Mit unterkühltem Synthiepop stürmten zwei junge Männer 1984 die deutschen Charts. Seitdem sind die Pet Shop Boys eine feste Größe im Musikgeschäft und veröffentlichen alle paar Jahre neue Alben. Hier sind ihre besten Songs.
Als 1985 ein unscheinbarer „Smash Hits“-Journalist von heute auf morgen seinen Job kündigte, um Popstar zu werden, lachten ihn alle aus: Doch er traf in einem Elektronikladen (nicht in einer Zoohandlung) einen weiteren unscheinbaren jungen Mann und der Rest ist Pop-Geschichte, denn die Pet Shop Boys schickten sich an, einer der erfolgreichsten Synthpopbands aller Zeiten zu werden.
Hier kommen die (subjektiv) zehn besten Songs der Pet Shop Boys:
10. King’s Cross
Im selben Jahr als The Smiths einen Song über das Verlassen des Heimatortes und das Aussteigen am Bahnhof Euston, London veröffentlichten, erschien dieser Song über eine andere Station in der Metropole, King’s Cross: Ohne Hoffnung und schäbig, ist er in diesem lakonischen Pet-Shop-Boys Symbol für Melancholie und Traurigkeit.
„So I went looking out today
For the one who got away
Murder walking round the block
Ending up in King’s Cross
Good luck, bad luck waiting in a line
It takes more than the matter of time„
9. You Only Tell Me You Love Me When You’re Drunk
Aus dem 2000er Album „Nightlife“ stammt diese traurige Liebeslied, in dem die Brillanz der Pet-Shop-Boys-Texte besonders hell erstrahlt.
8. It’s A Sin
In diesem Mega-Hit aus dem Jahr 1987 wird die katholische Erziehung von Neil Tennant aufgearbeitet und musikalisch ist es einer der bombastischsten Stück des Duos, inklusive theatralischem Donner und Samples aus lateinischen Messen.
ACT DES MONATS
7. Always On My Mind
Eine der genialsten Coverversionen aller Zeiten: Viele glauben nämlich bis heute, dass dies ein original Pet-Shop-Boys-Lied ist und nicht eine schmachtende Ballade, gesungen von Elvis Presley oder Brenda Lee aus den Siebziger Jahren. In dieser Disco-Version übernehmen die Achtziger:
6. Rent
Vielleicht der klassischste Song der Pet Shop Boys, sowohl was Musik als auch Text betrifft. Im Original-Video sehen wir Tennant als Chauffeur, der eine käufliche Liebe oder kapitalistische Liebesbeziehung beobachtet.
5. Suburbia
Der Song stammt aus dem Album „Please“ aus dem Jahr 1986 und beschreibt den traurigen wie gewalttätigen Alltag in den Vororten von Los Angeles, obwohl Tennant das Lied in Erinnerung an die Riots von Brixton aus dem Jahren 1981 und 1985 geschrieben hat.
4. Love etc.
Aus dem zehnten Album „Yes“, das im Jahr 2009 erschien, stammt diese Ultrapop-Nummer mit einem knalligen Video, das an Videospiele erinnert und in dem eine ganze Reihe von verkleideten und verpixelten Neils und Chrisses auftauchen.
3. Opportunities
Das Lied, das einerseits die Thatcher-Ära perfekt einfängt und andererseits selbstironisch aufgefasst werden kann: Die Pet Shop Boys beklagen sich hier indirekt darüber, dass ihre ernsten Songs keine Hits werden (und damit kein Geld einbringen).
2. Being Boring
Den Opener des vierten Albums „Behaviour“ nennt Tennant selbst ihren Moment von „pop perfection“: Textlich handelt es sich allerdings um einen traurigen autobiografischen Rückblick durch die Jahrzehnte als ein Kindheitsfreund an Aids verstarb, doch der Song enthält die unsterblichen kämpferisch-schönen Zeilen: „‚Cause we were never being boring / We had too much time to find for ourselves„.
1. West End Girls
Die Idee zum Welthit kam Tennant als er bei einem Fernsehkrimi kurz einnickte und nur die Worte vernahm: „Manchmal bist du besser dran, wenn Du tot bist. Hast ’ne Pistole in der Hand, die zielt auf Deinen Kopf.“ Und so klingen die ersten Zeilen dieses Ohrwurms so: „Sometimes you’re better off dead. There’s gun in your hand and it’s pointing at your head“. Nun, tot sind die Pet Shop Boys noch lange nicht (und sind zudem sowieso unsterblich), „West End Girls“ war nur der großartige Startschuss zu einer unglaublichen Weltkarriere.