Qobuz veröffentlicht als erste Plattform durchschnittliche Auszahlungsrate pro Stream – bestätigt von unabhängiger Stelle. Damit setzt der Streamingdienst ein Zeichen für mehr Transparenz und faire Vergütung.
In der hitzigen Diskussion um faire Künstlervergütung geht Qobuz jetzt einen ungewöhnlichen Schritt. Als erster Streamingdienst weltweit hat die Plattform ihre durchschnittliche Auszahlungsrate pro Stream offengelegt – und diese von einer unabhängigen Beratungsfirma prüfen lassen.
Das Ergebnis: Im Jahr 2024 zahlte Qobuz im Schnitt 0,01802 Euro pro Stream an Labels und Verlage.
Das bedeutet konkret: Für 1.000 Streams fließen durchschnittlich 18,02 Euro an die Rechteinhaber. Diese leiten das Geld gemäß ihren Verträgen weiter – an Künstler, Songwriter und Komponisten. Zum Vergleich: Marktführer Spotify zahlt nach aktuellen Schätzungen für 1.000 Streams nur 2,86 Euro aus und kann durch die Masse seiner Nutzer die Preise bestimmen.
Qobuz hat zwar wesentlich weniger Nutzer, aber zahlt trotzdem das sechsfache(!) aus. Das zeigt, wie kaputt der Musikvertrieb durch Spotify & Co. ist. Es kommt kaum noch etwas bei denen an, die ihre Musik auf Streamingdiensten veröffentlichen. Dabei scheint es möglich zu sein, deutlich mehr zu zahlen.
Wer seinen Streamingdienst wechseln möchte, kann seine Playlisten übrigens ganz einfach exportieren.

Qobuz will damit ein Zeichen setzen in einer Branche, in der es meist wenig Transparenz über Zahlungsmodelle gibt. Auch beim sogenannten ARPU, dem durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer, liegt Qobuz mit 117,60 Euro pro Jahr weit über dem Branchendurchschnitt von 21,73 Euro. Die höhere Einnahme pro Kunde wirkt sich direkt auf die Ausschüttung an Künstler aus.
Die Plattform verfolgt seit ihrer Gründung ein klar künstlerfreundliches Konzept: Kein Gratis-Streaming, nur hochqualitative Audioformate, ein starker Fokus auf unterrepräsentierte Genres wie Jazz und Klassik sowie ein Download-Store, der zusätzliche Einnahmen für Rechteinhaber generiert und Musikfreunden erlaubt, Musik dauerhaft auf der eigenen Festplatte zu sammeln und sie zu besitzen, statt nur zu leihen. Das Modell setzt darauf, dass seine musikbegeisterten Nutzer gerne ein bisschen mehr Geld für mehr Qualität und mehr Fairness ausgeben.
Das Qobuz HiRes-Abo gibt es derzeit ab monatlich 12,49 Euro im Jahresabo. Im Vergleich dazu gibt es Spotify ab 10,99 Euro.

Georges Fornay, stellvertretender Generaldirektor von Qobuz, erklärt: „Unsere Auszahlungsraten sind jetzt öffentlich. Dieser Schritt für mehr Transparenz ist erst der Anfang auf dem Weg zu einem gerechteren Streaming-Modell.“
Ob andere Dienste folgen werden, bleibt abzuwarten. Klar ist: Wer über Qobuz streamt, unterstützt ein Modell, das sich stärker an der realen Wertschöpfung von Musik orientiert statt auf Masse zu setzen. Damit ist Qobuz für Musikliebhaber derzeit ganz klar die erste Wahl unter den Streaminganbietern.
Qobuz: Kein Gratis-Streaming, keine Werbung, keine Kompromisse
Qobuz unterscheidet sich von anderen Streamingdiensten in einem zentralen Punkt: Es gibt kein werbefinanziertes Gratisabonnement. Wer Musik hören will, zahlt – entweder für ein hochauflösendes Streaming-Abo oder für den direkten Kauf von Musik im Hi-Res- oder CD-Format. Das sorgt nicht nur für bessere Klangqualität, sondern auch für höhere Einnahmen für Labels und Verlage – und damit letztlich für die Künstler:innen.
Vier Punkte prägen das Modell:
- Keine Werbung, keine Gratisstreams – jedes Abo bringt Einnahmen.
- Premium-Inhalte und Hi-Res-Audio rechtfertigen einen höheren Preis – für fairere Ausschüttungen.
- Käufe im Download-Store bieten eine direkte Vergütung pro Track oder Album.
- Die Redaktion von Qobuz fördert gezielt Künstler:innen jenseits des Mainstreams und bringt ihnen Sichtbarkeit – und Hörer:innen.
Fünfmal mehr Einnahmen pro User als im Branchendurchschnitt
Im Schnitt erwirtschaftet Qobuz pro Nutzer:in („Average Revenue per User“, ARPU) etwa 117,60 Euro pro Jahr – rund fünfmal mehr als der Marktdurchschnitt von 21,73 Euro. Möglich macht das die Kombination aus hochpreisigen Abos und Musikverkäufen. Während andere Plattformen auf Masse setzen, konzentriert sich Qobuz auf Qualität – und ein Publikum, das bereit ist, für Musik zu zahlen.
Auch wenn Qobuz – wie viele Anbieter – noch nicht profitabel arbeitet, ermöglicht dieses Modell eine gerechtere Umverteilung der Einnahmen an die Rechteinhaber:innen, die diese wiederum an die Künstler:innen weitergeben.
Fairness durch Audioqualität – funktioniert das?
Qobuz sieht hochwertige Audioqualität nicht nur als Feature, sondern als wirtschaftlichen Hebel. Wer für Musik zahlt, sorgt dafür, dass mehr Geld bei den Musikschaffenden ankommt. Vor allem für weniger kommerzielle Genres wie Jazz oder Klassik bietet der Download-Store eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle.
Ob Streaming fairer sein kann als der klassische Verkauf von CDs oder Vinyl? Beim Kauf erhalten Künstler:innen direkt mehr Geld für ihr Werk – Streaming zahlt sich hingegen über eine längere Zeit und viele Hörer:innen aus. Qobuz bietet deshalb beides: unbegrenztes Streaming und einen Store für echte Musiksammler:innen.
Wachstum trotz Nische – oder gerade deshalb?
Qobuz versteht sich als Alternative im Streamingmarkt – nicht als Massenprodukt. Trotzdem wächst das Unternehmen: In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl der Länder verdoppelt, in denen Qobuz verfügbar ist, zuletzt kam Japan hinzu. 78 % des Umsatzes werden heute außerhalb des Heimatmarktes Frankreich erzielt.
Qobuz setzt auf Qualität, Vielfalt und ein musikbegeistertes Publikum – und sieht darin die Zukunft der Branche. Besonders für Nachwuchskünstler:innen, die nicht auf TikTok durchstarten wollen, sondern auf nachhaltige Sichtbarkeit und faire Vergütung setzen.
Keine Podcasts, keine Playlists von Algorithmen
Während Spotify stark auf Podcasts und algorithmische Empfehlungen setzt, bleibt Qobuz beim Fokus auf Musik. Die Plattform bietet redaktionell kuratierte Playlists, Auszeichnungen und Empfehlungen – von Menschen, nicht Maschinen. Podcasts? Sind derzeit nicht geplant.
So gelingt der Umzug von Spotify
Wer wechseln will, muss nicht bei null anfangen. Über den Dienst Soundiiz oder TuneMyMusic lassen sich Playlists und Musikbibliotheken einfach und kostenlos von anderen Plattformen zu Qobuz übertragen.