Magnús Örn Thorlacius alias Myrkvi hat mit „Early Warning“ ein neues Album veröffentlicht. Wer dieser Tage vor Kälte bibbert, dem seien diese warmen, isländischen Gitarrenriffs empfohlen – ausgerechnet, mag man denken.
„Early Warning“ ist ein Album von Myrkvi und Yngvi Holm. Ursprünglich für ihre Band Vio gedacht, war es viele Jahre in der Mache und enthält sogar Aufnahmen der früheren Bandmitglieder: Kári Guðmundsson und Páll Cecil. Der Name Vio wurde später zugunsten von Myrkvi aufgegeben, wo das Duo fortan seine Inspirationen musikalisch zum Ausdruck bringt.
Das Album stellt einen Abschluss der Vergangenheit und den Übergang zu etwas Neuem dar. Eine introspektive Reflexion der 90er-Wurzeln des Duos, der vergeudeten Jahre und des allgemeinen Wahnsinns. Der Name des Albums, „Early Warning“, spielt auf etwas an, das sich unter der Oberfläche zusammenbraut und auf spektakuläre Dinge, die noch kommen werden.
Die Songs wurden in der schwierigen Phase einer jeden Bandkarriere geschrieben, als sich das Glück des anfänglichen Erfolges zu beruhigen begann. Das Album befasst sich mit Themen wie der Ungewissheit, wohin man gehen soll, der Verrücktheit, sein Leben mit der Verfolgung eines so flüchtigen Traums zu verbringen, und der drohenden Auflösung der ursprünglichen Band. Es enthält auch Lieder über Freundschaft, Feiern und das Vergessen der eigenen Probleme, sowie einen frechen Spott über das Wohlstandsrennen, ganz zu schweigen von Liebe und Depression.
Aufgenommen wurde es in ihrem zweiten Zuhause der letzten zehn Jahre: einem Studio im ruhigen isländischen Tal Mosfellsdalur. Das Cover des Albums besteht aus Gemälden von Freydís Halldórsdóttir, die von einem Albtraum aus der Kindheit inspiriert wurden.
Die Musik ist gitarrenlastig, wie alles, was das Duo bisher gemacht hat, aber die Klanglandschaft ist lebendiger und umfangreicher als auf allen früheren Veröffentlichungen. Das Album, das sich über einen langen Zeitraum hinweg entwickelt hat, ist ein Höhepunkt der Ideen, die sie schon lange zum Ausdruck bringen wollten.