Die Playlist für den Start in die Woche. Heute mit Musik von Bright Eyes, CocoRosie und FKA Twigs.
Nach zwei EPs und ein paar Millionen Streams meldet sich KUOKO mit ihrem self-titled Debütalbum zurück. Veröffentlicht am 22.10. via Kabul Fire Records, strotzt die LP vor Energie und Female Empowerments.
KUOKO verarbeitet Themen wie die utopischen Anforderungen der Gesellschaft an Frauen* dabei nicht in lauten oder wütenden „Anti-Songs“. Grund dafür gäbe es zwar allemal, aber die Hamburger Musikerin bleibt sich und ihrem charakteristischen, verträumten Synth-Pop Sound treu. Die Songs klingen positiv, sind oft tanzbar, haben etwas hymnenhaftes. In ihnen schwingt eine Leichtigkeit, die so nur von einer Künstlerin kommen kann, die trotz aller gesellschaftlichen Widrigkeiten weiß, dass der notwendige Wandel bevorsteht und sie ein Teil davon sein wird.
“Es war hilfreich, die Message in ein fröhliches, up tempo Pop-Gewand zu verpacken. So fühlt sich das ermächtigender an.“, sagt sie selbst über den Song „Yellow Fever Gaze“, der von dem Fetischisieren asiatischer Frauen* und den damit verbundenen gegenderten Rassismen handelt.
Als viet-deutsche Musikerin selbst, beansprucht KUOKO mit ihren Songs Sichtbarkeit und ihren Platz in einer Industrie, die nicht weiße und nicht männliche Künstler:innen selten die Fläche einräumt in ihrer vollen Komplexität stattzufinden. Dabei schreibt und produziert sie nicht nur ihre Musik komplett selbst, sondern schafft auch eine ganz eigene visuelle Welt – sei es für das Artwork oder Musikvideos.
KUOKOs Debütalbum ist in jeder Hinsicht ein bemerkenswertes Kunstwerk.
DIE PLAYLIST
FKA Twigs – Sad Day
Ich habe den Hype um FKA Twigs erst mit diesem Album verstanden, das ich rundum mega gut finde. Super vielschichtig in der Production und super emotionally touching (sorry, Anglizismen werden noch häufiger vorkommen)
Eartheater – How to Fight
Eines der schwermütigsten Alben, das ich in jüngster Zeit entdeckt habe, aber auch wohl schönsten. An dem Song gefällt mir die weirde, knarzende Soundkulisse, die dem Song eine brutale Schönheit gibt.
Radiohead – All I Need
Jeder Mensch mit Liebeskummer muss Radiohead hören, das ist einfach Pflicht. Für mich definitiv ein Reminder an eine Zeit, in der ich noch regelmäßig CDs und ganze Alben durchgehört habe.
Sóley – I’ll Drown
Der Titel sagt schon alles? Das ganze Album ist super schön und auch pretty sad.
Arca – Anoche
Arcas Musik zu hören ist einfach eine Experience. Trotz der experimentellen Elemente finde ich den Song durch den emotionalen Gesang sehr zugänglich.
CocoRosie – Animals
Bei diesem Song habe ich kurz vor Beginn der Pandemie bei einem CocoRosie Konzert ein bisschen geweint. Eine sehr schöne Livemusik-Erinnerung.
Björk – Black Lake
Der Song ist auf Björks Breakup-Album „Vulnicura“ und nimmt sich 10 Minuten Zeit, dich durch verschiedene Phasen des Schmerzes zu führen.
James Blake – Overgrown
James Blake gehört einfach auf jede Sadsong-List. An das Album Overgrown ist für mich bisher keins seiner neueren Sachen rangekommen. Masterfully sad.
Bright Eyes – Lover I Don’t Have To Love
Schon der Titel ist sad. Nicht mehr unbedingt die Musik, die ich heute höre, aber Conor Oberst war eine wichtige Songwriting Inspiration in meiner Jugend und anfänglichen Gitarren-Songwriting Zeit.
Sevdaliza – Marilyn Monroe
Perfekte Musik, wenn du dich richtig sad fühlst oder fühlen willst.