Sam Himself, der Schweizer „King Of Tears“ aka New Yorks führender – und vermutlich einziger – Fondue Western™–Bariton, meldet sich zurück mit seiner neuen Single ‚Never Let Me Go‘. Die unwiderstehlich tanzbare Ode an den Neubeginn ist ein erster Vorgeschmack auf Sam Himself’s zweites Album, welches Anfang 2023 erscheinen soll.
Kaum ein Jahr ist es her, seit der Indie Rocker mit der Veröffentlichung seines Debütalbums Power Ballads (2021) die internationale Bühne betrat. Seither durfte der Basler Wahl-New Yorker unter anderem seinen ersten nationalen Charteinstieg und seine zweite Nominierung für den Swiss Music Award verzeichnen sowie Radio-Airplay in Europa und den USA. Dort pries der stilgebende Radiosender KEXP das Album als “kunstvoll atmosphärisches Stück Post Punk”; im Mai kürte die ebenso einflussreiche Station KCRW einen von Sams Songs sogar zu ihrem „Today`s Top Tune.”
Eine Verschnaufpause nach seinem “grossen Wurf” (BZ) hätte man Sam Himself entsprechend verziehen. Doch das Zeitverschwenden gehört nicht zu den Talenten des Songwriters, Performers und Multiinstrumentalisten.
Mit seinen “smokey baritone vocals” (Under The Radar) macht sich dieser spätestens seit 2020 einen Namen, als er, in Anerkennung seiner dritten EP Slow Drugs (2020), zum ‚Best Talent‘ des Schweizerischen Nationalfunks erklärt wird. Sams Stern war also bereits am Steigen, bevor er sich ans Schreiben seines Debütalbums machte. Power Ballads ist dennoch hörbar geprägt von der Trauer und Einsamkeit einer Phase, in der Sam sich nach eigener Aussage alles andere als “powerful” gefühlt habe: eben angereist aus New York fand sich der gebürtige Basler im Frühjahr 2020 statt auf der geplanten Europatournee plötzlich im Heimat-Exil wieder, mit mehr abgebrochenen Tourdaten als frischen Socken im Gepäck und ohne jede Ahnung, wann er wieder in seine zehnjährige Wahlheimat New York zurückreisen könnte. (Fast ein Jahr später, wie sich schließlich herausstellte.)
Der Melancholie jener Zeit stellt Sam Himself mit seiner neuen Single einen klaren Kontrast entgegen. ‘Never Let Me Go’ ist inspiriert von Neuanfängen, nicht Verlusten, von Hoffnung statt dem Gegenteil.
„Die letzten paar Jahre haben auch mich ziemlich mitgenommen. Gleichzeitig haben sie mir vieles gegeben, für das ich sehr dankbar bin; den Teil finde ich manchmal kompliziert.”
Gestrandet zwischen Herkunftsort und Wahlheimat, wusste der Musiker die wachsenden Wellen auf beiden Seiten des Atlantiks dennoch zu reiten und legte sich erst recht ins Zeug: „Gefühlt hab ich ein Jahr lang nicht geschlafen.“ Doch die größte Veränderung stand noch bevor: aus der Sam-Saga wurde eine Lovestory, unsterblich und ungelogen.
„Ich würds mir auch nicht abkaufen“, sagt Sam lachend über den Stoff, aus dem sonst Märchen gewoben werden – oder staubige Bildungsromane. Doch Ironie schwingt keine mit, wenn Sam beschreibt, wie er zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Pandemie wieder „echtes Licht“ am Ende des sprichwörtlichen Tunnels zu sichten glaubte. „Als COVID uns überrumpelte und mir klar wurde, dass ich so bald wohl kaum nach New York zurückkehren können würde, dachte ich, meine Welt würde untergehen. Stattdessen machte sie einen Neustart – persönlich, beruflich und bestimmt auch noch irgendwie astrologisch – und wird seither immer grösser.”
Von diesem Aufwind getragen schlägt ‚Never Let Me Go‘ einen Spagat zwischen roher Intimität und hymnischen Pop, ganz ohne kitschiges Hosenreissen. Für Sam ist die Nummer der “Big Bang” einer neuen Ära, ein Soundtrack für den ersten Tag nach dem vermeintlich letzten. Der kann die Tanzbeine nicht stillhalten, im Puls pocht die Hoffnung, plötzlich gibts wieder ganz viel zu verlieren.
Für die Aufnahmen seines neuen Materials tat sich Sam Himself abermals mit seinem langjährigen kreativen Partner und „Second Beatle“, dem New Yorker Produzenten Daniel Schlett (Iggy Pop; The War on Drugs), zusammen: Anfang 2022 kehrt Sam zurück ins Strange Weather, Schletts Studio in Brooklyn. Unterstützt wurden die beiden von Sams engem Freund und Bassisten Josh Werner (CoCo Rosie; Ghostface Killah) und Schlagzeuger Chris Egan (Blood Orange; Solange). Das Mastering übernimmt auch diesmal wieder Greg Calbi (David Bowie; Bruce Springsteen).
Das Musikvideo zu ‚Never Let Me Go‘ fügt sich nahtlos in die wunderbar schräge Ästhetik ein, die zum Markenzeichen von Sams Bildsprache geworden ist, ein. Getreu dem unverbesserlich romantischen Geist des Songs nutzte Sam eine kurze Pause zwischen Tourdaten für ein spontanes Treffen mit dem Filmemacher seines Vertrauens, Stefan Tschumi, in Island. Berauscht von der überirdischen Schönheit des Ortes und beflügelt von der Möglichkeit, endlich wieder reisen zu können, tanzte sich Sam zwei helle, atemlose Nächte lang seinen liebesschwangeren Allerwertesten ab.
Sam Himself kündigt zum Release seines neuen Albums eine Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Österreich an; darüber hinaus ist eine Serie von US-Terminen fürs nächste Jahr geplant.