Der Hype frisst seine Kinder. Bevor Lana Del Reys Debütalbum richtig im Regal steht, brechen einige Autoren schon den Stab über dem Hype des letzten Jahres. Dabei war doch klar, dass dieses Album nicht die Erwartungen erfüllen kann, die durch die Übersingles „Blue Jeans“ und „Video Games“ geweckt wurden.
Sorgsam wurde das Image der Lana Del Rey in den letzten Monaten inszeniert, und ebenso sorgfältig im Netz wieder dekonstruiert. Natürlich verkauft Popmusik auch ein Identifikationsangebot, das über die Musik hinausweist, trotzdem muss die Musik auch ohne Bilder funktionieren. Das tut sie im Falle von „Video Games“ und „Blue Jeans“.
Andererseits wurde mit diesen beiden Songs auch ein ästhetisches Konzept entworfen, das für Lana Del Reys Album keine großen Entfaltungsmöglichkeiten mehr übrig ließ. Insofern bietet „Born To Die“ vor allem die Variation eines Themas auf Albumlänge.
Nicht immer treffen die Songs dabei ins Schwarze, plätschern bisweilen etwas ziellos vor sich hin – aber hat wirklich jemand erwartet, Lana Del Rey würde auf ihrem Album plötzlich Uptempo-Nummern singen? Nein, das Konzept und die Inszenierung wird bis zum Ende des Albums durchgezogen, an dem es mit „Summertime Sadness“ noch einmal einen eiskalten Song direkt aus der Madison Avenue gibt. Der Rest bleibt zu hochgesteckte Erwartungen, die niemand je erfüllen wollte.