Anora ist der große Gewinner der 97. Academy Awards. Sean Bakers Drama über eine junge Stripperin, die sich in den Sohn eines russischen Oligarchen verliebt, gewann fünf Oscars, darunter „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bestes Originaldrehbuch“. Auch Adrien Brody, Mikey Madison und Kieran Culkin wurden ausgezeichnet.
Mit einem Budget von nur sechs Millionen US-Dollar galt Anora zunächst als großer Außenseiter im Oscar-Rennen. Doch der Film setzte sich gegen die Konkurrenz durch und räumte die wichtigsten Preise ab.
Adrien Brody gewinnt zweiten Oscar
Nach mehr als 20 Jahren durfte Adrien Brody erneut einen Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ mit nach Hause nehmen. In Der Brutalist spielt er einen jüdischen Architekten, der den Holocaust überlebt hat. Bei seiner Dankesrede wurde er politisch und sprach sich gegen Rassismus und Antisemitismus aus.
Kieran Culkin feiert ersten Oscar
ACT DES MONATS
Provinz (Foto: R. Engelhardt, S. Purnama)
Die Kategorie „Bester Nebendarsteller“ eröffnete den Abend – und der erste Oscar der Nacht ging an Succession-Star Kieran Culkin für seine Rolle in A Real Pain.
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Palästinensische und israelische Filmemacher setzen Zeichen
Die Regisseure des besten Dokumentarfilms No Other Land, Basel Adra und Yuval Abraham, nutzten ihre Rede, um auf die Lage im Westjordanland aufmerksam zu machen:
„Wir können nur Leben retten, indem wir an einem Strang ziehen.“
Der Film hatte bereits den Preis für die beste Dokumentation bei der Berlinale gewonnen und bei der Preisverleihung für Empörung gesorgt, weil die isrealisch-palästinensichen Filmemacher in ihrer Dankesrede Israel „Apartheid“ und einen „Genozid“ vorwarfen. Inzwischen sind die Stimmen auch in Deutschland hörbar leiser geworden, die Israels brutalen Krieg gegen die palästinensischen Bevölkerung noch verteidigen. Daran mag auch Trumps irres Gefasel von einer ethnischen Säuberung der palästinensischen Gebiete beigetragen haben.
Daryl Hannah mit Ukraine-Statement
Während der Verleihung der Kategorie „Bester Schnitt“ nutzte Schauspielerin und Umweltaktivistin Daryl Hannah die Bühne, um laut „Slava Ukraini!“ zu rufen – eine klare Botschaft angesichts der politischen Spannungen in den USA und Europa.
Ansonsten blieben die erwarteten politischen Statements weitgehend aus. Nach wie vor scheint die demokratische Opposition in den USA wie gelähmt durch die Turbo-Radikalisierung der republikanischen Regierung.
Beste Nebendarstellerin: Zoe Saldaña (Emilia Pérez)
Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin (A Real Pain)
Bester internationaler Film:Für immer hier (Brasilien)
Bestes Originaldrehbuch: Sean Baker (Anora)
Bestes adaptiertes Drehbuch: Peter Straughan (Konklave)
Beste Kamera: Laurie Crawley (Der Brutalist)
Bester Schnitt: Sean Baker (Anora)
Bester Ton:Dune: Part Two
Beste visuelle Effekte:Dune: Part Two (u. a. Gerd Nefzer)
Beste Filmmusik: Daniel Blumenberg (Der Brutalist)
Bester Song: Camille & Clément Ducol – El Mal (Emilia Pérez)
Bester Animationsfilm:Flow von Gints Zilbalodis
Bester Dokumentarfilm:No Other Land
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