Jetzt podcastet er auch noch: immer mehr Musiker betreiben nebenher auch einen eigenen Musik-Podcast. Nach Tocotronic-Basser Jan Müller lädt nun auch Arnim Teutoberg-Weiß befreundete Künstler*innen ein, mit ihm über Musik zu plaudern. Wir haben ihn dazu befragt.
Für seinen Podcast „Poparazzi“ sucht sich Arnim jede Woche einen Song aus, über den er mit seinen Gästen, den Komponisten, spricht. Bisher dabei waren Mine, Deichkind, Charlotte Brandi, Bela B, Inga Humpe und Betterov.
Die Lieder aus dem Podcast haben alle eine besondere Bedeutung für dich. Gibt es etwas, woran du erkennst, dass der Song ein Hit ist?
Nein. Keine Ahnung. Ich liebe Lieder, die mich bewegen und wenn es mehr Leute bewegt, ist das toll für die Künstler: innen oder die Band. Aber es ändert bei mir nix. Ich lieb’ das Lied in meinem Herzen.
Was hat dich dazu inspiriert deinen Podcast „Poparazzi“ aufzunehmen?
Meine Frau meinte zu mir: “Du kannst dich aufregen oder einfach selber was machen”. Und dann hab ich die Poparazzi-Idee aufgeschrieben. Ich wollte was machen, was ich selber gern hören würde und das es so noch nicht gibt. Bosepark und ich haben das dann auf die Beine gestellt.
Welche Themen behandelst du in deinem Podcast? Und warum sind sie wichtig für dich?
Wie schreiben die Leute, die ich bewundere, ihre Lieder? Mir ist es so wichtig, weil es kaum was Wichtigeres gibt in meinem Leben, seit 28 Jahren, als Musik machen. Und ich weiß immer noch nicht, wie das eigentlich geht. Keine Ahnung. Der Austausch mit den Kolleg: innen ist Inspiration und Information zugleich.
Als Frontmann der Beatsteaks bist du es gewohnt, auf der Bühne zu performen. Wie unterscheidet sich das Erlebnis, einen Podcast zu moderieren, vom Musizieren?
Es ist komplett anders. Die Bühne Ist der heilige Ort. Der Podcast das Café.
Wie wählst du deine Gäste für den Podcast aus und was hoffst du von ihnen zu lernen?
Ich komme als Fan von einem Song und somit auch als Fan der Künstler: innen.
Ich freu mich auf den Austausch. Und der Rest passiert und ergibt sich.
Was waren bisher die interessantesten oder überraschendsten Momente, die du beim Aufnehmen des Podcast erlebt hast?
Alle. Es gibt keine Favoriten. Jeder, der da war, zeigt mir und spricht mit mir über was sehr Intimes. Songs schreiben ist auch immer Hose runterlassen. Demos und erste Skizzen sind so wundervolle, fragile Kunstwerke. Da beginnt alles. Aber sie sind nicht fertig. Dass Musiker: innen mir das zeigen und mit mir darüber sprechen, ist wunderschön. Und ich bin sehr dankbar dafür.
Wer wäre dein Traumgast für deinen Podcast? Und mit welchem Song wird er/sie vertreten sein?
Es gibt so viele! Aber Ralf Hütter von Kraftwerk (das Model), da schlafe ich die drei Nächte davor nicht.
Für alle neuen Hörer: Was erhoffst du dir, dass sie aus dem Zuhören mitnehmen?
Einen Einblick in die Leidenschaft, die Arbeit, den Fleiß, die Zufälle, die es braucht für tolle Musik.
▷ Die 30 besten deutschsprachigen Podcasts im Überblick