Einige Streaming-Anbieter bieten HiFi-Streaming zum doppelten Preis an. Hört man diesen Unterschied überhaupt? CNBC macht den Selbsttest.
Ehrlich gesagt: die diversen Streaminganbieter unterscheiden sich eigentlich nur in Details. Das Angebot ist weitgehend dasselbe, mit Ausnahme von ein paar exklusiven Releases.
Deshalb wollen sich neue Wettbewerber vor allem durch die Audio-Qualität von der Konkurrenz abheben. Tidal bietet ein Hifi-Streamingabo für 20 Euro an. Also zum doppelten Preis eines normalen Streamingabos. Aber lohnt sich dieser Aufpreis?
Der Hörtest von CNBC fällt ernüchternd aus: Gerade mal 30 Prozent der Hifi-Tracks wurden richtig erkannt. Was ungefähr in dem Bereich liegt, in dem man Dinge zufällig richtig erraten kann. Selbst Musiker und Ton-Ingenieure konnten Lossless Streams nicht von komprimierten Streams unterscheiden und das obwohl über eine sündhaft teure Studio-PA gehört wurde und nicht etwa über einen billigen Ohrhörer, wie die meisten Menschen das tun.
Es zeigt sich einmal mehr: das Klangargument ist in vielen Fällen einfach nur ein gutes Verkaufsargument. Und bringt mehr Umsatz pro Kunden. Viel mehr bringt das nicht. Wer besseren Sound haben will, braucht also kein Lossless-Abo, sondern zuerst einmal eine anständige Stereoanlage mit guten Boxen, ordentliche Lautsprecherkabel oder vernünftige Kopfhörer.
Verlustfreier Klang zahlt sich erst aus, wenn diese Faktoren optimiert sind und Musik massiv verstärkt werden muss, so wie zum Beispiel in einem Club. DJs sollten also besser auf verlustfreie Dateiformate, CD oder Vinyl zurückgreifen. Wer auf Tonträger verzichten möchte, findet verlustfreie Downloads bei spezialisierten Shops wie zum Beispiel Beatport.
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