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My Bloody Valentine – „Loveless“ (1991)

Als das zweite Album von My Bloody Valentine „Loveless“ im Jahr 1991 erschien, war ihr Label am Rande des Bankrotts. Rund zwei Jahre perfektionierte Kevin Shields seinen „Wall of Sound“ und schaffte somit ein einzigartiges Werk, das heute noch aus der breiten Masse heraus ragt.

Inspiriert von The Jesus and Mary Chain und Sonic Youth machten sich My Bloody Valentine Ende der 80er Jahre daran, die Grenzen der Rockmusik zu verschieben und neu zu definieren.

Dröhnende Feedbackschleifen, verhallter Gesang und der vollständige Verzichte auf Refrains machte ihre Musik zur absoluten Sensation. Wer My Bloody Valentine damals hörte, bewies Geschmack und war meilenweit entfernt vom öden Mainstream. 

Nie zuvor hatte man solch eine Musik gehört und auch danach wurde eine solche Platte auch nie wieder realisiert. Die Aufnahmen zu „Loveless“ fanden in 19 Studios statt. Es wurde Schicht auf Schicht auf Schicht gelegt bis am Ende die einzelnen Tonspuren vollständig ineinander verschmolzen und aus reinstem Lärm die vielleicht schönste Kiffer-Musik der 90er Jahre entstand.

Damals nannte die britische Pop-Presse das neue Genre „Shoegaze“, weil sich die Bands auf der Bühne kaum bewegten, sondern nur auf ihre Gitarren starrten. Ein unschöner Begriff, der die grandios neue Musik der Band kaum würdigt, dennoch konnte sich der Begriff bis heute halten.

Über 250.000 Pfund und zwei Jahre Zeit sollen die Aufnahmen gekostet haben und führten das Label Creaton Records an den Rand des Ruins, aus dem es sich, dank eines kommerziell vielversprechenderen Signings namens Oasis, wieder befreien konnte.

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Auch die Band überstand die kräftezehrenden Aufnahmen nicht und traute sich erst 22 Jahre später wieder zusammen ins Studio, um den Nachfolger „m b v“ aufzunehmen. Diesmal dank moderner Homerecording-Technik in deutlich kürzerer Zeit als damals. 

„Loveless“ bleibt neben „Nevermind“ von Nirvana, „OK Computer“ von Radiohead oder „The Chronic“ von Dr. Dre eines der wegweisenden Alben dieser musikalisch aufregenden Zeit. Ein Meilenstein. Und vielleicht das letzte progressive Rock-Album der Geschichte.

Das Gesamtwerk von My Bloody Valentine ist dieses Jahr neu gemastered auf Vinyl und CD erschienen.

Video: My Bloody Valentine – Only Shallow

My Bloody Valentine sind nicht die einzige Band des Shoegaze, wir haben eine Playlist zusammengestellt mit den Vorläufern wie Cocteau Twins, den Protagnoisten wie My Bloody Valentine oder Slowdive bis hin zu den Dream Pop Künstlern, die heute noch inspiriert von den verhallten Klängen der Shoegaze-Ära sind.

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