Prince: Sänger, Komponist, Songwriter, Musikproduzent und Multiinstrumentalist und im Jahr 2016 viel zu früh verstorbener Superstar. Das Werk, das er hinterließ, ist riesig. Hier ein Überblick über Songs, Alben und Wirken des Superstars.
Prince Rogers Nelson war einer der einflussreichsten Musiker seiner Zeit. Als Sänger, Multiinstrumentalist, Produzent und Songwriter prägte er Pop, Rock, Funk und R&B über Jahrzehnte hinweg. Sein Stil war unverwechselbar, sein Output nahezu unermüdlich. Diese Biografie zeichnet sein Leben anhand seiner wichtigsten Alben nach.
Kindheit und musikalische Anfänge
Prince wurde am 7. Juni 1958 in Minneapolis, Minnesota, geboren. Sein Vater John L. Nelson war Jazz-Pianist, seine Mutter Mattie Shaw Sängerin. Schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches musikalisches Talent. Mit sieben Jahren schrieb er seinen ersten Song auf dem Klavier seines Vaters, wenig später brachte er sich Gitarre und Schlagzeug bei.
Seine Kindheit war nicht einfach: Nach der Scheidung seiner Eltern zog er zwischen verschiedenen Verwandten hin und her, bis er schließlich bei der Familie seines Jugendfreundes André Anderson (später bekannt als André Cymone) lebte. Dort begann er, ernsthaft Musik zu machen.
Bereits als Teenager spielte Prince in verschiedenen Bands, darunter Grand Central, später umbenannt in Champagne. Er experimentierte mit Funk, Rock und R&B und wurde schnell für sein außergewöhnliches Talent bekannt. Mit 17 Jahren nahm er erste Demos auf und bekam schließlich 1976 einen Vertrag bei Warner Bros. Records – mit der Bedingung, dass er volle kreative Kontrolle über seine Musik behielt.
„For You“ (1978) – Ein talentierter Newcomer
Mit nur 19 Jahren veröffentlichte Prince sein Debütalbum For You. Er produzierte, arrangierte, komponierte und spielte alle Instrumente selbst – eine beeindruckende Leistung, die sein Perfektionismus und seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Musikalisch bewegte sich das Album zwischen Funk, Soul und Disco, konnte aber kommerziell noch nicht voll überzeugen.
„Prince“ (1979) – Der erste Hit
Sein zweites Album Prince brachte ihm den ersten Erfolg. Die Single I Wanna Be Your Lover wurde ein Hit, erreichte Platz 11 der US-Charts und machte ihn über die USA hinaus bekannt. Sein Sound wurde definierter: Funkige Grooves, sinnliche Texte und eine Mischung aus Rock, Pop und R&B prägten seine Musik.
„Dirty Mind“ (1980) & „Controversy“ (1981) – Provokation als Markenzeichen
Mit Dirty Mind schlug Prince eine radikalere Richtung ein. Das Album war roh, minimalistisch produziert und voller sexueller Anspielungen. Songs wie Head und Sister sorgten für Skandale, während When You Were Mine seine Songwriting-Klasse unterstrich.
Ein Jahr später folgte Controversy, das politische und gesellschaftliche Themen aufgriff. Der Titelsong hinterfragte gesellschaftliche Normen, Sexuality und Do Me, Baby spielten mit Tabus. Prince wurde zur Provokation – und zum Superstar.
„1999“ (1982) – Der Durchbruch zum Mainstream
Mit 1999 schaffte Prince den internationalen Durchbruch. Die Mischung aus Synthesizer-Sounds, Funk-Grooves und poppigen Melodien war wegweisend. Die Singles 1999 und Little Red Corvette wurden zu MTV-Hits und machten ihn weltweit bekannt. Sein exzentrischer Stil, seine Bühnenpräsenz und seine musikalische Innovation machten ihn zur neuen Ikone des Pop.
„Purple Rain“ (1984) – Der Höhepunkt einer Ära
Purple Rain war mehr als ein Album – es war ein kulturelles Phänomen. Mit dem gleichnamigen Film, der auf seinem Leben basierte, und Hits wie When Doves Cry, Let’s Go Crazy und Purple Rain erreichte Prince Superstar-Status. Das Album dominierte die Charts, gewann einen Oscar für den besten Soundtrack und wird bis heute als eines der besten Alben aller Zeiten gefeiert. Mit „Purple Rain“ war Prince gemeinsam mit Michael Jackson, der gleichzeitig den Meilenstein „Thriller“ veröffentlichte, im Pop-Olymp angekommen.
„Around the World in a Day“ (1985) & „Parade“ (1986) – Experimente mit Psychedelic und Minimalismus
Anstatt Purple Rain zu wiederholen, wagte Prince mit Around the World in a Day einen neuen Sound. Das Album war von Psychedelic-Rock beeinflusst, mit Songs wie Raspberry Beret und Paisley Park, benannt nach seinem späteren Studio. Ein kommerzielles Risiko, das zeigt, dass sich Prince mehr für Musik als kommerziellen Erfolg interessierte.
