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Johnny Cash: Songs, Alben und Leben des Man in Black

Johnny Cash ist eine Ikone der amerikanischen Musik, die auch die dunklen Seiten des Lebens auslotet. Sein musikalisches Erbe ist gewaltig und seine „American Recordings“ in vielerlei Hinsicht der Soundtrack zu echter Hingabe – an die Liebe, das Leben und die Musik.

Johnny Cash gehört zu den bedeutendsten Künstlern der jüngeren US-Musikgeschichte, der bereits in jungen Jahren Erfolge feierte und irgendwann als hoffnungslos altmodisch galt.

Frühes Leben und Aufwachsen in Arkansas

Johnny Cash wurde am 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas, USA, als J.R. Cash geboren. Er wuchs in einer armen Baumwollbauernfamilie auf und hatte sechs Geschwister. Die harte Arbeit auf den Feldern und die wirtschaftliche Not prägten seine Kindheit und Jugend stark. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für Musik und sang im Kirchenchor. Die ersten musikalischen Einflüsse erhielt er von seinen Eltern, die Folk- und Gospelmusik liebten.

Die frühen Schritte in der Musikindustrie

1950 schloss sich Cash den US Air Force an und diente in Deutschland. Während dieser Zeit kaufte er sich seine erste Gitarre und begann, eigene Songs zu schreiben. Nach seiner Entlassung aus der Armee zog er nach Memphis, Tennessee, wo er Frau Vivian Liberto kennenlernte, die er später heiratete. Cash arbeitete tagsüber als Verkäufer und trat abends in kleinen Bars und Clubs auf. 1955 bekam er die Gelegenheit, bei Sun Records vorzuspielen, wo er von Sam Phillips unter Vertrag genommen wurde.

Der Durchbruch und der Aufstieg zum Ruhm

1956 veröffentlichte Cash seine erste Single „Cry! Cry! Cry!“, die moderate Erfolge erzielte. Sein zweiter Song, „Folsom Prison Blues“, brachte ihm den ersten großen Hit ein. Mit seinem markanten Bass-Bariton-Gesangsstil und den emotionalen Texten, die oft das harte Leben der Arbeiterklasse thematisierten, konnte Cash schnell eine treue Fangemeinde gewinnen. 1957 tourte er gemeinsam mit Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins im Rahmen der „Million Dollar Quartet“-Tour.

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Die 50 besten Alben des Jahres 

1963 veröffentlichte er seinen wohl berühmtesten Song „Ring Of Fire“, der von seiner späteren Frau June Carter geschrieben und ursprünglich von Anita Carter veröffentlicht wurde. Doch zum Hit wurde er erst in der Version von Johnny Cash.

Die legendäre Aufnahme in Folsom Prison

1968 feierte Cash einen der Höhepunkte seiner Karriere mit seinem legendären Konzert im Folsom State Prison in Kalifornien. Das Album, das aus diesem Auftritt entstand, „At Folsom Prison“, wurde ein großer Erfolg und festigte seinen Ruf als „Man in Black“. Der Song „Folsom Prison Blues“ wurde zu einer Art Hymne für Häftlinge und soziale Außenseiter.

Persönliche Turbulenzen und musikalische Wandlungen

Trotz seines Erfolgs litt Cash unter persönlichen Problemen, darunter Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Diese Schwierigkeiten spiegelten sich in seinen Liedern wider, die zunehmend düsterer und introspektiver wurden. In den 1970er Jahren erlebte er auch berufliche Rückschläge, als er Sun Records verließ und zu Columbia Records wechselte. In den quietschbunten 80er-Jahren gilt die Musik des Man in Black als hoffnungslos altmodisch und von gestern.

