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Piranha Media löscht Spex, Rap.de und Juice

Der Münchner Verlag Piranha Media lässt weitere etablierte Musikmagazine sterben. So wurden Spex, Rap.de und Juice eingestellt und sämtliche Inhalte aus dem Netz genommen. Damit geht das große Sterben der Musikmagazine weiter.

Spex Magazin
Das einst prägende Musikmagazin Spex wurde 2022 vom Netz genommen

Der Verlag Piranha Media hatte sich in den 00er Jahren eine erstaunliche Anzahl von Musikmagazinen einverleibt. Unter anderem gehörten Spex, Groove, Juice oder riddim zum Verlagsportfolio. Viele der etablierten Musikmagazine strauchelten angesichts stark rückläufiger Leserzahlen von Printzeitschriften und waren offenbar billig zu haben. Finanziert wurde der ganze Spaß durch zahlreiche Firmenbeteiligungen des Verlegers sowie die kostenlosen, gesponserten Magazine für Saturn (Piranha Magazin) und Burger King.

Einige der Übernahmen gingen nicht lautlos vonstatten, sondern früh wurde klar, dass der Name Piranha durchaus ernst gemeint war. Mehrfach wurden gesamte Redaktionen entlassen und ausgetauscht, wer nicht spurte musste gehen.

Das prominenteste Opfer von Piranha Media war die Kölner Spex Redaktion, die 2006 zum Umzug nach Berlin gezwungen und dadurch de facto aufgelöst wurde. Die Spex fand nie wieder zur alten Form zurück. Spätere Übernahmen waren etwas lautloser, doch die „Hire & Fire“ Politik des Verlegers Alexander Lacher war in der Branche kein Geheimnis.

Auch Tonspion war für kurze Zeit am Verlagshaus angedockt, doch aufgrund fehlenden Interesses auf Seiten des Verlags am Thema Online konnten wir uns gerade noch rechtzeitig aus dem Piranhabecken aussteigen und sind seitdem wieder zu 100% unabhängig.

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Nachdem die diversen Printmagazine bereits mangels Auflage eingestellt wurden, wurden nun auch die Onlineausgaben eingestellt und vom Netz genommen. Ein Schlag ins Gesicht aller Autoren, die über viele Jahre Inhalte für die Magazine geschrieben haben und ein herber Verlust für die Popkultur in Deutschland. Auch wenn Musikmagazine heute nicht mehr die Bedeutung haben, die ihnen früher zugeschrieben wurde (in Wahrheit hatten Musikmagazine noch nie riesige Auflagen), wäre es sehr einfach gewesen, die Texte öffentlich zu archivieren und zugänglich zu halten.

Als Grund für den krassen Schritt wurde Corona angegeben, die angeblich die Werbeeinnahmen haben schrumpfen lassen. Allerdings war von Corona im Online-Marketing kaum etwas zu spüren. Wahrer Grund dürfte vielmehr sein, dass der Verlag das Onlinegame nicht beherrschte und daran auch gar kein Interesse hatte.

Mit seinen diversen Online-Magazinen konnte er keine relevante Reichweite aufbauen. Selbst die beiden Rap-Magazine Juice und Rap.de hatten zuletzt online kaum noch Leser, obwohl sie doch über das mit Abstand populärste Genre in Deutschland berichteten und in der Szene durchaus geschätzt wurden.

Wir laden alle Autor*innen der diversen Magazine ein, sich bei uns zu melden!

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