkig angehauchter Indie-Rock weist aber auch Parallelen zu Mumford & Sons oder Fleet Foxes auf, jedoch alles mit dem liebenswerten isländischen Charme versehen.
6. GusGus
Einem Genre entzieht sich das Projekt GusGus geschmeidig wie ein mythisches isländisches Wesen: Zwischen Ambient, Electro, Jazz und Techno wandelt die Band von Album zu Album seit der Gründung 1995 und produziert darüber hinaus regelmäßig Remixe für Acts wie Björk, Kraftwerk, Depeche Mode oder Moonbootica.
5. Emilíana Torrini
Die Sängerin und Komponistin schrieb ihren berühmtesten Song für jemand anderen: Kylie Minogue hatte mit ihrem Song „Slow“ einen großen Hit und Emilíana Torrini wurde für die Komposition 2004 für einen Grammy nominiert. Ihren eigenen größten Hit hatte sie dann 2009 mit dem energiegeladenen „Jungle Drum“, wobei sie bereits 1994 ihr erstes Album veröffentlichte.
4. Múm
1997 gründete sich diese experimentelle und elektronische Band, die eher als Kollektiv zu bezeichnen ist. Und auch hier kommt wieder Kylie Minogue ins Spiel, denn sie sang – oder besser hauchte – 2013 den Track „Whistle“ für Múm – ausgesprochen: „Muum“.
3. Ólafur Arnalds
Zwischen Neoklassik, Indie und Elektronik bewegen sich die fragilen und komplexen Kompositionen von Pianist Ólafur Arnalds. Für sein 2018 erschienenes Album „Re:member“ setzte er eine neu entwickelte Software names „Stratus“ mit zwei selbstspielenden Klavieren ein – die „Mensch-Maschine“ der neuen klassischen Musik quasi.
2. Sigur Rós
Seit 1994 bezaubert diese Band mit ihrer ätherischen sowie schwebenden Mischung aus Dreampop, Artrock, Post-Rock und Ambient: Eigentlich alles Komponenten, die einen Superstar-Status unmöglich machen, aber genau das sind Sigur Rós mittlerweile: Superstars.
1. Björk
Sie ist viel mehr als nur eine „Pop-Elfe“, die Island auf die Weltkarte der Musik gebracht hat. Über das Gesamtkunstwerk Björk braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen: Ihre Musik, Musikvideos, Filme und Kunstprojekte sagen schon alles und viel mehr aus – hier hat man es einfach mit einem wahrhaften Genie zu tun.
Spotify Playlist Isländische Musik
Weil eine Top 10 der Vielfalt der isländischen Musikszene nicht gerecht werden kann, haben wir eine Playlist zusammengestellt mit weiteren hörenswerten isländischen Künstlern.