Herbert Grönemeyer ist seit über drei Jahrzehnten einer der populärsten deutschen Sänger und Songschreiber. Im Sommer 2024 kommt er einmal mehr auf große Stadiontournee und feiert das 40. Jubiläum seines berühmtesten Albums „4630 Bochum“ gemeinsam mit seinen Fans.
Zwar wurde Grönemeyer als Theatermusiker früh auch auf die Bühne geholt und spielte in sehr erfolgreichen Filmen wie „Das Boot“ oder Robert Schumann in die „Frühlingssinfonie“ mit, aber seine ersten vier Alben lagen bleischwer im Plattenregal. Viele andere hätten wohl längst aufgegeben, nicht aber Grönemeyer.
Seine Beharrlichkeit und Sturheit zahlte sich aus, denn sonst wäre wohl 1984 mit „4630 Bochum“ wohl nie eines der wichtigsten deutschen Alben erschienen, das hierzulande mehr Exemplare als Michael Jacksons „Thriller“ im gleichen Jahr verkaufte. Songs wie „Männer“ und „Flugzeuge im Bauch“ sind längst Klassiker und seitdem veröffentlicht Grönemeyer Hitalbum für Hitalbum. Seine besten Songs haben wir hier für Euch in einer Top Ten versammelt.
Biografie Herbert Grönemeyer
Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer, geboren am 12. April 1956 in Göttingen, ist einer der erfolgreichsten deutschen Musiker. Bekanntheit erlangte er bei einem breiten Publikum zunächst als Schauspieler durch seine Rolle im Kinofilm „Das Boot“ im Jahr 1981.
Grönemeyer wurde als jüngstes Kind in Göttingen geboren, zog jedoch kurz nach seiner Geburt mit seinen Eltern nach Bochum. Dank seiner musikalischen Familie begann er bereits im Alter von acht Jahren Klavierunterricht zu nehmen. Grönemeyer wuchs in einem Umfeld auf, das von Liebe, musischer Zuneigung und Strenge geprägt war. Im Alter von 14 Jahren wurde er konfirmiert. Er besuchte das humanistische Gymnasium am Ostring in Bochum und engagierte sich dort im Schulchor.
Seine künstlerischen Anfänge als Schauspieler begannen, als er als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus auftrat. Später wurde er musikalischer Leiter und spielte verschiedene Theaterrollen. Seine Schauspielkarriere entwickelte sich weiter, als er in einigen Fernsehfilmen mitspielte. Im Jahr 1978 lernte er die Schauspielerin Anna Henkel kennen, die später seine Frau wurde. 1979 arbeitete er unter anderem als musikalischer Leiter am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart.
ACT DES MONATS
Grönemeyer erlangte 1981 internationale Bekanntheit durch seine Rolle als Leutnant Werner im Film „Das Boot“. Im selben Jahr trat er auch in dem Film „Frühlingssinfonie“ auf, der als erste westdeutsche Produktion an Originalschauplätzen in der DDR gedreht wurde. Während dieser Zeit begann Grönemeyer, sich verstärkt auf seine Musik zu konzentrieren. Er veröffentlichte mehrere Alben, die jedoch kommerziell wenig erfolgreich waren und führten dazu, dass sein Plattenvertrag gekündigt wurde.
Der große Durchbruch für Grönemeyer kam im Jahr 1984 mit dem Album „4630 Bochum“, das 79 Wochen in den deutschen Charts blieb und das erfolgreichste Album des Jahres in Deutschland wurde. Die Single „Männer“ machte ihn deutschlandweit bekannt, während der Titelsong „Bochum“ zur inoffiziellen Hymne der Stadt wurde. In den folgenden Jahren veröffentlichte er weitere erfolgreiche Alben wie „Sprünge“ (1986) und „Ö“ (1988). Seine Hits wurden auch in englischer Sprache auf dem Album „What’s All This“ veröffentlicht.
1993 heiratete Grönemeyer seine Lebensgefährtin Anna Henkel. Im selben Jahr erschien sein Album „Chaos“, das ebenfalls auf Platz eins der deutschen Charts landete. Anfang 1998 zog er mit seiner Familie nach London, dort arbeitete er an seinem Album „Bleibt alles anders“ (1998), das ebenfalls große kommerzielle Erfolge erzielte. Im selben Jahr starben sein Bruder Wilhelm und seine Frau Anna nur wenige Tage nacheinander. Grönemeyer zog sich in der Folge aus der Öffentlichkeit zurück.
Im Jahr 2002 veröffentlichte Grönemeyer das Album „Mensch“, das sich zu einem der erfolgreichsten Alben seiner Karriere entwickelte. Der gleichnamige Titelsong „Mensch“ wurde zu einem Hit und ist bis heute einer seiner bekanntesten Songs. Das Album verkaufte sich über 3 Millionen Mal und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Grönemeyer engagiert sich auch stark für soziale und politische Themen. Nach dem Tod seiner Frau Anna im Jahr 1998 gründete er die Henkel Grönemeyer Stiftung, die sich für krebskranke Kinder einsetzt. Er setzt sich auch für Umweltschutz, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit ein.
In den folgenden Jahren veröffentlichte Grönemeyer weitere erfolgreiche Alben wie „12“ (2007), „Schiffsverkehr“ (2011) und „Dauernd Jetzt“ (2014).
Seine Stadion-Konzerte sind bekannt für ihre energiegeladene Atmosphäre und seine mitreißenden Live-Auftritte. Sein aktuelles Album „Das Ist Los“ wurde im März 2023 veröffentlicht.
