Als Gustav und allein produziert Eva Jantschitsch sachten, minimalistischen und bewegenden Elektronikpop. Ihr Debütalbum inszeniert die Wienerin als vielgestaltige Reise durch große und kleine Politik, Wichtigkeiten, Aufruhr und Reflektion.
Es sind viele und verschiedene Disziplinen, in denen das Gustav-Debüt glänzt. So reiht sich hier schlicht schöner Strompop an spröde Wohnzimmerskizze, liedhafter Aufruhr an anmutig orchestriertes Manifest. „Rettet Die Wale“ pluckert, treibt voran, entwickelt sich behutsam, reißt mit und deutet an. Der Aufruf im Albumtitel ist dabei schon und auch ernst zu nehmen: Gustav hat etwas zu sagen und stellt wiederholt und mit Nachdruck Handlungsbedarf fest. Geschickt und klug in der Wahl ihrer Mittel umschifft Eva Jantschitsch dabei viele Plattheiten und plumpe Eindeutigkeit. Zwischen zerschnittenen Streichern, Klangeffekten und Slogans weiß sie zu relativieren, ohne zu verwässern. Eigensinnig und subversiv verschachtelt sie Freude und Ernsthaftigkeit, schafft mit „Rettet die Wale“ ein stets nüchternes, stets drängendes, stets romantisches Album. Und obendrein, sagen wir es ruhig noch einmal, ist das alles sehr hübscher Elektropop – gefüllt mit feinen Ideen, spannenden Melodien, schönstem Gesang und betörenden Brüchen. (sc)
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