Der aufstrebende Mailänder Techno-Produzent zeichnet seine Vision der Zukunft in einem von Cyberpunk inspirierten Musikvideo zu seiner Single „Voyager“ und bereitet damit den Weg für seine kommende EP.
„Siebeneinhalb Minuten pure Brillanz“ (“seven and a half minutes of pure brilliance”) – So beschreibt Only Techno das symphonische Trance-Opus „Voyager“ des 20-jährigen Techno-Visionär MAIKE DEPAS (geboren als Michelangelo De Pasquale). In einer dystopischen Mischung aus “Cyberpunk 2077” und “Alita: Battle Angel”, skizziert der aufstrebende Mailänder Produzent in seinem Musikvideo eine mögliche Zukunft der Menschheit. Inspiriert von den immersiven audiovisuellen Kreationen der italienischen Produktionsfirmen MEDUZA und Anyma, ist das Video zu “Voyager” De Pasquales erster Schritt auf dem Weg zu einer völlig neuen Dimension der Musikerfahrungen – indem er das Metaverse und virtuelle Realität mit einbezieht.
Die Umsetzung von De Pasquales Zukunftsvision war ein Gemeinschaftsprojekt von De Pasquale und Matthew Coffey, besser bekannt unter seinem neuen Pseudonym Eris Is Red. Coffey, ein in Calgary ansässiger freischaffender 3D-Artist und Motion Designer, zeigte seine Kunst zuletzt in dem Video „Model of Reality“ des Londoner Produzenten Max Cooper, das 2022 erschien. „Ich habe mindestens anderthalb Monate lang jeden Tag mit Eris an dem Video gearbeitet“, so De Pasquale – eine Kollaboration, die er als „äußerst anspruchsvoll und herausfordernd“ bezeichnet.
In Anlehnung an den symbolträchtigen Stil der Romantik des späten 19. und des Surrealismus des frühen 20. Jahrhunderts erschien De Pasquale das Konzept für sein Video in einem Traum: Eine namenlose Hauptfigur, die durch zerbombtes, verwildertes Niemandsland auf ein riesiges, leuchtendes Sternentor zusteuert, das hoch oben im Himmel schwebt. Als sie das Herz der Stadt erreicht, entfacht eine geheimnisvolle Energiequelle in Form eines Kegels und erweckt die Stadt aus der Asche zu neuem Leben. „Das ist sein tiefes Bewusstsein, das von einer besseren Zukunft für die nächste Generation träumt“, erläutert De Pasquale die Szenerie. „Es ist post-apokalyptisch, aber gleichzeitig hat die Natur ihre überwältigende Ausstrahlung auf die Menschen.“
Ungeachtet der zahlreichen Symbole und Themen weisen sie alle in die gleiche Richtung: „Es ist eine Vision von einer Zukunft, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben können.“ Während NFT (Non-Fungible Token) für den Rest der Musikindustrie der große Hype ist, sieht De Pasquale eine andere Zukunft der Musik. „Ich würde meinem Publikum gerne etwas mehr bieten“, stellt er klar. „Eine Erfahrung. Eine richtige Show.“ Während er seine Begeisterung für Techno wachsen lässt, um sein volles Potenzial auszuschöpfen, besteht seine größte Vision darin, bei der Verschmelzung von Musik und Virtual Reality zu einem Soundtrack für das Metaverse an vorderster Front zu stehen. „Das Metaverse ist etwas, über das heutzutage alle sprechen, aber die wenigsten wissen, was es wirklich ist“, erklärt er und ist überzeugt, dass das Aufkommen des Metaverse nur noch eine Frage des „Wann“ und nicht des „Ob“ ist. „In Zukunft wird es richtig einschlagen“, prophezeit er. „Und es wird die Art und Weise, wie wir Musik erleben, revolutionieren.“
Über Maike Depas
Der aufstrebende DJ und Produzent MAIKE DEPAS (geboren als Michelangelo De Pasquale) aus Mailand ist überzeugt, dass die Zukunft der Musik das Metaversum ist: „In Zukunft wird es richtig einschlagen“, prophezeit er. „Und es wird die Art und Weise, wie wir Musik erleben, revolutionieren.“ De Pasquale, der im Alter von 8 Jahren in den Bann von Skrillex und Martin Garrix gezogen wurde und bereits als 11-Jähriger in kleinen Mailänder Clubs als DJ auflegte, studierte anschließend Komposition und Klavier am renommierten Mailänder Konservatorium, bevor er letztes Jahr im Rahmen des vierwöchigen Catalyst Advanced Sound Design Kurses im Berliner Funkhaus von den Besten der Branche „richtungsweisende“ Lektionen erhielt. Inspiriert von den italienischen Gruppen MEDUZA und Anyma am Rande des technoiden Spektrums, ist sein Cyberpunk-inspiriertes Video „Voyager“ sein erster Schritt, virtuelle Realität in seine Produktionen einzubeziehen und seinem Publikum ein unvergessliches, immersives Erlebnis zu bieten.
Für den Sohn eines Kunstsammlers war es ein zweischneidiges Schwert, in der Kulturmetropole Europas geboren zu sein. Einerseits öffnete es De Pasquale die Augen für die grundlegenden Zusammenhänge der Künste. „Es half mir, die Idee hinter einem Gemälde oder einem Stück besser zu verstehen“, erklärt er. „Der Künstler macht nicht einfach nur eine normale Arbeit. Er steckt all seine Gefühle, all seine Ideen in sein Meisterwerk.“ Andererseits wurde die konservative italienische Kultur zu einem echten Hindernis auf seinem Karriereweg. „Wie man sich vorstellen kann, gibt es in unserer Gesellschaft dieses Stereotyp des Künstlers“, sagt er und lächelt, was andeutet, dass dieser (Stereotyp) nicht besonders schmeichelnd ist.
Das reichte jedoch nicht aus, um De Pasquale einen Strich durch die Rechnung zu machen. Seit er im Alter von acht Jahren zum ersten Mal „Kyoto“ von Skrillex gehört hatte, galt sein Interesse immer der elektronischen Musik. „Das war einfach unglaublich stark, und ich dachte: ,Was?! Das ist der Wahnsinn…!’“, erinnert er sich und lacht. „So etwas hatte ich noch nie gehört.“ Von Dubstep führten die Tracks zu Martin Garrix, dem Big-Room-EDM, und schließlich zu Trance und melodischem Techno von Sven Väth, in den er „wirklich verliebt“ ist.