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Die besten Alben des Monats (November 2024)

Jeden Monat bewertet die Tonspion Redaktion die wichtigsten Musik-Neuerscheinungen. Am Ende entstehen daraus unsere Alben des Jahres. Hier unsere Charts für die besten Alben im November!

Unsere Jury besteht aus aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Tonspion Redaktion sowie freien Musikjournalisten. Hier die zehn Alben, die unserer Fachjury diesen Monat am besten gefallen haben.

Tonspion Jury: Christoph Braun, Astrid Clave, Sebastian Cleemann, Kerstin Kratochwill, Christoph Prenner, Florian Schneider, Satoru Teshima, Udo Raaf, Christina Mohr, Dylan MacKenzie.

Die Alben des Monats November 2024

1. The Cure – Songs Of A Lost World

Man konnte es kaum glauben, aber an Allerheiligen, dem 1. November erschien tatsächlich das langersehnte neue Album der Schutzheiligen aller Goths: The Cure. 16 Jahre hat es gedauert, aber mit „Songs Of A Lost World“ ist Robert Smith nicht nur ein schimmernd-schönes Meisterwerk gelungen, sondern auch der wahre Abschluss der prägenden dunklen Werke wie „Disintegration“. Sterblichkeit, Sehnsucht und Schwermut schwingen als Themen in allen Songs mit, aber die Beerdigung der Band ist es nicht, denn Smith hat noch mindestens ein Album angekündigt.

2. Kim Deal – Nobody Loves You More

Mit den Pixies oder den Breeders zur Indie-Heroin gereift, veröffentlicht Kim Deal nun – nach 40 Jahren im Musikgeschäft – ihr erstes Solo-Album: Darauf verzaubert sie mit schlingerndem Surf-Pop, zartem Gitarrenpop oder schrägem Noise – jeder Song auf „Nobody Loves You More“ ist eine musikalische Überraschung, für die man sie nicht noch mehr lieben könnte.

3. Kendrick Lamar – GNX

Ohne Ankündigung erscheint im November (mal wieder am selben Tag wie Father John Misty, der scherzhaft einen Diss-Track deshalb veröffentlicht) mit „GNX“ ein neues Album von Rap-König Kendrick Lamar: Sein sechstes Werk ist weniger Konzept, mehr Komfort-Zone mit Referenzen an kalifornische Hip-Hop-Klassiker, R&B-inspirierten Tracks und funky Bangern, wie das um ein Debbie-Deb-Sample herum gebaute „Squabble Up“ – ein virtuoses Album.

4. Michael Kiwanuka – Small Changes

Psychedelische Wellen von Soul und Sixties-Vibes: Der Londoner Michael Kiwanuka vereint auf seinem vierten Album „Small Changes“ solche Acts wie Mazzy Star und Pink Floyd sowie Burt Bacharach. Dieser glitzernd edle Sound sollte vielmehr unsere Vorweihnachtszeit vertonen als all der allgegenwärtige überzuckerte „Soul-Swing“-Kitsch.

5. Fazerdaze – Soft Power

Mit dem zweiten sogenannten schwierigen Album wird der Lo-Fi-Bedroom-Pop der neuseeländischen Musikerin Fazerdaze „Bigger“, wie auch die erste Single-Auskopplung von „Soft Power“ heißt. Sie nennt es scherzhaft ihre „Schlafzimmer-Stadion-Platte“, die voller schillernder Synth-Pop-Hits mit einer gehörigen Portion Distortion sind.

6. 070 Shake – Petrichor

Der Künstlerin aus New Jersey ist mit ihrem zweiten Album ein experimentierfreudiges wie überbordendes Werk zwischen Hip-Hop, Trap, Rock und R&B gelungen. Dazu kommt ein dichtes Cover von Tim Buckleys „Song To The Siren“, das die Version von This Mortal Coil für das 21. Jahrhundert mit großartiger Jazz-Percussion und einem überraschenden Gastauftritt von Courtney Love aktualisiert.

7. Father John Misty – Mahashmashana

Der US-Musiker Father John Misty setzt auf seinem sechsten Album „Mahashmashana“ auf ganz großes Kino mit opulenten Streichern und hollywoodesquen Arrangements. Wir hören hier extravaganten wie exquisiten Las-Vegas-Pop zwischen George Harrison, Leonard Cohen und Tindersticks.

