Mit ‚cold bitch‘ präsentiert sich eine verheißungsvolle junge Künstlerin, being anne. Für ihre erste Single hat sie eine ‚Hamburger Küchensession‘ aufgenommen.
Direkt. Brüchig. Sarkastisch. Leise und erschöpft vom Wütend sein. So setzt being anne mit ihrer Stimme nach einem Akustikgitarren-Auftakts-Anschlag an, wenn man in die erste Single „cold bitch“ aus ihrer im Februar 2024 erscheinenden Debüt EP hineinhört.
„You say it’s lack of self-control / and that I’m too emotional… / If I could be a cold bitch, baby you’d see / how I’d burn your clothes and throw out your TV“ (aus „cold bitch“)
Ihr Ex sagt, es reiche jetzt mit der Emotionalität. Doch eine cold bitch kann und will sie nicht sein. Für being anne fängt Authentizität erst dort an, wo man das Gefühl ganz ernst nimmt. Der Song ist so etwas wie eine erste Gemüts-Bestandsaufnahme nach einer Facetime-Trennung mit einem „hohen Level an Frustration“, wie being anne etwas salomonischer im Interview sagt. Und tatsächlich steht „cold bitch“ direkt schon sehr passend exemplarisch für die Lieder ihres Erstlingswerks „thank you for ruining my summer“, das sich als 5- track-EP in den nächsten Monaten darstellen wird. Denn die Texte von being anne, wenn man denn so will, sind zumindest nicht im wörtlichen Sinne „lyrics“, sondern fast so etwas wie notierte Gedankenfetzen, manchmal im Affekt, manchmal durchdacht, manchmal emotional überarbeitet.