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Depeche Mode: Songs, Alben und Bio

Depeche Mode starteten in den frühen 80ern ihre Karriere gehören heute zu den bedeutendsten und wichtigsten Bands der Popmusik-Geschichte. Hier die Geschichte der Band in Alben.

Depeche Mode veröffentlichten ihr erstes Album „Speak & Spell“ im Jahr 1981 und präentierten darauf einen neuen Sound, der nur auf elektronischen Klängen basierte. Gründungsmitglied Vince Clarke verließ die Band bereits nach dem ersten Album und gründete in der Folge die Bands Yazoo und später Erasure und blieb seinem typischen Sound treu, während Depeche Mode sich kontinuierlich weiterentwickelten, zunächst verstärkt mit Samples arbeitete und sich dann auch Gitarren öffnete.

1980 ist das Jahr, in dem sich die Band – benannt nach dem französischen Modemagazin „Dépêche Mode“ – offiziell gründet, doch die Anfänge sind bereits vier Jahre vorher zu vermerken als Vince Clarke (Keyboard, Gitarre, Gesang) und Andrew Fletcher (Keyboard, Bass) im englischen Basildon eine Band mit dem Namen “ No Romance in China“ gründen. 1979 stößt dann Gitarrist und Keyboarder Martin Gore zu den Musikern, man formiert sich neu unter „French Look“ und beide Namen sind in ihrer Begrifflichkeit ein Vorgriff auf die New-Romantic-Ästhetik der 80er Jahre. Nach ein paar Auftritten trat schließlich ein gewisser Dave Gahan ans Mikrofon, die Band nennt sich nun Depeche Mode und der Rest ist Geschichte…

Speak And Spell (1981)

Bis auf „Tora! Tora! Tora!“ und „Big Muff“ wurden alle Songs auf dem Debütalbum der Briten von Gründungsmitglied Vince Clarke geschrieben. Die einzige Platte, an der Clark als Bandmitglied beteiligt war. Anschließend veröffentlichte er seine Songs mit Yazoo und seit 1985 mit Erasure.

Die Presse ist sich nach dem Ausstiegs Clarkes einig, dass damit auch Depeche Mode eine Eintagsfliege sei. Selten hat man sich so geirrt, denn auf Album Nr. 2 „A Broken Frame“ übernimmt Martin Gore hauptsächlich das Songwriting und mit ihm zieht ein schwermütigerer Sound ein. Mit dem Keyboarder Alan Wilder ist man schließlich wieder zu viert und seine ausgefallenen Arrangements tragen wesentlich zum neuen Klang der Band bei.

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A Broken Frame (1982)

Das zweite Album entstand ohne Vince Clarke, der die Band Ende 1981 verlassen hatte und alle Songs wurden so (notwendigerweise) von Martin Gore geschrieben. Eigentlich wurden hier die Depeche Mode geboren, wie wir sie heute kennen, doch dem Album fehlt es noch an Stringenz. Dennoch enthält es mit „Leave In Silence“ einen absoluten Klassiker der Band.

Construction Time Again (1983)

Auf ihrem dritten Album verbinden Depeche Mode erstmals Sampling-Technik mit melodiöser Synthie-Pop-Musik. „Construction Time Again“ ist auch die erste Platte, an der Alan Wilder als Bandmitglied beteiligt war und die beiden Stücke „Two Minute Warning“ und „The Landscape Is Changing“ schrieb. „Everything Counts“ ist der bekannteste und prägende Song des von den Einstürzenden Neubauten inspirierten Albums und längst ein Klassiker.

In den legendären Berliner Hansa-Studios nehmen Depeche Mode das Album „Some Great Reward“ auf, das sie schließlich in den Olymp der Electropop-Bands der Eighties hieven soll.

Some Great Reward (1984)

Das vierte Album der Briten hat Keyboarder, Songwriter, Gitarrist und neben Dave Gahan zweiten Sänger Martin Gore 1984 endgültig in den Vordergrund gerückt: Bis auf das von Alan Wilder geschriebene „If You Want“ stammen alle Songs aus der Feder Gores. In den beiden Stücken „It Doesn’t Matter“ und „Somebody“ ist er auch als Sänger zu hören. Im Oktober 1984 erschien mit „Blasphemous Rumours“ und „Somebody“ ebenso die erste ausgekoppelte Doppel-Single der Briten. „People Are People“ wurde in Deutschland zum ARD-Song der olympischen Spiele in Los Angeles und dadurch ein riesiger Hit. Martin Gore mag den Song bis heute nicht, deshalb spielte die Band ihn seit 1988 nicht mehr live.