8. Soap&Skin – Torso

Die Wiener Musikerin Anja Plaschg hat auf „Torso“ ihre Lieblingssongs gecovert und diese mit einem Ensemble voller Streicher und Bläser in ihre ureigenen Soap&Skin-Liedern verwandelt. Neben eher Unbekanntem wie „Girl Loves Me“ von David Bowie, setzt sie den 80ies-Hit „Voyage Voyage“ oder den Klassiker „Pale Blue Eyes“ von Velvet Underground und verleiht den Songs eine transzendente wie traumwandlerische Intensität.

9. Primal Scream – Come Ahead

Die schottische Indie-Legende Primal Scream hat sich in ihren 40 Jahren im Musik-Business stilistisch immer wieder neu erfunden: Auf ihrem aktuellen 13. Album verschreiben sie sich dem Rave und Disco-Sound, den sie mit viel Pop, Soul, Funk, Kraut und Blues verfeinern.

10. Aua – Painkiller No.1

Das dritte Album des Leipziger Krautrock-Duos markiert eine Art Abschluss einer Trilogie. AUA verfeinern auf „Painkiller No.1“ ihren treibenden wie tiefgründigen Sound weiter und verschieben ihn ein wenig mehr in Richtung Pop und Psychedelic. Und wenn AUAs Albumtitel darauf anspielen sollte, dass Musik das Schmerzmittel Nr. 1 in dieser kaputten Welt ist – ja, ihre Musik zwischen emotionalem und artifiziellen Sound entfaltet durchaus eine heilsame Wirkung.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
The Cure4,544,54,54,54444,5
Kim Deal44443,54454
Kendrick Lamar444443,544,53,5
Michael Kiwanuka443,53,53443
Fazerdaze4343,53,53,5343
070 Shake433,53,533,543,5
Father John Misty44,53433,52,534
Soap&Skin3,533,543,5334,53
Primal Scream43,53333433
Aua3,5343333,53

Die Alben des Monats Oktober 2024

1. Tyler, The Creator – Chromakopia

Rapper, Modedesigner und Produzent: Tyler, The Creator haut mit Album Nr. 7 einmal mehr ein Meisterwerk heraus. Mit seinem neuen alter Ego, ein mit Micky-Maus-Ohren gestylten Haaren ausdrucksloser Militärgeneral mit schwarzer Maske, sucht er weiter musikalisch herausfordernd mit kryptischen wie konstruktivem Alternative-R’nB, Rap und Neo-Soul nach seiner Identität.

2. Laura Marling – Patterns In Repeat

“Patterns In Repeat” ist Laura Marlings achtes Soloalbum und folgt auf zwei LPs mit Grammy-Nominierung: Darauf flirrt zarter wie intimer Folk-Pop, der die neue Rolle der Künstlerin als Mutter reflektiert und in Stille sowie Sensibilität blüht.

3. Porridge Radio – Clouds In The Sky They Will Always Be There For Me

Intensiven gar grimmigen Emo-Indie-Rock serviert uns die Band aus Brighton und erinnert dabei an ein wenig Bright Eyes: Frontfrau Dana Margolin exorziert in den Tracks vergangene Beziehungen und liefert den Hörerinnen und Hörern eine Katharsis gleich mit.

4. The Smile – Cutouts

Auch das dritte Album von The Smile, dem Seitenprojekt der Radiohead-Musiker Thom Yorke und John Greenwood plus dem Jazz-Schlagzeuger Tom Skinner ist wieder extrem spielfreudig wie experimentierverspielt, so dass eine Rückkehr von Radiohead vielleicht immer obsoleter wird…

5. Soccer Mommy – Evergreen

Indie-Singer/Songwriterin Sophie Allison alias Soccer Mommy verarbeitet auf ihrem vierten Album Verluste und sucht nach Verständnis: Ihre musikalischen Mittel sind dabei folkige und rockige Arrangements, die meditativ wie melodisch zu Herzen gehen.

6. BadBadNotGood – Mid Spiral: Chaos

Die Hip-Hop-Jazz-Combo aus Kanada vermengt in ihren instrumentalen Flow diesmal mehr Pop- und Rockklänge und verliert sich in weirden wie wunderbaren Songtexturen, die Fans von Khruangbin oder Mdou Moctar begeistern dürften.

7. Isolation Berlin – Electronic Babies

Verliebt in diesen melancholischen Suffpop und poetischen Post-Punk von Isolation Berlin, die mit ihrem vierten Album in die Top-Riege der deutschen Indie-Bands spielen, denn sie haben Slogans wie Tocotronic, Dichtkunst wie Rio Reiser und Dadaistik wie Blixa Bargeld.

