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Animal Collective – Isn’t It Now? (Album)

ACT DER WOCHE – Album Nr. 12 der experimentellen Art-Pop-Psychedelic-Band Animal Collective ist erneut eine große Spielwiese, auf der sich das Musikerkollektiv frei austobt und die HörerInnen gleich zu KomplizInnen macht.

Die perfekte Band für eine Psychedelic Pop Party: Animal Collective gründeten sich in diesem Jahr und die Bandmitglieder, die allesamt unter Pseudonymen David Portner (Avey Tare), Noah Lennox (Panda Bear), Brian Weitz (Geologist) und Josh Dibb (Deakin) auftreten, lassen sich auf ihrem neuen Album „Isn’t It Now?“ frei treiben in einem Meer voller tosender Melodien, wogenden Rhythmen und die HörerInnen einfach überspülende Songgebilde. Die neuen Songs wurden mit dem Grammy-gekrönten Produzenten Russell Elevado (D’Angelo, The Roots, Kamasi Washington) aufgenommen, der es auch mitproduzierte und abmischte.

Wie bereits auf dem letzten Album „Time Skiffs“ haben sich Animal Collective gänzlich dem freien Spiel verschrieben und das ist kein Wunder, denn “Isn’t It Now?” ist zeitgleich mit seinem Vorgänger aus dem vergangenen Jahr entstanden. Songs wie „Genie’s Open“, ein fast achtminütiges mäanderndes Stück, steht exemplarisch für die Songs, die wie ein Jam klingen, aber doch ganz eigenen geheimen Strukturen folgen. (… und wer schon bei acht Minuten staunt, es gibt da noch den fast 22 Minuten langen Track „Defeat“, in dem sich die Band geradezu in Harmonien voller Bläsern und Streichern suhlt). Und so scheint es nur, dass die Tracks gänzlich ohne Navigation vor sich hin treiben. Aber sie haben zwischen Soundcollagen und Sixties-Anleihen ihrem festen Platz in ihrem ganz eigenen Universum.

Es pluckert und pocht dabei ganz zauberhaft wie bei Broadcast, Stereolab oder Lali Puna und es werden rauschhafte Erinnerungen an Pink Floyd, Beach Boys oder Beatles wach. Doch die anarchische Bande um Animal Collective lässt all diese Acts ziemlich erwachsen klingen, während sie sich der absoluten Experimentierlust verschrieben hat.

Diesen Songs kann man sich folglich nur mit kindlichem Staunen nähern und man möchte sie wie Seifenblasen in einem schillernden Kaleidoskop einfangen: Da erklingen mal Harmonien, die so üppig sind, dass man darin eintauchen möchte, es werden Texturen gewebt, die so geheimnisvoll sind, dass man hinter ihren Zauber sehen möchte und Rhythmen, die so komplex sind, dass man sie einzeln entschlüsseln will. Zur Faszination dieses Sounds gehören diesmal eine ungewöhnliche Instrumentierung mit Flöte und Drehleiter, die einen zudem in eine Parallelwelt weit weit weg vom Alltag katapultieren.

Animal Collective – Isn’t It Now? Tracklisting

  1. Soul Capturer
  2. Genie’s Open
  3. Broke Zodiac
  4. Magicians From Baltimore
  5. Defeat
  6. Gem & I
  7. Stride Rite
  8. All The Clubs Are Broken
  9. King’s Walk

Animal Collective hat auch nach über 20 Jahren Bandbestehen tierischen Spaß am Spiel mit Sounds.

▶︎ Auf Spotify hören


Biographie Animal Collective:

Die Band hat ihre Wurzeln in Baltimore, wurde aber in der New Yorker Musikszene geboren: Animal Collective gründete sich 1999 und das Debüt-Album „Spirit They’re Gone, Spirit They’ve Vanished“ erschien im Jahr 2000. Charakteristisch für die Band ist ihre eigenwillige experimentelle Pop- und Rockmusik zwischen Folk, Psychedelia und Electronica. Die vier Bandmitglieder, die alle unter Pseudonymen auftreten – David Portner (Avey Tare), Noah Lennox (Panda Bear), Brian Weitz (Geologist) und Josh Dibb (Deakin) – kennen sich schon seit Kindheitstagen und sind quasi ein eingeschworenes Kollektiv.

Diskografie Animal Collective:

  • Spirit They’re Gone, Spirit They’ve Vanished (2000) 
  • Danse Manatee (2001) 
  • Campfire Songs (2003) 
  • Here Comes the Indian (2003) 
  • Sung Tongs (2004)
  • Feels (2005)
  • Strawberry Jam (2007)
  • Merriweather Post Pavilion (2009)
  • Centipede Hz (2012)
  • Painting With (2016)
  • Time Skiffs (2022)
  • Isn’t It Now? (2023)