Die meisten Komponisten wären beleidigt, wenn man sagte, ihre Musik sei zum Einschlafen. Nicht so Max Richter. Sein Album „Sleep“ ist genau für diesen Zweck gedacht. Und es ist für genau eine Nacht durchkomponiert, 8 Stunden und 24 Minuten Musik zum Träumen.
Acht Stunden langsam mäandernde Minimal Music hat Max Richter für „Sleep“ komponiert. Ausreichend für eine ganze Nacht. Uraufgeführt wurde das Werk kürzlich in London und für das Publikum wurden Feldbetten aufgestellt, um sich ganz dem Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf, zwischen Realität und Traum hingeben zu können.
Denn genau dieses Feld versucht Max Richter auf „Sleep“ zu bearbeiten. Die Musik ist inspiriert von den Minimal Künstlern wie Arvo Pärt, Philip Glass oder Steve Reich, aber Richter hat die Musik noch mehr zurück genommen, so dass sie wirklich kein störendes Geräusch, keine hektischen Passagen oder sonstige Stolpersteine mehr enthält. Musik zu der man bestens Meditieren, Yoga machen oder einfach mal runterkommen kann. Unsere Welt ist laut und hektisch genug.
Man darf nur nicht vergessen, wieder aufzuwachen.
„Sleep“ ist bei Deutsche Grammophon erschienen, fürs kleine Nickerchen zwischendruch gibt es auch eine einstündige Version „From Sleep“.