8. La Femme – Rock Machine

Der Albumtitel ist eigentlich eine Mogelpackung, denn die französische Band Le Femme spielt auf “Rock Machine” lupenreinen Synth-Pop, der allerdings charmant dem Rock-Gefühl huldigt. Dabei klingen sie allerdings ziemlich cool (und gewollt kitschig) nach OMD und weniger nach AC/DC.

9. Tess Parks – Pomegranate

Hypnotische und psychedelische Sounds umwehen uns auf dem dritten Album der kanadischen Musikerin Tess Parks, das in neun erstaunlichen Tracks Spiritualität und Singer-Songwriterkunst zauberhaft miteinander verbindet.

10. Two Shell – Two Shell

Das Debüt-Album des Techno-Dance-Duos aus London ist immersiv, experimentell und verspielt: Two Shell tanzt damit zwischen FKA Twigs und einer Art Hyperpop-Version der Sugababes. Wer die beiden sind, ist nicht bekannt und eines der drängendsten Geheimnisse derzeit in der elektronischen Musikszene.

und dann waren da noch…


Underworld – Strawberry Hotel

Ziemlich gut hingegen kennt man die Techno-Legende Underworld, die nach sechs Jahren ihr neues, elftes Album herausbringt: Mit bewährtem 90s Dancefloor-Sound und sanften Klangexperimenten gibt es im „Strawberry Hotel“ jede Menge Tanzhymnen zu hören.

Die Fantastischen Vier – Longplayer

Und noch mehr alte Bekannte veröffentlichten im Oktober Neues: Die Dinosaurier des Deutschen Rap nennen ihr Album passenderweise „Long Player“ und feiern mit gewohnt lässigem Hip-Hop und With ganze 35 Jahre im Musikgeschäft.

Coldplay – Moon Music

Und auch im Bereich Pop spielt in diesem Monat ein Longplayer mit, allerdings abgeschlagen im Ranking, denn mit „Moon Music“ liefert Coldplay ein ziemlich braves und belangloses Album voller Lalas und Uhus ab. Aua.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Tyler, The Creator4,53,54,5454444,5
Laura Marling44,533,53,54,5444
Porridge Radio43344,54434,54
The Smile343433,544,53,54
Soccer Mommy44343,53,5334,53
BadBadNotGood3,53,53,533344,543,5
Isolation Berlin434443333,53
La Femme3,5433,543,533,53
Tess Parks3,53,53,533334
Two Shell3,52343,53,53,53,5
Underworld3333332,532,5
Die Fantastischen Vier2,532231,522,52
Coldplay2,531,51,52,52,5112

Die Alben des Monats September 2024

1. Nilüfer Yanya – My Method Actor

Soulig schwebender Indiepop, der lässig Grenzen verwischt und einem schwindelerregenden Balance-Act gleicht: Die britische Musikerin Nilüfer Yanya hebt ihren mit Rockinfusionen getränkten Sound auf ihrem dritten Album „My Method Actor“ auf ein noch intensiveres Level – dieses Method Music Making verdient einen Oscar.

2. Jamie XX – In Waves

Ein Meisterwerk der elektronischen Musik ist Jamie XX mit seinem dritten Album „In Waves“ gelungen: Neben Stargästen wie Robyn oder The Avalanches, gibt es mit „Waited All Night“ eine sehnlich erwartete The XX-Reunion mit Romy und Oliver Sim auf diesem intimen wie irisierend euphorischen Werk.

3. Julie – My Anti-Aircraft Friend

Gefeiertes Debüt der US-Shoegaze-Grunge-Band Julie, das mit seiner Nineties-Nostalgia an Sonic Youth, Veruca Salt oder Deftones erinnert: Mit viel Hall und Noise ist „My Anti-Aircraft Friend“ überwältigend in seiner Kargheit und Schönheit.

4. Die Nerven – Wir waren hier

Das sechste Album des Trios lärmt melodisch zwischen Noise und New Wave und tobt lyrisch zwischen Kapitulation und Wut: Die Nerven spannen dabei immer noch präzise die Nerven an und legen den Finger in die Wunde von gesellschaftlichen Problemen.

