Am 9. Oktober 2020 wäre John Lennon 80 Jahre alt geworden. Egal, ob mit den Beatles oder solo, seine Lieder sind auch 40 Jahre nach seinem Tod unsterblich.
John Lennon war der kreative Kopf der Beatles. Gemeinsam mit Paul McCartney schrieb er einige der größten Klassiker der Popgeschichte, doch auch seine viel zu kurze Solokarriere war sehr erfolgreich und produktiv.
Zwischen dem Ende der Beatles 1970 und seinem gewaltsamen Tod 1980 blieben Lennon gerade einmal zehn Jahre, in denen er sieben Alben veröffentlichte und sich von seiner Vergangenheit als Teil der ersten Boyband befreite.
Sein letztes Album „Double Fantasy“ erschien nur drei Monate vor seinem Tod und wurde posthum zu seinem erfolgreichsten Album. Bis heute trauert die Welt um einen der talentiertesten Songwriter, der bereits mit 40 Jahren am Höhepunkt seines kreativen Schaffens aus dem Leben gerissen wurde und von dem wir noch so viel mehr Musik hätten erwarten dürfen.
Sein Mörder sitzt bis heute im Gefängnis und hat Lennon nicht nur das Leben, sondern der Welt auch unzählige Songs genommen, die Lennon nicht mehr schreiben konnte.
Seine besten 10 Songs hier im Überblick:
ACT DES MONATS
10. Gimme Some Truth (1971)
Immer noch aktuelle Tirade in Zeiten der Fake-News gegen Heuchler, Populisten und Manipulatoren in Politik und Medien: Wie heißt es so schön in diesem Song – „All i want is the truth / just give me some truth / I’ve had enough of watching scenes of schizophrenic – ego – centric – paranoic – prima – donnas“.
9. Cold Turkey (1969)
Der Song entstand als Lennon und Ono sich einem „kalten Entzug“ unterzogen, um vom Heroin loszukommen. Der Begriff „Cold Turkey“ beschreibt ein Symptom während dieses Prozess, nämlich eine fröstelnde kalte Haut. So radikal ehrlich wie dieser Song ist, so transparent ist auch das Single-Cover: Die Vorderseite zeigt eine Röntgenaufnahme von John Lennons Kopf, die Rückseite zeigt eine Röntgenaufnahme von Yoko Ono.
8. #9 Dream (1974)
Oh und den Hashtag hat Lennon auch erfunden! „#9 Dream“ ist ein psychedelischer Poptraum: Die Stimme, die mehrfach im Hintergrund „John“ ruft, stammt von May Pang, Lennons damaliger Freundin.
7. Whatever Gets You Thru the Night (Feat. Elton John) (1974)
Die erste und einzige US-Nummer-Eins-Single von Lennon, der damit der letzte Beatle war (sogar Ringo Starr schaffte dies vor ihm), der die Spitze der Charts erklimmen konnte. Mit Hilfe von Elton Johns Pianospiel und Background-Gesang und leisem Anklang an den Hit „Rock You Baby“ von George McCrae gelang das Projekt Nr. 1.
6. Give Peace A Chance (1969)
Während den legendären Bed-Ins aufgenommen und in illustrer Gesellschaft (Auch „LSD-Papst“ Timothy Leary war dabei), ist dies die erste Solo-Single Lennons und ihm gelang damit gleich die Friedenshymne schlechthin.
5. Woman (1980)
Ein Lied für die Frauen, denn ihm sei plötzlich klar geworden, wie viel diese für die Menschheit leisten: Lennon zeigt sich selbstkritisch und bereut früheres Macho-Verhalten. Andererseits ist dies natürlich auch das Lied für eine Frau: Yoko Ono. Das ziemlich Beatles-eske Stück wirkt im Nachhinein noch berührender, stammt es doch aus dem Jahr, in dem er erschossen wurde und es beginnt mit den geflüsterten Worten: „For the other half of the sky“ („Für die andere Hälfte des Himmels“).
4. Happy Xmas (War Is Over) (1971)
Das Lied von Lennon und Yoko Ono ist einer der besten Weihnachtssongs aller Zeiten: Im Dezember 1971 veröffentlicht, basiert der Text auf dem Slogan einer Antikriegs-Kampagne und auch die im Song enthaltene Zeile „War is over, if you want it, war is over, now!“ stammt daraus.
3. Instant Karma (1970)
An diesem Tag muss Lennons Karma wirklich geleuchtet haben, denn er sagt zu dem catchy Pop-Song: „Ich schrieb es zum Frühstück, nahm es zum Mittagessen auf und wir veröffentlichen es zum Abendessen“.
2. Jealous Guy (1971)
Vom „Wall Of Sound“-Erfinder Phil Spector produziert und noch während Beatles-Zeiten von Lennon geschrieben, umfasst dieses umwerfend zärtliche und ehrliche Lied die gesamte Persönlichkeit Lennons und rührt auch heute noch zu Tränen.
1. Imagine (1971)
Das ikonischte Lied Lennons wurde zur Hymne für den Frieden und erzählt auf einer einnehmenden Melodie schwebend von banalen und doch so wahren Forderungen: Einer Gesellschaft, die frei von Nationalismus, Gier und Religionen sein sollte. You may say he’s a dreamer, but time has shown he’s not the only one.