Japans erfolgreichster Romancier Haruki Murakami erzählt in „Mister Aufziehvogel“ eine fantasievolle, mystische Geschichte über einen Menschen, der zwar fliegen kann, aber doch nur ein Spielzeugvogel bleibt, den irgend jemand aufgezogen hat.
Toru Okada denkt ein wenig über sein Leben nach, während er den Haushalt versorgt, sich mit einem hellseherisch begabten Schwesternpaar trifft, das bei der Suche nach dem Kater helfen soll. Okada wird kurz darauf von seiner Frau verlassen, begegnet halbmystischen Figuren, wie einem ehemaligen Armeeleutnant, der während des Zweiten Weltkriegs in der Mandschurei traumatische Erlebnisse hatte, da er tagelang in einem trockenen Brunnen eingeschlossen war.
Einen solchen ausgetrockneten Brunnen gibt es übrigens auch in Okadas Nachbarschaft, auf dem Grundstück des „Selbstmörder-Hauses“. Diesem Grundstück gleich gegenüber wohnt die junge May, mit der er ein sehr seltsames Verhältnis beginnt. Alles geschieht gleichnis- und bildhaft, die Figuren heißen Kreta, Malta, Muskat und Zimt, der Kater taucht erneut auf, wie das Mal auf Okadas Wange, das farbig pulsiert und als Schlüssel zu einer tiefergehenden Wahrnehmung dient.
Der Schriftsteller Haruki Murakami, 1949 in Kyoto geboren, gilt als wichtigster lebender Schriftsteller Japans und hat bereits zahlreiche Literaturpreise in seinem Heimatland gewonnen.
Der große Roman wird in der Hörbuch-Version auf insgesamt 24 CDs (mit 1720 Minuten Spielzeit) gelesen von Ulrich Matthes. Der 1959 in Berlin geborene Schauspieler und Regisseur ist bekannt durch seine Rollen in Frank Beyers „Nikolaikirche“, Tom Tykwers „Winterschläfer“ oder Nina Grosses „Feuerreiter“.