5. International Music – Endless Rüttenscheid

Indie-Hymnen zwischen NDW und Distelmeyer: Das dritte Album der Band aus Essen ist voller großer Momente und Lyrics – Essen Endlos und ein Ohrwurm jagt den nächsten, denn wie heißt es an einer Stelle so schön: „Ich hab keine Sorgen mehr / Melodien zieh’n vor mir her.“

6. Peel Dream Magazine – Rose Main Reading Room

Auf ihrem Debüt klang die kalifornische Band wie eine zauberhafte Mischung aus Stereolab und My Bloody Valentine: „Rose Main Reading Room” ist das mittlerweile vierte Album von Peel Dream Magazine, das nicht minder traumhaft zwischen Dreampop, Space-Pop und Indiepop taumelt.

7. Noga Erez – The Vandalist

Das dritte Studioalbum der israelischen Singer/Songwriterin ist messerscharf und musikalisch vielfältig: Egal, ob sie rappt oder singt, Noga Erez wirbelt durch „The Vandalist“ mit funkigen Bässen, vibrierenden Drums und verdammt viel Freude.

8. The Waeve – City Lights

Auf ihrem zweiten Album toben sich die jungen Eltern Rose Elinor Dougall (The Pipettes) und Graham Coxon (Blur) kreativ aus: „City Lights“ schillert unvorhersehbar zwischen Eskapismus und Eklektizismus – Synthpop zwischen Roxy Music, David Bowie und Goldfrapp.

9. Trentemøller – Dreamweaver

Der Däne webt auch auf seinem siebten Album an seinen düsteren Dreampop-Darkwave-Träumen weiter: Musikalisch bewegt er sich dabei zwischen Electronica und Noise, so dass manches an Mazzy Star, anderes an Cocteau Twins und Cure denken lässt.

10. Fat Dog – Woof

Wer hat denn diese Band von der Kette gelassen? Fat Dog aus London sprudeln auf ihrem Debüt-Album „Woof“ geradezu über vor Energie, Spielfreude und Spaß am Genremix aus Elektropunk, Klezmer-Sounds, Rave-Hymnen und Industrial-Pop.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

September 2024ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Nilüfer Yanya4,5444344354,5
Jamie xx553,54,53,53344,53,5
Julie444434,53,543,5
Die Nerven3,54443,53,534,543,5
International Music3,533,54,543,5434,53,5
Peel Dream Magazine4343,53,54343
Noga Erez3,53,54433353
The Waeve34,533,533,53,534,53
Trentemøller443,52,53,53,533,53,5
Fat Dog343,542,5333,543

Die Alben des Monats Juli & August 2024

1. Nick Cave & The Bad Seeds – Wild God

Das 18. Album von Nick Cave & The Bad Seeds klingt schwelgerisch, glamourös und erhaben, ein bisschen nach Pulp und Roxy Music und natürlich sehr nach jenen hymnischen Messen, die keiner so zwingend zelebriert wie der schwermütige Australier, der seine Fans mit „Wild God“ einmal mehr jubilieren lässt!

2. Fontaines D.C. – Romance

Die irischen Post-Punker haben sich für ihr viertes Album von Nu Metal, Hip Hop und den 90ies inspirieren lassen: Und so ist „Romance“ eine experimentelle und tanzbare Neuerfindung geworden, die überraschend und überzeugend ist.

3. Aaron Frazer – Into The Blue

Eigentlich noch Ende Juni erschienen, begeistert das zweite Solo-Album des Drummers und Background-Sängers der Soul-Combo Durand Jones & The Indications die Redaktion so sehr, dass es hier nicht fehlen darf: „Into The Blue“ ist ein spannender Mix aus cineastischem Retro-Soul und Psychedelica, dem man sich kaum entziehen kann.

4. Jon Hopkins – Rituals

Ein Album, das jeden Algorithmus verspottet: „Ritual“ des Komponisten und Produzenten Jon Hopkins besteht aus einem einzigen Track, der ein 41 Minuten langer Fluss aus hypnotischen wie eindringlichen Klängen ist.

5. Joe Goddard – Harmonics

Der britische Indie-Dance-Musiker Joe Goddard hat mit „Harmonics“ ein Disco-Album herausgebracht, das mit UK Garage, House und Hip-Hop getränkt ist und Gäste wie seinen Hot-Chip-Bandkollegen Alexis Taylor oder die Ibibio Sound Machine zur Party lädt.

6. Gift – Illuminator

Ein leuchtendes Kaleidoskop aus Post-Punk und Psychedelic Pop: Die New Yorker Band Gift lässt auf ihrem zweiten Album Illuminator diverse Genres erstrahlen. Für Fans von Primal Scream, Screen Vinyl Image und The KVB.

