Sorry sind die ideale Band für 2020: Die Musik der Indierock-Post-Grunge-Band ist zugleich eskapistisch und exzentrisch, sie bündelt Ängste und macht Hoffnung auf einen Neustart.
Das Duo Sorry besteht aus Asha Lorenz und Louis O’Bryen, „925“ ist ihr Debüt-Album – eine eigene kleine Welt mit eigenwilligen modellierten Songs und disparaten Einflüssen, die von Hermann Hesse über Aphex Twin hin zu Tony Bennett reichen.
Die beiden kennen sich seit Schulzeiten und sind Teil einer neuen Süd-Londoner Musikszene um Acts wie Goat Girl oder Shame, die den verstaubten Indie-Rock wieder spannend machen.
Video: Sorry – Right Round The Clock
In Sorrys Songs kollidieren ganze Welten, wenn in dem faszinierend jazzig-jetzigen „Right Round The Clock“ in Richtung „Mad World“ von Tears for Fears genickt wird, der Sound jedoch nach einem furiosen Mix aus The XX und Elastica klingt.
Video: Sorry – As The Sun Sets
ACT DES MONATS
Die Tracks scheinen stets aus sich heraus zu wachsen, sich um eine jeweilige Stimmung oder Thema aufzubauen, wobei die Musik dann meistens eine Art 90ies-Grunge-Variante plus Sprengsel von Trip-Hop, Hip-Hop oder Jazz ist.
Dazu kommen scharf geschnittene Gitarren-Melodien über geradezu hüpfende Beats und ein Gesang, der hyperlakonisch bis zum gespielten Gewürge sein kann. Idiosynkrasie hervorgebracht von einer Internet-Generation, der Genres glücklicherweise egal sind und das neue Post-Genre-Zeitalter aufrufen im Geiste einer Billie Eilish oder Poppy.
Video: Sorry – Snakes