Mit Parade veröffentlichte er den Soundtrack zu seinem zweiten Film Under the Cherry Moon. Der Hit Kiss brachte ihm seinen dritten Nummer-1-Hit in den USA. Das Album zeigte Prince’ Fähigkeit, mit minimalen Arrangements maximale Wirkung zu erzielen.
„Sign o’ the Times“ (1987) – Das Meisterwerk
Das Doppelalbum Sign o’ the Times gilt als eines der größten Alben der Musikgeschichte. Songs wie der gesellschaftskritische Titeltrack, das soulige Adore und das rockige I Could Never Take the Place of Your Man zeigten Prince in Höchstform. Die Kritiker feierten ihn als einen der wichtigsten Künstler seiner Generation. Der gleichnamige Konzertfilm zog Massen ins Kino.
„Lovesexy“ (1988) & „Batman“ (1989) – Höhen und Tiefen
Mit Lovesexy lieferte Prince eines seiner spirituellsten Alben ab, das mit Alphabet St. auch einen Hit hervorbrachte. Die extrem hohen Erwartungen nach „Parade“ und „Sign o‘ The Times“ konnte „Lovesexy“ allerdings nicht erfüllen.
Der Soundtrack zum Film Batman wurde durch den Wirbel um den Film ein kommerzieller Erfolg. Batdance erreichte Platz 1 der Charts, Partyman wurde zu einer Hymne. Musikalisch zählt „Batman“ aber zu den eher schwächeren Werken von Prince und hat heute kaum noch Relevanz.
„Diamonds and Pearls“ (1991) – Eine neue Ära
Mit einer neuen Band, The New Power Generation, setzte Prince verstärkt auf Hip-Hop-Elemente. Diamonds and Pearls brachte Hits wie Cream und Gett Off hervor und markierte eine neue Phase in seiner Karriere. Mit dem neuen Sound konnte sich Prince einmal mehr neu erfinden.
„The Love Symbol Album“ (1992) & Der Namenswechsel
1993 änderte Prince seinen Namen in ein unaussprechliches Symbol – eine Reaktion auf seinen Streit mit Warner Bros. Er fühlte sich in seinem Vertrag gefangen und kämpfte für mehr künstlerische Freiheit. The Love Symbol Album (1992) enthielt Hits wie 7 und My Name Is Prince, konnte ohne die ganz große Maschinerie der Musikindustrie aber nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Auch der Namenswechsel und der mediale Rückzug distanzierte die Fans.
Unabhängigkeit und wechselnde Phasen (1994–2000)
Nachdem er Warner Bros. verlassen hatte, veröffentlichte Prince zahlreiche Alben in Eigenregie, darunter Emancipation (1996) und Rave Un2 the Joy Fantastic (1999). Sein kommerzieller Erfolg schwankte, doch er blieb musikalisch innovativ.
„Musicology“ (2004) – Das Comeback
Mit Musicology kehrte Prince triumphal zurück. Das Album wurde von Kritikern gefeiert und brachte ihm neue Anerkennung. Mit „3121“ (2006) und „Art Official Age“ (2014) veröffentlicht er weitere erfolgreiche Alben unter seinem Namen.
Letzte Jahre und plötzlicher Tod (2010–2016)
Prince veröffentlicht weiterhin regelmäßig Musik und tritt weltweit auf. 2015 bringt er mit HITnRUN Phase One & Two seine letzten beiden Studioalben heraus.
Am 21. April 2016 stirbt Prince im Alter von 57 Jahren in seinem Paisley Park Studio an einer Überdosis Schmerzmittel – genauso wie sein ewiger Kontrahent Michael Jackson wenige Jahre zuvor. Sein plötzlicher und überraschender Tod kurz schockierte die Musikwelt. Kurz nach David Bowie haben wir einen der größten Pop-Künstler aller Zeiten verloren.
Diskographie Prince:
1978: For You
1979: Prince
1980: Dirty Mind
1981: Controversy
1982: 1999
1984: Purple Rain
1985: Around the World in a Day
1986: Parade
1987: Sign O‘ the Times
1988: Lovesexy
1989: Batman
1990: Graffiti Bridge
1991: Diamonds and Pearls
1992: Love Symbol
1994: Come
1994: Black Album
1995: The Gold Experience
1996: Chaos and Disorder
1996: Emancipation
1998: Crystal Ball / The Truth
1999: The Vault … Old Friends 4 Sale
2001: The Rainbow Children
2004: Musicology
2006: 3121
2007: Planet Earth
2009: Lotusflow3r
2010: 20Ten
2014: Art Official Age
2015: HITnRun Phase One
2015: HITnRUN Phase Two
Studioalben postum
2018: Piano & A Microphone 1983
2019: Originals
2021: Welcome 2 America
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