7. Clairo – Charm

Das dritte Studioalbum der amerikanischen Singer-Songwriterin ist so charmant wie sein Titel: Soft-Rock, Chamber-Pop und Dreampop verführen auf sanfte, sensible und subtile Weise und die flüsternd warme Stimme zieht uns obendrein in Clairos Bann.

8. Los Bitchos – Talkie Talkie

Nach ihrem elektrifizierenden Debüt vor zwei Jahren fegt auch der Nachfolger der Londonerinnen mit rauschhafter Instrumental-Exotik aus Psychedelica, Cumbia-Rhythmen und Surf-Pop über uns: Ein Album wie eine tropische Party-Nacht.

9. Childish Gambino – Bando Stone And The New World

Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor, Musiker und Regisseur Donald Glover verabschiedet sich mit diesem herausragenden und anspruchsvollen Album von seinem Alter Ego Childish Gambino: Das fünfte und finale Werk sprudelt geradezu vor Genremixen und Geniestreichen über.

10. Beabadoobee – This Is How Tomorrow Moves

Die britische Künstlerin Beatrice Ilejay Laus mit dem unaussprechlichen Künstlernamen Beabadoobee ließ sich ihr drittes Album von niemand Geringerem als Produzentenlegende Rick Rubin polieren und „This Is How Tomorrow Moves“ ist ein strahlendes Indie-Pop-Juwel mit Grunge- und Folk-Einsprengseln geworden.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

Juli & August 2024ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Nick Cave & The Bad Seeds4,54,544,5444,5444
Fontaines D.C.4,543,543,544544
Aaron Frazer4433,5443,543,5
Jon Hopkins4,5532,53,53,543,543,5
Joe Goddard343343443
Gift3,53,53,53,53,5342,53,53,5
Clairo33,53,53,534334
Los Bitchos333,5333453
Childish Gambino3,53343,53,52,543
Beabadoobee333,53,52,53333,53,5

Die Alben des Monats Juni 2024

1. Charli XCX – Brat

Killers on the dancefloor: Und zwar in jedem Track des Sommerhitkracher-Werks von Charli XCX. „Brat“ ist cool und catchy, dämonisch und dancy zugleich – und wahrscheinlich das beste Pop-Album des Jahres.

2. Zoot Woman – Maxidrama

Und auch Platz zwei wird getanzt und war mit einem überraschenden Release des britischen Synth-Pop-Electro-Acts Zoot Woman, die auch auf dem neunten Album „Maxidrama“ ihrem sonst minimalistischen Sound eine dramatische maximale Verschärfung verpassen.

3. Goat Girl – Below The Waste

Der dritte Streich der Londoner All-Female-Band Goat Girl ist experimentell und geradezu frei fließend: Ihren Indie-Rock würzen sie diesmal mit diversen Field-Recordings und viel Weird-Pop sowie Noise.

4. Mono – Oath

„Love you, Steve san, so much“, schreiben die japanischen Prog-Rocker von Mono in einem Statement zum Tod der Produzenten-Legende Steve Albini. Dieser hat auch ihr zwölftes Album vertont und ist ein wuchtiger Abschied voller wunderbarem Chamber-Post-Rock.

5. The Decemberists – As It Ever Was, So It Will Be Again

Das neunte Album der Band aus Portland ist voll gepackt mit liebevollen Indie-Folk-Hymnen und charmanter Gastauftritte von James Mercer von The Shins oder Mike Mills von R.E.M.: The Decemberists sind auch noch nach 20 Jahren die Meister ihres Faches.

6. K.I.Z. – Görlitzer Park

Die Rapper Maxim, Tarek und Nico alias K.I.Z haben mit „Görlitzer Park“ nicht nur eben jenem Ort ein Denkmal gesetzt, sondern auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft daran gehängt. Die Songs sind gespickt mit melancholischen, messerscharfen Texten und explizit, ernsthaft sowie autobiografisch ambitioniert.

7. Emilíana Torrini – Miss Flower

Die isländische Musikerin vertont hier Liebesbriefe, die sie auf dem Dachboden fand und die an eine verstorbene Freundin ihrer Mutter gingen: Aus dieser Hommage an jene „Miss Flower“ ist ein vielschichtiges Album mit Synth-Pop, Steeldrums oder Spoken Words geworden, dass sich mit viel Liebe dem komplexen Thema Liebe widmet.

