Zum Inhalt springen

SCHRAMM hat schwitzige Hände

Der Wuppertaler Musiker veröffentlicht seine neue Single „Sweatyhands“ aus der im August erscheinenden Debüt-EP „I made this for myself (I didn’t make it for you)“.

SCHRAMM – Sweatyhands

SCHRAMM macht endlich etwas für sich selbst: Am 19. August 2022 veröffentlicht der vielseitig begabte Wuppertaler seine Debüt-EP mit dem kompakten Titel “I made this for myself (I didn’t make it for you)”.

Obwohl SCHRAMM schon über reichlich künstlerischen Output verfügt, agierte er bis dato immer eher hinter den Kulissen, unter anderem in Videoproduktionen für Samy Deluxe oder Viva con Agua:

“Ich habe die letzten 5 Jahre oder so super viele Sachen für andere Leute gemacht, vor allem im Foto- und Filmbereich. Dadurch durfte ich richtig viele tolle Künstler*innen und einige sehr enge Freund*innen kennenlernen – dafür bin ich enorm dankbar. Trotzdem war schon Ewigkeiten auf meiner Agenda mal ein Projekt nur für mich selbst zu machen. Ich liebe es, für und mit anderen Artists zu arbeiten, aber wie soll das meine narzisstischen Veranlagungen befriedigen, wenn ich immer nur hinter der Kamera bin?”

Verpackt in einem Genremix aus High-Energy / Low-Fidelity Indierock mit Post-Punk-Einflüssen schwankt SCHRAMM in seinen eigenen Songs mit hohem Momentum zwischen kitschig-tanzbarer Ballroom-Romance und ironisch affirmativen Selbsteingeständnissen.

ALBUM DES JAHRES 2024

Die 50 besten Alben des Jahres 

Seine Introspektiven Texte singt er mit verzerrter Stimme über eingängige Gitarrenmelodien, Autotune-Chöre und elektronische Drummachine-Sounds. Ohne konkrete Bemühungen in die eine oder die andere Richtung, tanzt SCHRAMM auf einem schmalen Grat zwischen klassischen bis kantigen Indierock-Sounds und harmonischem Bedroom-Pop. Wie handgemacht oder wie ausproduziert seine Songs sich anfühlen, steht für SCHRAMM aber nicht im Fokus. Im Vordergrund steht, über Gefühle zu sprechen – in erster Linie seine eigenen. 

Die zweite Single „Sweatyhands“ erzählt auf ehrliche, sympathisch-selbstironische Art und Weise von SCHRAMMS eigenen Unsicherheiten:

„Sweatyhands habe ich als letztes für die EP geschrieben. Darin geht’s vordergründig um Schwitzige Hände und die Befürchtung, dass man dadurch meine awkwardness bemerkt.  Ich habe das Gefühl, ich kann meine Unsicherheiten in vielen Situationen oftmals ganz okay überspielen (auch wenn ich dann natürlich meist zu schnell, zu laut und zu viel quatsch rede). Aber sobald dann jemand meine Hände berührt fühle ich mich ertappt, als würde die Fassade bröckeln, die andere Person mein innerstes erblicken und bemerken, dass ich gar nicht so cool bin wie ich die ganze Zeit tu, sondern eigentlich nur ein nervöses Wrack.“ 

„Mit da rein spielt auch, dass man sich heutzutage auf Social Media oft viel cooler gibt als man sich in Wahrheit fühlt, was zumindest bei mir dazu führt, dass ich an mich selbst Standards setze, die ich in Persona nicht erfüllen zu können glaube. 

Ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, wie ich bei meinen ersten “richtigen” Dates während der Schulzeit andauernd ins Bad gerannt bin, um mir meine Hände zu waschen, damit mein Date nicht merkt, wie klebrig sie sind. Damals hatte ich auch noch mit heftiger nervositätsbedingter Übelkeit zu kämpfen, das habe ich zum Glück heute nicht mehr. Die schwitzigen Hände sind aber geblieben.“