ACT DES MONATS: Sieben Jahre sind vergangen seit Chester Bennington aus dem Leben schied: Seine Band Linkin Park wagt nun mit dem neuen Album „From Zero“ einen Neustart – mit Frontsängerin Emily Armstrong, die damit ein schweres Erbe äußerst souverän antritt.
Ein Vergleich zwischen Bennington und Armstrong ist jedoch nicht angebracht und von Linkin Park auch nicht gewollt, „From Zero“ ist ein bewusst gewählter Albumtitel, denn es handelt sich um einen Neustart, den die Nu-Metal-Ikonen hier wagen.
Ein Wagnis, das aufgeht, denn auch Drummer Rob Bourdon fehlt in der Besetzung, nun sitzt Musikproduzent Colin Brittain am Schlagzeug. Mike Shonda übernimmt weiterhin Gitarre und Synths sowie Gesang und Rap-Parts und er ist es auch, den wir zunächst in der ersten Single „The Emptiness Machine“ hören, bevor er das Mikro an Emily Armstrong weitergibt und sie somit den Fans auf subtile wie emotionale Weise vorstellt.
Der Song behält den musikalisch den typischen Signature-Sound von Linkin Park mit seinem energetischen wie wuchtigen Mix aus Alternative, Electro, Rap und Metal – die starken Vocals von Armstrong klingen nicht nach Bennington und nicht nach Ersatz, sie klingen nach einem neuen Kapitel in der Bandgeschichte. Die DNA von Linkin Park samt den hypnotischen Melodien, die über verzerrte Riffs und hypnotische Drums gleiten, vibriert hier regelrecht.
In Single Nr. 2 „Heavy Is The Crown“ rappt Shonda, Armstrong singt und schreit den Refrain und in der dritten Auskopplung „Over Each Other“ übernimmt sie gänzlich, so dass in einem durchdachten Dreierschritt die Spannung für „From Zero“ bis zur Veröffentlichung gesteigert und vorbereitet wird:
Die Dynamik in der Band stimmt, die drei Vorboten des achten, elf Track starken Studioalbums sind starke Vorreiter: Mit Emily Armstrong und dem kompakten wie kreativen Neuanfang von Linkin Park finden die Fans damit ein neues Zuhause nach dem schmerzlichen Verlust von Chester Bennington.
„Vor Linkin Park war unser erster Bandname Xero“, erzählte Mike Shinoda.„Dieser Albumtitel bezieht sich sowohl auf diesen bescheidenen Anfang als auch auf die Reise, die wir derzeit unternehmen. Klanglich und emotional geht es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – wir umarmen unseren charakteristischen Sound, sind aber neu und voller Leben“. Eine treffendere wie tröstlichere Beschreibung zu „From Zero“ gibt es eigentlich nicht und eine neue Ära hat wirklich begonnen.
Linkin Park auf Tour
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Linkin Park: Die Bandbiografie
Linkin Park wurde 1996 in Agoura Hills, Kalifornien, von Mike Shinoda, Brad Delson und Rob Bourdon gegründet. Die drei Schulfreunde wollten eine Band gründen, die Rock und Hip-Hop kombiniert. Zunächst nannten sie sich „Xero“ und nahmen erste Demos auf. Mit dem Einstieg von Sänger Chester Bennington, der 1999 zur Band kam, nahmen sie schließlich ihren bis heute bekannten Sound an und benannten sich in „Linkin Park“ um. Der Name geht auf den Lincoln Park in Santa Monica zurück, wobei die Schreibweise „Linkin“ gewählt wurde, um eine passende Domain zu sichern.
Im Jahr 2000 veröffentlichten sie ihr Debütalbum Hybrid Theory, das die Nu-Metal-Szene prägte und weltweiten Erfolg brachte. Songs wie „In the End“ und „Crawling“ wurden zu Hymnen einer Generation und machten Linkin Park zu einer der erfolgreichsten Rockbands der 2000er Jahre. Hybrid Theory erhielt mehrere Platinauszeichnungen und gilt als eines der meistverkauften Alben des 21. Jahrhunderts.
2003 folgte mit Meteora ein weiterer großer Erfolg. Der Mix aus Alternative Rock, Metal und elektronischen Elementen prägte Hits wie „Somewhere I Belong“ und „Numb“. Die Band etablierte sich endgültig und baute eine riesige internationale Fangemeinde auf. Über die Jahre erweiterte Linkin Park ihren Sound und experimentierte immer wieder mit neuen Stilen. Minutes to Midnight (2007) brachte eine deutliche Wende: Statt der harten Nu-Metal-Sounds der ersten Alben setzte die Band zunehmend auf melodische, pop-orientierte Elemente.
2010 meldete sich die Band mit A Thousand Suns zurück, einem Konzeptalbum, das den Schwerpunkt auf politische Themen legte und weit von ihrem bisherigen Sound abwich. Kritiker und Fans reagierten unterschiedlich, aber das Album zeigte deutlich, dass sich Linkin Park nicht auf ihre frühen Erfolge festlegen lassen wollten.
Mit Living Things (2012) und The Hunting Party (2014) versuchte die Band, wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren, wobei sie eine härtere Gangart anschlugen. Ihr letztes Album One More Light (2017) überraschte erneut, da es poppiger und elektronischer klang als alles zuvor. Die Single „Heavy“ erhielt besonders viel Aufmerksamkeit, weil sie den Stilwechsel der Band deutlich machte.
Im Juli 2017 starb Chester Bennington tragisch, was die Zukunft der Band infrage stellte. Die übrigen Mitglieder gingen zunächst auf eine unbestimmte Pause und widmeten sich teils Soloprojekten.
Mit der neuen Sängerin Emily Armstrong veröffentlichen Linkin Park 2024 das neue Album „From Zero“. Armstrong machte sich als Frontfrau der Rockband Dead Sara einen Namen. Gleich nach der Bekanntgabe wurde Kritik laut, dass sie Mitglied bei Scientology sei und außerdem bei einer Demonstration für den verurteilten Vergewaltiger Danny Masterson (Die wilden 70er) dabei gewesen sein soll. Gitarrist Brad Delson gab bekannt, dass er bei der anstehenden Tour nicht dabei sein werde, da er sich im Studio wohler fühle.
Diskografie von Linkin Park (Studioalben)
Hybrid Theory (2000)
Meteora (2003)
Minutes to Midnight (2007)
A Thousand Suns (2010)
Living Things (2012)
The Hunting Party (2014)
One More Light (2017)
From Zero (2024)