Die American Recordings Ära und spätere Jahre

In den 1990er Jahren erlebte Cash dank der Zusammenarbeit mit Produzent Rick Rubin eine bemerkenswerte Karriere-Wiederbelebung. Die „American Recordings“-Alben präsentierten Cash in einem minimalistischen Setting und ließen seine charakteristische Stimme und seine tiefgründigen Interpretationen im Vordergrund stehen. Das Cover des Nine Inch Nails-Songs „Hurt“ wurde zu einem ikonischen Beispiel für seine Fähigkeit, Lieder mit neuer Bedeutung aufzuladen.

Johnny Cash verstarb am 12. September 2003, nur vier Monate nach dem Tod seiner Frau June Carter Cash. Die Zeit nach dem Tod seiner Frau verbrachte er weitgehend im Studio und nahm sein posthum erschienenes Werk „Ain’t No Grave“ auf, das sich um Abschied und Tod dreht und dennoch mit einer erstaunlichen Leichtigkeit daherkommt. Am Ende des Albums singt Cash noch einmal leise „Aloha Oe“ bevor er endgültig verschwindet. Zurück lässt er ein epochales Werk, das auch von künftigen Generationen immer wieder entdeckt werden wird.

Diskografie Johnny Cash

Studioalben

Johnny Cash with His Hot and Blue Guitar! (1957)
The Fabulous Johnny Cash (1958)
Hymns by Johnny Cash (1959)
Songs of Our Soil (1959)
Now, There Was a Song! (1960)
Ride This Train (1960)
Hymns from the Heart (1962)
The Sound of Johnny Cash (1962)
Blood, Sweat and Tears (1963)
The Christmas Spirit (1963)
Keep on the Sunny Side (with the Carter Family) (1964)
I Walk the Line (1964)
Bitter Tears: Ballads of the American Indian (1964)
Orange Blossom Special (1965)
Johnny Cash Sings the Ballads of the True West (1965)
Everybody Loves a Nut (1966)
Happiness Is You (1966)
Carryin‘ On with Johnny Cash & June Carter (with June Carter) (1967)
From Sea to Shining Sea (1968)
The Holy Land (1969)
Hello, I’m Johnny Cash (1970)
Man in Black (1971)
A Thing Called Love (1972)
America: A 200-Year Salute in Story and Song (1972)
The Johnny Cash Family Christmas (1972)
Any Old Wind That Blows (1973)
Johnny Cash and His Woman (with June Carter Cash) (1973)
Ragged Old Flag (1974)
The Junkie and the Juicehead Minus Me (1974)
The Johnny Cash Children’s Album (1975)
Johnny Cash Sings Precious Memories (1975)
John R. Cash (1975)
Look at Them Beans (1975)
One Piece at a Time (1976)
The Last Gunfighter Ballad (1977)
The Rambler (1977)
I Would Like to See You Again (1978)
Gone Girl (1978)
Silver (1979)
A Believer Sings the Truth (1979)
Johnny Cash Sings with the BC Goodpasture Christian School (1979)
Rockabilly Blues (1980)
Classic Christmas (1980)
The Baron (1981)
The Adventures of Johnny Cash (1982)
Johnny 99 (1983)
Highwayman (with Waylon Jennings, Willie Nelson & Kris Kristofferson) (1985)
Rainbow (1985)
Heroes (with Waylon Jennings) (1986)
Class of ’55 (with Roy Orbison, Jerry Lee Lewis & Carl Perkins) (1986)
Believe in Him (1986)
Johnny Cash Is Coming to Town (1987)
Classic Cash: Hall of Fame Series (1988)
Water from the Wells of Home (1988)
Boom Chicka Boom (1990)
Highwayman 2 (with Waylon Jennings, Willie Nelson & Kris Kristofferson) (1990)
The Mystery of Life (1991)
Country Christmas (1991)
American Recordings (1994)
The Road Goes on Forever (with Waylon Jennings, Willie Nelson & Kris Kristofferson) (1995)
American II: Unchained (1996)
American III: Solitary Man (2000)
American IV: The Man Comes Around (2002)
My Mother’s Hymn Book (2004)
American V: A Hundred Highways (2006)
American VI: Ain’t No Grave (2010)
Out Among the Stars (2014)