Zur Ikone der Gothic-Szene wird die Band mit dem Album „Black Celebration“, ein düsteres von schwarzer Romantik durchzogenes Werk, dessen Stempel der Fotograf und Regisseur Anton Corbijn mit seinen Videos wie etwa „A Question Of Time“ zusätzlich aufdrückt.

Black Celebration (1986)

Weniger Pop, mehr Dark: Mit „Black Celebration“ bewegen sich Depeche Mode 1986 weg vom Synthie-Pop zum Dark Wave und Industrial. Es ist das dunkelste und melancholischste Album der Band, das von beklemmender Atmosphäre lebt und düster, emotional, hart und experimentell zugleich klingt.

Die Fans pilgern in Massen zu ihren Auftritten und die Band wird schon fast messianisch verehrt – und das weltweit und sogar hinter dem „Eisernen Vorhang“. 1988 dürfen sie dann als einige der enigen westlichen Bands in Ost-Berlin auftreten: Ihre Gage betrug 5.000 DM.

Music For The Masses (1987)

1987 haben Depeche Mode den kommerziellen Durchbruch in den USA geschafft: Mit ihrem überaus stilvollen, sechsten Album führte es die Briten als erste Synthie-Pop-Band in die großen und ausverkauften Stadien. Dunkle Schwermütigkeit, rockige Gitarrenriffs sowie akustische Instrumente und vielfältige Melodien machen „Music For The Masses“ zu einem zeitlosen Klassiker. Der Song „Never Let Me Down Again“ ist bis heute absoluter Höhepunkt jedes Depeche Mode Konzert mit fester Fan-Choreografie.

Mit dem Album „Violator“ finden akustische Klänge Einzug in die Musik von Depeche Mode und Mega-Hits wie „Personal Jesus“ oder „Enjoy The Silence“ werden ausgekoppelt. Die Band ist auf dem Zenit ihres Erfolgs angekommen. Es folgt ein dramatischer Absturz jenseits der Augen der Öffentlichkeit.

Violator (1990)

Das geschlossene Meisterwerk „Violator“ hat sich mit den beiden darauf enthaltenen Welthits „Enjoy The Silence“ und „Personal Jesus“ über 15 Millionen Mal verkauft. Das erfolgreichste und meistverkaufte Album der Synthie-Pop-Pioniere.

Songs Of Faith And Devotion (1993)

„Songs Of Faith And Devotion“ hat Depeche Modes Existenz auf eine harte Probe gestellt: Dave Gahan kämpfte mit seiner Drogensucht, Martin Gore flüchtete in den Alkohol, Andy Fletcher erlitt einen Nervenzusammenbruch und Alan Wilder verließ die Band 1995. Dennoch folgte auf das Album eine vierzehnmonatige Welttournee mit 174 Konzerten und über zwei Millionen Besuchern. Aus der Tour gingen anschließend das Live-Album „Songs For Faith And Devotion Live“ sowie das Video und die DVD „Devotional“ hervor.

Die Mammut-Tour zum Album mit mehr als 150 Konzerten weltweit treibt die Band an ihre Grenzen. Gahan, zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon schwer drogen- und alkoholabhängig, versucht sich 1995 die Pulsadern aufzuschneiden. 1996 entgeht er nur knapp dem Tod, nachdem er sich einen Kokain- und Heroin-Speedball spritzt und für zwei Minuten klinisch tot ist. Wieder wird die Auflösung der Band prophezeit und wieder sollte die Musikpresse sich gründlich irren.

Ultra (1997)

Aufgrund Dave Gahans anhaltenden Drogenproblemen mussten die Aufnahmen zu „Ultra“ zwischenzeitlich unterbrochen werden. Die Band drohte auseinanderzufallen, doch nach einem Aufenthalt in einer Entzugsklinik nahm er erstmals Gesangsunterricht und brachte seine Stimme auf Vordermann. Die Albumaufnahmen wurden abgeschlossen und „Ultra“ markierte nach einer langen schwierigen Zeit ein neues Lebenszeichen von Depeche Mode.

Exciter (2001)

Mit Album Nr. 10 steigen Depeche Mode in ihr neues Jahrzehnt ein: Wieder mehr Electronica und mehr Experimentierfreude unter der Regie von Produzent Mark Bell (LFO, Björk) zeichnen dieses Werk aus. Atmosphärisch und intensiv, erhält „Exciter“ durchwegs gute Kritiken, galt aber dennoch lange Zeit als eines der unbeliebtesten bei den Fans. Erst heute weiß man so richtig zu schätzen, wie zeitlos frisch dieses Album immer noch klingt.

