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Musik in der Cloud: Back-up- und Abspiellösungen

Ob man mit Schallplatten, Kassetten, CDs oder digitaler Musik aufgewachsen ist – jeder möchte sicherstellen, dass seine geliebte Sammlung für immer erhalten bleibt. Nachfolgend erklären wir, wie man seine Musik online speichert und aus dem Netz streamt.

Mit Cloud-Speichern kann man von jedem Gerät auf seine Musiksammlung zugreifen (Bild: justcloud.com)

Seit es Musikstreaming-Dienste wie Spotify, Pandora und Apple Music gibt, scheint der Fokus auf digitaler Musik zu liegen. Was aber geschieht mit den geliebten Scheiben, die man jahrelang gekauft und behutsam aufbewahrt hat? Um sie auch in Zukunft an jedem Gerät abspielen zu können, sollte man Vinyl, CD und Co. digitalisieren und im Internet sichern.

CD, Vinyl & andere Medien digitalisieren

Bevor du deine Musiksammlung im Internet verewigen kannst, musst du sie digitalisieren. Leichter gesagt als getan. Bei CDs ist die Prozedur recht unkompliziert, wenn man ein Laufwerk besitzt. Einfach die CDs einlegen und mit iTunes oder spezieller Software in MP3, AAC, FLAC oder ein anderes Format konvertieren. Einzige Voraussetzung: Die Scheiben haben keinen Kopierschutz (siehe § 53 Abs.1 UrhG).

Komplizierter wird es, wenn man Schallplatten digitalisieren möchte. Die im Handel erhältlichen USB-Geräte sind alles andere als empfehlenswert, da sie Abtaster fraglicher Qualität besitzen. Es bleibt also nur der klassische Weg: Plattenspieler per Phono-Ausgang an einen Verstärker anschließen; den Verstärker dann (per Cinch- oder Line-Ausgang) mit der Soundkarte des Computers verbinden. Anschließend kann die Digitalisierung mit Programmen wie Audacity beginnen.

Wichtig: Das gewählte Musikformat sollte möglichst verlustfrei sein, zum Beispiel FLAC, ALAC oder WAV. Komprimierte Formate wie MP3 und AAC reduzieren die Dateigröße auf Kosten der Qualität. Wer nicht als DJ im Club auflegt, wird auf einer durchschnittlichen Stereoanlage kaum klangtechnische Unterschiede zwischen komprimierten und unkomprimierten Dateien feststellen können. Verlustfreie Formate können später bei Bedarf auch in AAC oder MP3 konvertiert werden.

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Die Vorteile eines Cloud-Speichers

Sobald die Musiksammlung digital verewigt wurde und auf der Festplatte liegt, sollte sie in die Cloud (zu deutsch: Wolke) geladen werden. Was aber ist diese Wolke? Laut diesem Ratgeber ist Cloud ein Begriff für einen externen Speicherplatz, der von einem Dienstleister zur Verfügung gestellt wird. Im Grunde liegen die Dateien, die man über das Internet bei ihm hochlädt, auf einem Server. Sie sind folglich von jedem Ort der Welt abrufbar, solange man mit dem Internet verbunden ist.

Der Vorteil einer Cloud liegt darin, dass das Ausfallrisiko der Server der Cloud-Anbieter gering ist; weiterhin speichern sie alle Dateien auf mehreren Systemen, sodass Verluste fast auszuschließen sind. Und: Wie gesagt, hat man von jedem Ort der Welt Zugang zu seiner Musik. Sollte man seine lokalen Daten verlieren, kann man sie einfach wiederherstellen.

Ein weiterer Vorteil der Cloud ist das sogenannte Streaming: Bei einigen Anbietern kann die gespeicherte Musik abgespielt werden, ohne dass man sie herunterladen muss.

Die Kosten für Musik-Back-up

Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Back-up-Lösungen. Erstere haben im Regelfall ein geringes Speicherplatzangebot, welches nur wenige Menschen befriedigen wird. Alle anderen kommen um bezahlte Lösungen nicht herum.

Wer die Kosten für seine Back-ups niedrig halten möchte, sollte seine Dateien vor den Upload in die Cloud in das platzsparende Format AAC konvertieren. Die Qualitätseinbußen sind für die breite Masse nicht hörbar; im Gegenzug spart man bei der Dateigröße, sodass der Speicherbedarf gering ist.

Die genauen Kosten für Cloud-Speicher hängen von den jeweiligen Anbietern ab. Nachfolgend einige Informationen zu den aktuellen Angeboten einiger Dienstleister (Stand: Januar 2017):

AnbieterPreis GB pro Monat in Cent
Strato HiDrive0,069
justcloud.com0,19
SugarSync0,07
ADrive0,04
OwnCube0,06

Musik aus der Cloud streamen

Cloud-Speicherlösungen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Doch nicht alle sind für das Hochladen von Musik geeignet. Viele Anbieter konzentrieren sich auf bestimmte Anwendungsbereiche: Dropbox fokussiert sich auf die Steigerung der Produktivität in Unternehmen; mit iCloud können Dateien leicht von mehreren Apple-Geräten aufgerufen werden.

Wer lediglich seine legal gekaufte Musik als Back-up online speichern möchte, der sollte nach Anbietern suchen, die viel Speicherplatz anbieten. Zur Info: Mit FLAC konvertierte Alben schlagen mit mehreren hundert Megabyte zu Buche. Ein Online-Speicher mit 15 Gigabyte reicht für etwa 50 Alben (300 MB pro Album).

Möchte man die Musik auch streamen, wird die Suche komplizierter. Theoretisch könnte man Cloud-Dienste wie Dropbox und Google Drive nutzen, um seine Musik dort abzuspeichern. Streaming ist standardmäßig nicht möglich, es sei denn, man nutzt Apps wie Beat – cloud & music player für Android-Smartphones, die diese Funktion übernehmen.

Wem das zu umständlich ist, entscheidet sich von Anfang an für Cloud-Anbieter, bei denen das Streaming akzeptiert wird. Die beliebte Cloud-Lösung Owncloud hat einen integrierten Player. Owncloud ist jedoch eine Cloud-Software, die Dropbox imitiert; sie muss im Regelfall auf einem Server installiert werden. Glücklicherweise gibt es Anbieter, die Owncloud-Instanzen anbieten.

Rechtliche Hinweise

Das Hochladen der persönlichen Musiksammlung fällt unter die sogenannte Privatkopieschranke und ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Eine solche Voraussetzung lautet: Die Kopien müssen privaten Zwecken dienen. Deshalb sollte man darauf achten, dass Dritte keinen Zugriff auf die Musikdateien haben und mit einem Passwort sichern.