Herbert Grönemeyer ist nicht nur für seine Musik bekannt, sondern auch für seine poetischen Texte, die oft gesellschaftliche und politische Themen reflektieren. Seine Lieder behandeln Themen wie Liebe, Verlust, Hoffnung, Menschlichkeit und den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens.
Insgesamt hat Grönemeyer über 20 Alben veröffentlicht und mehr als 18 Millionen Tonträger verkauft. Seine Musik und sein Engagement haben ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der deutschen Musikszene gemacht.
Die besten Titel von Herbert Grönemeyer
10. Alkohol
Der Song stammt aus dem Erfolgsalbum „4630 Bochum“ und dreht sich um Alkohol als Volksdroge, zu der letztendlich alle greifen würden, auch wenn sonst jeder sein spezielles eigenes Gift nähme: „Die Nobelszene träumt von Kokain / Und auf dem Schulklo riecht’s nach Gras / Der Apotheker nimmt Valium und Speed / Und wenn es dunkel wird, greifen sie zum Glas“.
9. Vollmond
Aus dem Album „Ö“ (1988) stammt dieser Anti-Liebessong mit eindringlichem Text und energiegeladener Pop-Rock-Melodie.
8. Sekundenglück
2018 erschien mit „Tumult“ ein politisches wie persönliches Album mit Tracks wie „Doppelherz / Iki Gönlüm“ mit deutsch-türkischem Gesang: „Sekundenglück“ befasst sich aber eher mit den keinen Momenten, die neben den großen Ereignissen ein Leben ausmachen.
7. Halt mich
Schlicht „Ö“ hieß das Album aus dem Jahr 1989 und schlicht ergreifend ist dieses Liebeslied, das von Tausenden bei Konzerten innbrünstig mitgesungen wird.
6. Mensch
Leichtfüßige Electronica zieht 2002 in die Musik von Grönemeyer ein, die Texte samt eigenwilligem Gesang bleiben schwer emotional: „Mensch“ ist einer der bekanntesten Songs Grönemeyers, der entstand als er sich nach privaten Schicksalsschlägen weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Der Clip stammt von Anton Corbijn, der auch Depeche Mode oder U2 oft in Videos in melancholische Szene setzte.
5. Was soll das
Ein Beziehungsdrama zwischen Empörung und Humor in ein Lied gegossen: Das ist „Was soll das?“, das angeblich einmal nicht autobriografisch gefärbt ist, sondern einem guten Freund gewidmet, der unter Liebeskummer litt.
4. Flugzeuge im Bauch
Ein Song, den nicht einmal Oli P. mit seiner „gerappten“ Coverversion zerstören konnte: Als das Liebeslied 1988 erschien, schaffte es es nur auf Platz 44 der Charts, ist aber dennoch Kult geworden. Vor allem live sorgt es für die ganz großen Gänsehautgefühle.
3. Männer
Neben Emotion, beherrscht Grönemeyer aber auch die große Kunst der Komik, wie im Riesenhit „Männer“ zu hören ist: Eine ironische Hommage an das angeblich starke Geschlecht, untermalt mit flotter Eighties-Synthie-Melodie.
2. Musik nur, wenn sie laut ist
Das Lied über ein gehörloses Mädchen, das die lauten Vibrationen von Musik glücklich macht, stammt aus dem Album „Gemischte Gefühle“ aus dem Jahr 1983 und verschaffte Grönemeyer damals sogar einen richtigen Disco-Hit:
1. Bochum
Die inoffizielle Hymne der Stadt im Ruhrgebiet und offizielle Hymne des VFL Bochum, die vor jedem Heimspiel des Fußballklubs vom gesamten Stadion mitgesungen wird und einen Hauch von Anfield Road durch das Ruhrgebiet wehen lässt. Und jetzt alle:
„Tief im Westen
Wo die Sonne verstaubt
Ist es besser
Viel besser, als man glaubt“
Diskografie Herbert Grönemeyer
1979 – „Grönemeyer“
1980 – „Zwo“
1981 – „Total Egal“
1982 – „Gemischte Gefühle“
1984 – „4630 Bochum“
1986 – „Sprünge“
1988 – „Ö“
1990 – „Luxus“
1993 – „Chaos“
1995 – „Unplugged Herbert“
1998 – „Bleibt alles anders“
2002 – „Mensch“
2003 – „Mensch Live“
2006 – „12“
2008 – „Was muss muss – Best of Herbert Grönemeyer“
2011 – „Schiffsverkehr“
2012 – „I Walk“
2014 – „Dauernd Jetzt“
2018 – „Tumult“
2023 – „Das Ist Los“
40 Jahre „4630 Bochum“ Tour 2024
06.06.2024, 20.00 Uhr – Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
08.06.2024, 19.00 Uhr – Berlin, Waldbühne Berlin
09.06.2024, 19.00 Uhr – Berlin, Waldbühne Berlin – Zusatzkonzert
12.06.2024, 20.00 Uhr – Bochum, Vonovia Ruhrstadion
13.06.2024, 20.00 Uhr – Bochum, Vonovia Ruhrstadion – Zusatzkonzert
15.06.2024, 20.00 Uhr – Bochum, Vonovia Ruhrstadion – Zusatzkonzert
17.06.2024, 20.00 Uhr – Bochum, Vonovia Ruhrstadion – Zusatzkonzert