8. Swim Deep – There’s A Big Star Outside…

Die britische Indie und Dream Pop Band Swim Deep aus Birminghan hat mit „There’s A Big Star Outside…” ihr bereits viertes Album veröffentlicht, das sie vielleicht auch hierzulande bekannter machen wird: Es steckt nämlich voller wundervoller Indie-Softpop-Juwelen, perfekt geschliffen von Produzent Bill Ryder-Jones, dem ehemaligen Leadgitarristen der Band The Coral.

9. John Cale – Poptical Illusion

„Poptical Illusion“ ist das achtzehnte Studioalbum des walisischen Musikers und Komponisten John Cale, Gründungsmitglied der US-Avantgarde-Band The Velvet Underground und mittlerweile 82 Jahre jung: Darauf erkundet er Klangstrukturen mit Gästen wie Animal Collective, Weyes Blood, Sylvan Esso, Laurel Halo und Actress) zwischen Experiment und Eklektik.

10. Washed Out – Purple Noon

Kann sich jemand noch an das Musik-Mikro-Genre Chillwave erinnern, das Ende der 2000er Jahre sanft über uns schwappte? Als Pionier dessen gilt der US-Musiker Ernest Greene alias Washed Out, der mit seinem vierten Album „Purple Noon“ wieder in ziemlich chillige wie clubbige Gewässer taucht, die ätherisch und ästhetisch glitzern.

Und auf dem allerletzten Platz…

Wanda – Ende nie

… ist das sechste Album der Wiener Wanda, auf dem sie persönlicher und ernsthafter sind als je zuvor. Zum Trio geschrumpft, verarbeitet sie hier die Todesfälle von Keyboarder Christian Hummer und Marco Wandas Vater. Trotz neuer Ernsthaftigkeit und Emotionalität jenseits von Exzess überzeugte die Redaktion das leider nicht ganz, zu sehr schrammen die Texte in Richtung Sentimentalität und Radiotauglichkeit.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Charli XCX333,54,53,53,54,54,54,5
Zoot Woman3,543,53,533,5443,5
Goat Girl32,53,5333,533,553,5
Mono3,543,53343333
The Decemberists33,533333443,5
K.I.Z.3,543,5343,5332,53
Emiliana Torrini33,532,53,53,533,53,5
Swim Deep3,53,5332,53343
John Cale4423,532,53,53,52,5
Washed Out332,533343

Die Alben des Monats Mai 2024

1. Beth Gibbons – Lives Outgrown

22 Jahre nach ihrem ersten Soloalbum veröffentlicht Portishead-Sängerin Beth Gibbons den Nachfolger „Lives Outgrown“ – und schließt damit nahtlos an ihrem gefeierten Debüt an. Die Meisterin der Melancholie singt diesmal über den Wandel, die Wechseljahre und die Widerstandsfähigkeit. Im Sound bleibt Gibbons rätselhaft, verwunschen und dunkel. Ein Album, das zeitlos und zeitgemäß perfekt ist.

3. Billie Eilish – Hit Me Hard And Soft

Die Ängste, Zweifel und Identitätsfragen einer Frau behandelt auch Billie EIlish, die auf ihren neuen Album ihr vielleicht bestes Album abliefert: Die 22-Jährige zeigt sich erstmals offen und stolz als lesbische Frau und widmet ihre Liebeslieder dem gleichen Geschlecht. Und sendet damit, wie mit ihrem gesamten Coming-Out, eine wichtige Botschaft. Die Musik ist detailverliebt und dennoch federleicht, abseits des Mainstreams und doch mit feinsten Pop-Hits wie „Lunch“ gespickt.

3. Vince Staples – Dark Times

Das sechste Albums des US-Rappers Vince Staples ist das letzte, das auf dem ikonischen Label Def Jam erscheint: Zugleich Rückblick als auch Abschluss, schimmert „Dark Times“ emotional und textlich stimmig und man darf gespannt sein, welchen Weg er nach dieser Selbstreflexion als Musiker, Schauspieler und Regisseur nun einschlagen wird.

4. Kamasi Washington – Fearless Movement

Der Saxophonist hat dem Jazz neues Leben eingehaucht und für seines neues Werk mit u.a. André 3000, Thundercat oder George Clinton kollaboriert: Laut Kamasi Washington ist „Fearless Movement” ein Tanzalbum geworden, das den Geist der Gemeinschaft(lichkeit) beschwören soll, das furchtlos komplexe Rhythmen durcheinander wirbelt.

