1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider gegründet, gelten Kraftwerk bis heute als die Pioniere in Sachen Elektropop mit gigantischem Einfluss auf Synthpop, Detroit Techno und Hip Hop. Hier kommen die besten Alben der Düsseldorfer.
10. Kraftwerk (1970)
Die Originalmitglieder Ralf Hütter und Florian Schneider begannen Kraftwerk als Krautrock-Experiment im Jahr 1970. Davor hatten die beiden die Gruppe „Organisation“ ((kurz für „Organisation zur Verwirklichung gemeinsamer Musikkonzepte“) und richteten bereits das legendäre Kling-Klang-Studio ein, in dem schließlich Kraftwerk geboren – oder vielleicht besser – kreiert wurde. Das Debüt mit dem ikonischen Cover, auf dem ein Verkehrsleitkegel zu sehen ist, ist ein Klangexperiment mit Kraut- und Jazzrcockelementen und der Opener „Ruckzuck“ wurde schließlich die Titelmelodie des ZDF-Politmagazins „Kennzeichen D“.
9. Kraftwerk 2 (1972)
Auf Album Nr. 2 ist der Verkehrsleitkegel wieder zu sehen, diesmal in Grün und Weiß: Nun lautet der Opener „Klingklang“, eine weitere wichtige Konstante im Kraftwerk-Kosmos. Die Musik wird nun zunehmend elektronischer und weniger krautig.
8. Ralf und Florian (1973)
Der dritte Streich nach dem Dreamteam „Ralf und Florian“ benannt, führt zu den bekannten kühlen minimalistischen Kraftwerk-Tracks und ist das erste in dem Synthesizer und Vocoder-Stimmen eingesetzt werden:
7. Tour De France Soundtracks (2003)
Sport und Musik ergeben in den meisten Fällen eine eher schlimme Kombination: Hier läuft es aber wie geschmiert, wenn die Rennrad-Fans Kraftwerk ihrem Lieblingssport nach 17 Jahren Pause gleich mehrere zeitlose Hymnen auf die geschundenen Körper schneidern. Mit mechanischen Sounds, die allesamt ans Fahrradfahren erinnern und mit einem Schnaufen des in die Pedale Tretenden beginnend, versöhnen diese „Sportsongs“ mit dem „Genre“.
6. Electric Cafe (1986)
Alternativer Titel des Albums ist „Techno Pop“ und der treffendere, denn hier zeigen Kraftwerk, das sie einfach die besten Electro-Tracks zu bieten haben und das Trio bestehend aus „Boing Boom Tschak“, „Techno Pop“ und „Musique Non-Stop“ sollte man dringend ganz laut hören.
ACT DES MONATS
5. Radio-Aktivität (1975)
1975 erschienen, befasst sich dieses Konzept-Album mit dem Thema Radioaktivität, Kernenergie oder Rundfunk. Anfänglich war der Text neutral gehalten, 1991 kamen neue Zeilen zu dem sphärischen Song dazu, die sich kritischer mit der Kernenergie befassen.
4. Trans Europa Express (1977)
Haben Kraftwerk neben Techno auch den Industrial erfunden? Beim eisigen Titelsong und den kalten Sounds auf diesem Album ist der Gedanke gar nicht abwegig. Auf dem Album finden sich aber auch gewohnt elegante zeitlose Electropop-Tracks, wie „Schaufensterpuppen“. Das Lied ist auch eine ironische Selbstbeschäftigung, denn der Song entstand weil die Presse über Kraftwerk damals schrieb, sie sähen bei Auftritten eben wie solche aus.
3. Computerwelt (1981)
Dieses ikonische Album von 1981 wurde in einer deutschen, englischen, französischen und japanischen Version veröffentlicht. Und auch wenn die Texte von Kraftwerk oft kindlich anmuten, so sind sie zugleich zeitlos. Denn Zeilen wie „FBI und Scotland Yard / Flensburg und das BKA / Haben unsere Daten da“ gelten heute genauso – auch wenn man sie mit „Facebook und Instagram / Amazon und NSA“ unendlich weiter ersetzen kann.
2. Autobahn (1974)
Das Album, das aus dem Himmel auf deutsche Autobahnen fiel: Wie ein Alien mutete 1974 dieser völlig neue Sound der Band Kraftwerk an und bis heute klingt das Werk erstaunlich frisch. Eine Tür wird zugeschlagen, ein Auto gestartet und damit eine Revolution in der Musikgeschichte: „Autobahn“ ist zwar bereits Kraftwerks viertes Album, für viele jedoch das erste – markiert es doch den radikalen Neuanfang einer Band, weg vom Krautrock hin zu etwas völlig Neuem, noch nie Dagewesenem.
1. Die Mensch-Maschine (1978)
Singende Roboter, strenges Design und nur sechs Songs: Diese nackten Fakten zum siebten Studioalbum von Kraftwerk legen das bis heute unerschütterliche Fundament zum Welterfolg der Elektro-Pioniere aus Düsseldorf. In den legendären Kling-Klang-Studios bastelten Ralf Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos und Wolfgang Flür 1978 an ihrem wohl ikonischsten Album, das mit dem Eingangstrack „Die Roboter“ das Image der Band als Musikarbeiter bis heute nachhaltig prägen sollte. Für Live-Auftritte ließ Kraftwerk nämlich Robter-Ebenbilder von sich anfertigen, die heute auch in diversen Ausstellungen zu bewundern sind. Trotz aller kalter elektronischen Experimente, metallenen Klänge wie intelligenten Rhythmus-Sequenzen, die bis heute im Techno oder im Hip-Hop gesampelt werden, ist die „Mensch-Maschine“ aber auch zugleich ein perfektes Pop-Album: Nichts beweist dies mehr als ihr Hit „Das Model“, der sogar Platz eins der englischen Charts eroberte. Das Lied gilt als eines der am meisten gecoverten in der Musikgeschichte und ist in diverse Genres überführt worden.