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Periode veröffentlichen neues Album 5

Psychedelische Gitarre, reduzierte elektronische Drums, dezente Vocals und charaktervolle Synthesizer – Periode aus Berlin schaffen mit ihrem neuen Album 5 ein kunstvolles Werk.

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Thomas Winkler und Andreas Reihse, besser bekannt als Periode, gelingt mit ihrem neuen Album 5 nicht nur eine Fusion verschiedener Genres. Sie transfomieren auf beeindruckende Weise ihre Einflüsse zu ergreifenden Songs, deren Schönheit auf Understatement und einer beeindruckenden Losgelöstheit von aktuellen Trends basiert.

Periode’s nunmehr fünftes Album besteht aus insgesamt sieben Songs. Vier reine Instrumentalstücke treffen auf drei Produktionen mit Gesang und schaffen ein abwechslungsreiches Setting. Der Opener Auerstrasse ist die musikalische Umsetzung eines Gedichtes der Dichterin Sonja vom Brocke.

Die lyrische Beschreibung eines Spaziergangs durch eine unbekannte Seitenstraße Berlins. Geschrieben auf Deutsch, arbeitete die Band mit der Übersetzung der Autorin Catherine Hales. Der Song ist eher beatlos und reduziert auf das Wesentliche, punktet aber mit der Seele eines Ware House Raves in den 90ern in Manchester.

Hair & Make-Up berührt sowohl Körper als auch Seele. Der Song wurde zusammen mit Kathia Rudametkin konzipiert. Die in Mexiko lebende Künstlerin hat Musik und Texte mitgeschrieben, spielt Bratsche und leiht ihre Stimme, die mühelos von Englisch zu Spanisch wechselt. Ein verführerischer Elektro-Song mit Anklängen an laute Gitarren und Streicher.

Mit intensivem Bass und Gitarre geht es bei Contigummi voran. Ein Soundtrack für das Ende einer ausufernden Nacht, welche nun langsam aber sicher in den nächsten Tag wechselt. Gedämpft und dennoch Farbenfroh wie ein Meskalin-Trip in Fear & Loathing in Las Vegas. Das begleitende Musikvideo spielt mit 80er Jahre Ästhetik und holt den Hörer auch visuell ab, um in ungeahnte Sphären zu schlingern.

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Weitere Songs wie das clubbigere Heaven oder das gemächliche Rubio avancieren das Album zu einer abwechslungsreichen Werkschau von Periode. Ausgewogen finden Gitarre, Drummachine, Synths und organische Instrumentierung nebst Vocals zu einander. Einem Tanz durch die Nacht gleich, reichen sie sich die Hände, um sich nicht in der lauernden Finsternis zu verlieren. Melancholie bleibt daher höchstens ein weit entfernter, wenn auch vorhandender Begleiter in einigen der Stücke.

Überhaupt arbeiten Periode viel mit dystopischen Emotionen. Diese werden jedoch nicht schillernd auf das Klanggerüst ihres kreativen Outputs aufgetragen, sondern vielmehr dezent verwoben und lassen ungeahnte Sehnsüchte entstehen.

Biografie

Am 18. September 2015 saß Thomas Winkler auf den Stufen der Oranienburger Straße 18 in Berlin. Er hatte gerade ein Konzert auf seiner E-Gitarre mit Super-Delay gespielt, als Andreas Reihse von der Band Kreidler ihn ansprach: „Oliver hat gesagt, du möchtest, dass ich eines deiner Stücke remixe.“

Der Track sollte „Heat will shift the blame“ werden und erschien 2016 im 747-Mix beim Weltschmerz Verlag London. Kurz darauf war Periode geboren.

Seitdem unterlegt und überlagert Reihse Winklers hypnotisches Gitarrenspiel mit dem digitalen Raster der Ewigkeit, das immer wieder nach Winkler greift, während er es achtlos zu durchbrechen versucht.

Während Winklers Soloprojekt sich durch ein kraftvolles, gitarrengetriebenes New-Wave-Songwriting auszeichnet, lassen sich Periode nicht so leicht in eine Schublade stecken. Reihse unterlegt und überlagert Winklers hypnotische Gitarrenpickings mit dem digitalen Raster der Unendlichkeit, das Winkler immer wieder zu berühren und zu durchbrechen versucht. Gesang gibt es kaum. Ihre Songs sind aus mäandernden Sessions entstanden, die in der Postproduktion zu einer Form verdichtet wurden.

Periode sind emotional und beschwörend mit einem Hauch von Melancholie. Wenn man Hashtags braucht, oszillieren Periode zwischen #krautrock, #post-punk/new-pop, #electronica/ambient; sie beschäftigen sich oft mit einem cineastischen Gefühl, das regelmäßig von einem bewegenden Groove getoppt wird. Der Vibe ist grundsätzlich positiv.

Auf den Albumcovern von Periode finden sich immer wieder Bilder von zeitgenössischen Künstlern. Darunter Michaela Eichwald, Sebastian Dacy und André Butzer. Das aktuelle Album ist sowohl weltweit digital als auch als CD von Suzean Studio in Japan erhältlich.