5. DIIV – Frog In Boiling Water

Die New Yorker finden mit dem Albumtitel die perfekte Metapher zur Gegenwart: Lässt man einen Frosch in einen Topf mit kochendem Wasser fallen, versucht dieser verzweifelt herauszuklettern. Wenn man den Topf jedoch nur langsam erhitzt, versinkt der Frosch in einer ruhigen Benommenheit und lässt sich widerstandslos zu Tode kochen. Die Frösche sind wir und der Sound zu dieser beklemmenden Apokalypse gestalten DIIV mäandernd, melodisch zwischen Dreampop, Shoegaze und Post-Rock – einlullend und einnehmend zugleich.

6. Hana Vu – Romanticism

Die in LA geborene Songwriterin schreibt in Indie-Rock gegossene Coming-Of-Age-Songs, die pulsierend und powerpoppig die ganz großen Gefühle erkunden und die ganz großen Fragen stellt. Fordernd und kompromisslos.

7. Bat For Lashes – The Dream Of Delphi

Natasha Khan aka Bat For Lashers hat mit ihrem neuen Album eine Ode an die Mutterschaft und ihre Tochter Delphi geschrieben: Mehr Gedichte als Tracks fließt die Musik darauf spirituell und sensitiv in einem Flow dahin. „The Dream Of Delphi” ist damit das bislang intimste und introspektivste Album der Künstlerin.

8. King Hannah – Big Swimmer

Das Duo King Hannah aus Liverpool gleitet auf seinem zweiten Album „Big Swimmer“ durch zarte Melodien aus Slow-Core, Sad-Folk und Dreampop. Sängerin Hannah Merrick und Gitarrist Craig Whittl alias King Hannah haben es wieder getan: Mit nahezu narkotisierenden Melodien und pointierten Genre-Sprengseln aus Folk-Rock und Indie-Pop, lullt uns bereits der Titelsong ein, bei dem zudem die wunderbare Sharon Van Etten als Gastsängerin mitwirkt.

9. Ibibio Sound Machine – Pull The Rope

Das mittlerweile fünfte Album des Londoner Oktetts bringt wieder treibenden Afrobeat mit Acid-Bässen auf den Dance-Floor: Funky, frech und fresch wirbeln sie schnelle Synthflächen und bestialische Bläsereinsätze durcheinander.

10. Childish Gambino – Atavista

Ohne große Ankündigung brachte Donald Glover aka Childish Gambino sein neues Album heraus und wenn diese Ankündigung stimmt, sein vorletztes unter diesem Künstlernamen. Nun steht als nur noch der zweite Longplayer „Bando Stone & The New World“ aus, der zugleich der Soundtrack für seinen kommenden gleichnamigen Film ist. Auf „Atavista“ zündet er ein Feuerwerk aus Vintage-Soul und energetischen R&B-Hymnen.

Und auf den letzten Plätzen…

Dua Lipa – Radical Optimism

Nicht in unsere Top Ten geschafft hat es der britische Superstar Dua Lipa, deren radikaler Otimismus in der Redaktion nicht verfing: Inspiriert von Rave und Bands wie Massive Attack oder Primal Scream, hört man diese Einflüsse leider auf keinem der generisch und überproduziert wirkenden Tracks heraus.

Kings Of Leon – Can We Please Have Fun

Ebenfalls genau dem Albumtitel gegenläufig empfunden, wurde hier das neue Album der US-Rocker Kings Of Leon: Die mittelmäßig guten Songs machen leider nur wenig gute Laune.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Beth Gibbons5544,54544,534
Billie Eilish4,54,544444,543,5
Vince Staples44344443,544
Kamasi Washington43,53,53,53,5444,54
DIIV444,53,533,53434
Hana Vu44,533,53334,53,5
Bat For Lashes443,5333,5443
King Hannah3,543,53,53333,543,5
Ibibio Sound Machine3,543343,53,52,543
Childish Gambino3,533,533,53,53,542,5
Dua Lipa2,53232,52,5342,5
Kings Of Leon332,52,5322322,5

Die Alben des Monats April 2024

1. Pet Shop Boys – Nonetheless

Was für ein Albumtitel, was für ein Album: Die Pet Shop Boys überraschen im 40ten Karrierejahr mit frischen wie fabelhaften Tracks, die nonchalant wie nostalgisch schimmern. Selbszitate, Selbstliebe und Storys zum Verlieben und sich Verlieren, mit Verweisen auf Oscar Wilde, Elias Canetti, Rudolf Nurejew und Dieter Thomas Heck sowie perlenden und poppigen Synth-Sounds.