2004 veröffentlicht die Band ein Album mit allen „Remixes 81-04“ und zeigt damit ihre große Liebe für die elektronische Musik und Techno.

Playing The Angel (2005)

Auf „Playing The Angel“ sind mit „Suffer Well“, „I Want It All“ und „Nothing’s Impossible“ drei von Dave Gahan komponierte Stücke enthalten. Pessimistische Texte treffen auf vertraut düstere und schwere Melodien, antiquierte Synthesizer und den seelischen Schmerz als Leitmotiv der Platte. Die Single „Precious“ hat sich inzwischen fest in der Live-Setlist von Depeche Mode etabliert.

Sounds Of The Universe (2009)

„Sounds Of The Universe“ knüpft an vielen Punkten an den 2005 erschienenen Vorgänger „Playing The Angel“ an: Die pessimistisch geprägte Atmosphäre schlägt sich sowohl im Sound, als auch in den Texten nieder. Ein facettenreiches Album, das erneut mit einer Vielzahl an Synthesizern und Drumcomuputern aufgenommen wurde.

Delta Machine (2013)

Das 13. Album aus dem Jahr 2013 bringt Kritikerpech ein: Uninspiriert und zu wenig Hits seien auf „Delta Machine“ zu finden. Doch das Album gewinnt mit der Zeit und die Stimmung ist auf dem Album düster wie lange nicht mehr. Besonders zu spüren ist dies in der Ballade „Heaven“ mit den Zeilen „I dissolve in trust / I will sing with joy / I will end up dust / I’m in heaven“.

Spirit (2017)

Auf ihrem 14. Album suchen Depeche Mode neue Einflüsse und finden die richtigen. Auf „Spirit“ finden sich zwölf Songs, getrieben vom Willen zur Selbsterneuerung. Aber alles recht sachte. „Spirit“ ist keine Generalüberholung, keine Revolution, weder nach innen noch nach außen. Es ist ein Gesamtkonstrukt, bei dem man herausstehende Singles vergeblich sucht, das Resultat aber umso homogener und in sich geschlossener wirkt.

Nach dem überraschenden Tod von Gründungsmitglied Andrew Fletcher 2022, ist zunächst unklar, wie es weitergeht mit Depeche Mode. Machen Gore und Gahan auch als Duo weiter? Hören sie auf? Die Spekulationen wurden bei einer Pressekonferenz im Berliner Ensemble beendet: ein neues Album namens „Memento Mori“ („Gedenke des Todes“) ist in den Startlöchern und eine ausgedehnte Welttournee.

Der Albumtitel zeigt, wie die Band mit dem viel zu frühen Tod ihres Freundes umgeht: „bedenke dass du sterblich bist“ erinnert in der stoischen Philosophie daran, im Hier und Jetzt zu leben und das Leben auszukosten so lange das möglich ist.

Memento Mori (2023)

Melancholischer Gothic-Pop von zwei Überlebenden: Nach dem Tod von Andy Fletcher veröffentlichen Martin Gore und Dave Gahan ein bewegendes Album (komplette Review), das Epitaph und Erinnerung ist sowie Abschied und Auferstehung. Und so sind die Songs einerseits Zitate älterer Songs, Echos der Vergangenheit und ein trotziges lebensbejahendes Spiel mit Stilen wie Synthpop, Folk-Einflüssen und Songwriterblues. Der Schlussong “Speak To Me” schließlich ist ein Finale, das einerseits überlensgroß ist und andererseits das Überleben zelebriert, geht es doch um die Nahtoderfahrung Gahans und den eigenen Kosmos, der notgedrungen irgendwann doch in den großen Kosmos übergehen wird.

Mit dem neuen Album im Gepäck gehen Depeche Mode auf große Tour und machen auch in Deutschland mehrere Stationen unter anderem im Olympiastadion Berlin.

Diskografie Depeche Mode:

1981: Speak & Spell

1982: A Broken Frame

1983: Construction Time Again

1984: Some Great Reward

1986: Black Celebration

1987: Music for the Masses

1990: Violator

1993: Songs of Faith and Devotion

1997: Ultra

2001: Exciter

2005: Playing the Angel

2009: Sounds of the Universe

2013: Delta Machine

2017: Spirit

2023: Memento Mori