Madonna spielte am 14. Oktober 2023 in London den Auftakt ihrer verschobenen „Celebration“-Tour und lieferte den Fans eine spektakuläre Show mit allen großen Hits. Hier einige Pressestimmen zur Show.
Nachdem Madonna erst im Juni mit einer schweren bakteriellen Infektion auf die Intensivstation eingeliefert wurde und ihre groß angekündigte „Celebration“-Tour verschoben werden musste, dachten viele schon daran, dass sie nicht mehr zurückkommen könnte. Doch weit gefehlt!
Der Auftakt ihrer Tour wurde in den britischen Medien (eher überraschend) einhellig gefeiert. Der Tenor: Madonnas Show beeindruckt durch die große Hitdichte und zeigt einmal mehr, warum sie immer noch die „Queen of Pop“ genannt wird. Auch wenn die Show überwiegend Playback und keine Live-Band auf der Bühne ist: Fans interessieren sich nicht für die Gesangsqualitäten von Madonna, sondern für die großen Hits aus 40 Jahren. Und die wurden geliefert. Begleitet wurde Madonna von MC Bob The Drag Queen.
Hier die Pressestimmen und Setlist:
„Man könnte die Celebration-Tour als eine Kapitulation sehen, bei der die Künstlerin in ihren 60ern endlich zugibt, dass es ihre Geschichte ist, die wirklich zählt. Wenn ‚Like A Virgin‘ oder ‚Ray Of Light‘ aus den Lautsprechern schallt, erkennt man die wahren Stärken von Madonna.“
The Guardian
Etwas kritischer äußert sich der Evening Standard zu einigen Schwächen der Show:
„Obwohl die Show als eine Zusammenstellung der größten Hits angekündigt wurde, fühlte es sich eher wie die Live-Umsetzung einer Künstlerbiografie an, mit einigen ihrer eher unkonventionellen Songs, darunter die tranceartige Zusammenarbeit mit Björk „Bedtime Stories“, die seltene Live-Darbietung und die Ballade „Rain“ aus „Erotica“, sowie das kontroverse Bond-Thema „Die Another Day“. (…) Es gab aber auch einige Ausfälle. Eine vollständig vorab aufgezeichnete Version von „Like A Virgin“, die mit „Billie Jean“ kombiniert wurde, diente als äußerst verwirrende Hommage an Michael Jackson. Obwohl die Erzählung der Show, eine Reise durch das Leben von Madonna, stark begann, wurde sie schwächer und verwirrter, je mehr Zeit verging.“
Evening Standard
Besondere Erwähnung findet überall der Moment, als die Tänzer von Madonna die ikonischen Outfits der letzten 40 Jahre auf die Bühne bringen und daran erinnern, welchen Stellenwert nicht nur die Musik, sondern auch die Mode in der Popkultur einnimmt.
„Die Fans recken ihre Hände in die Luft bei dem tranceartigen „Ray of Light“ (1998), und sie jubeln, als Tänzer eine Abfolge von Madonnas ikonischen Kostümen über die Bühne präsentieren. Einer umarmt Madonna auf einem Doppelbett und trägt das von Gaultier entworfene kegelförmige Korsett während einer kurzen Einblendung von „Papa Don’t Preach“ (1986). Madonna lässt uns jung fühlen, während sie zu „Into the Groove“ tanzt, bevor sie einen Ausschnitt aus ihrer Rede bei den Billboard Awards 2016 spielt, in der sie sich gegen Altersdiskriminierung in der Branche aussprach: „Das kontroverseste, was ich getan habe, ist, immer noch da zu sein.“ Wir sollten niemals vergessen, wie sehr Madonna die Welt verändert hat – ihr Leben und Vermächtnis sind es wert, gefeiert zu werden.
Independent
Einen besonders berührenden Moment schafft Madonna durch die Erinnerung an zahlreiche Weggefährten, die an AIDS gestorben sind und dass sie – gegen allen Widerstand im Mainstream – immer unbeirrbar auf der Seite der Opfer der AIDS-Pandemie stand und sie – anders als die Gesellschaft der 80er-Jahre – nie moralisch verurteilte.
„Darüber hinaus zeigt sie nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch ihren Einfluss auf die Musik und die Welt in den letzten 40 Jahren. Nicht umsonst begann die Setlist mit „Nothing Really Matters“ und seinem Refrain: „It all comes back to me“. Es gibt Anspielungen auf ihr Engagement – einschließlich eines leidenschaftlichen Appells für Frieden zwischen Israel und Palästina und Tributen an diejenigen, die an AIDS gestorben sind – sowie auf ihre bahnbrechenden Leistungen, in Form einer Montage negativer Schlagzeilen und Videomaterial aus ihrer gesamten Karriere. Es ist eine überfällige Erinnerung daran, dass in einer Zeit, in der jeder mit einer Million Streams und einer neuen Frisur als „ikonisch“ gefeiert werden kann, Madonna wirklich immer wieder diesen Status erreicht hat.
Vanity Fair
„Am Ende der Show sprach sie über ihre Begegnung mit dem Tod („Ich dachte nicht, dass ich es schaffen würde“), bevor sie eine akustische Gitarre zupfte und die Menge zu einem lustvollen Mitsingen von „I Will Survive“ animierte. Letztendlich verliehen diese Momente der Show Intimität und Persönlichkeit, und man kann einfach nicht über die Hits streiten. „Like a Prayer“, „Vogue“, „Papa Don’t Preach“, „Like a Virgin“, „Into the Groove“ … Welcher zeitgenössische Star kann ein Set wie dieses bieten? Es war nicht perfekt, aber es ist gut, sie zurückzuhaben.“
Telegraph
Madonna war immer unangepasst, unberechenbar und unbequem, das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert. Wer sich also über Schönheits-OPs oder seltsame Social Media Posts aufregt, sollte sich immer daran erinnern.
„Das Ganze erinnert auf mitreißende Weise daran, dass Madonna nicht nur eine Pop-Ikone ist, sondern auch eine kulturelle Kraft, die die Welt tatsächlich verändert hat, indem sie sich gegen das auflehnte, was die Gesellschaft von Frauen in der Öffentlichkeit erwartet. Das ist etwas, das es wert ist, in der glanzvollen, dynamischen und manchmal leicht verwirrenden Art und Weise zu feiern, wie sie es hier präsentiert. Ehrlich gesagt, man möchte sie nicht anders haben.“
NME
Setlist Madonna Celebration Tour 2023 (London)
- ‘Nothing Really Matters’
- ‘Everybody’
- ‘Into The Groove’
- ‘Burning Up’
- ‘Open Your Heart’
- ‘Holiday’
- ‘Live To Tell’
- ‘Like A Prayer’
- ‘Erotica’
- ‘Justify My Love’
- ‘Fever’
- ‘Hung Up’
- ‘Bad Girl’
- ‘Vogue’
- ‘Human Nature’
- ‘Crazy For You’
- ‘Die Another Day’
- ‘Don’t Tell Me’
- ‘Mother And Father’
- ‘Little Star’
- ‘I Will Survive’
- ‘La Isla Bonita’
- ‘Don’t Cry For Me Argentina’
- ‘Bedtime Story’
- ‘Ray Of Light’
- ‘Rain’
- ‘Bitch I’m Madonna’
- ‘Celebration’