2. The KVB – Tremors

Und noch eine Überraschung, denn dieses Synth-Pop-Duo hat es auf den zweiten Platz der besten Alben im April geschafft: The KVB aus Manchester haben auf „Tremors“, ihrem mittlerweile achten Album, funkelnde Dark-Wave-Pop-Perlen im Nebel versteckt – hoffentlich entdecken diese mehr Menschen.

3. St. Vincent – All Born Screaming

Und auch Annie Clark alias St. Vincent überrascht, denn ihr neues Album ist aggressiv, noisig und düster: „Post-Plague-Pop“ nennt sie das Ganze, bei dem MitmusikerInnen wie Dave Grohl und sein Foo Fighters-Drummer Josh Freese, dazu Justin Medal-Johnsen (Nine Inch Nails), Stella Mozgawa von Warpaint und Cate Le Bon aus Wales intensiv mitmischen.

4. English Teacher – This Could Be Texas

Das Debüt der britischen Band English Teacher ist ein frischer frecher Mix aus Post-Punk und Prog-Rock und inspiriert von Acts wie Black Country, New Road oder  Radiohead: Das Quartett schüttelt dabei lässig sowohl Hymnen wie Balladen aus dem Ärmel und ist laut britischer Presse „2024’s hottest new guitar band“.

5. Vampire Weekend – Only God Was Above Us

Cleverer Art-Pop vom Trio um Frontmann Ezra Koenig: Das fünfte Album der New Yorker schillert zwischen New-Wave, Chamber-Pop und Electro-Sounds – dazwischen überraschen sie mit Saxofon, Afrobeats oder Piano-Sounds.

6. Still Corners – Dream Talk

Der schimmernde Dreampop des amerikanisch-englischen Duos Still Corner ist auf dessen sechsten Album Dream Talk aus eleganten Retro- und Sophisti-Pop-Sounds à la Prefab Sprout, Beach House oder Roxy Music gesponnen und inhaltlich von Shakespeares Sommernachtsraum inspiriert – traumhaft schön.

7. Nichtseattle – Haus

Katharina Kollmann alias Nichtseattle hat ihr Singer-Songwriter-Projekt nach einer Textzeile von Tocotronic benannt und begeistert auf „Haus“ mit packender Poesie, unaufgeregtem Folk und grungigen Gitarren: Minimal gehalten, maximal bewegend.

8. Einstürzende Neubauten – Rampen – apm: alien pop music

Der Untertitel des Albums „Alien Pop Music“ beschreibt genau das was die deutsche Punk-Underground-Legende hier in ihrem 45ten Bandjahr unnachahmlich cool macht: Catchy Sounds für Außenseiter, die kryptisch wie komplex und groovend wie grimmig zugleich ist und einen einzigartigen Sog entwickelt.

9. Khruangbin – A La Sala

Dieses Trios aus Houston spaziert entspannt durch seine ganz eigenen Klanglandschaften aus Funk, Jazz, Synthloops, Psychedelic und Kraut – dazwischen sprießen Field Recordings, die beispielsweise das Zirken von Zikaden einfangen. Khruangbin beherrschen die hohe Kunst, schwerelos zeitlose Musik zu machen.

10. Girl In Red – I’m Doing It Again Baby!

Marie Ulven alias Girl In Red war mit Taylor Swift auf Tour und hat dabei offenbar gelernt, federleichte Songs mit anspruchsvollen Texten in poppige Ohrwürmer zu packen: Die queeren Hymnen haben zumindest im Tonspion-Ranking vom April das neue Album von Lehrmeisterin Swift überholt.

Und auf den letzten Plätzen…

Taylor Swift – The Tortured Poets Department

Unsere Nummer 1, die Pet Shop Boys, haben die weltweite Pop-Nummer eins, Taylor Swift, heftig kritisiert: Wo sei deren “Billie Jean”, also wegweisender Meilenstein-Hit, so der Vorwurf. „The Tortured Poets Department” konnte die Tonspion-Redaktion auch nicht so recht überzeugen, zu eintönig und einschläfernd sind die Songs mit allerdings großartigen Lyrics darauf.

The Libertines – All Quiet On The Eastern Esplanade

Mild sind sie geworden, wild waren sie uns lieber: Die Hassliebe zwischen Barât und Doherty spornte sie zu oft magischen Musikemomenten an, die hier leider nicht mehr oft durchscheinen wollen, so dass ein nur solides Album herausgekommen ist.

Kettcar – Gute Laune ungerecht verteilt

Ziemlich verteilt waren die Punkte für dieses Album: Von 2 bis 4 war alles dabei, dennoch reicht es für Kettcars sechstes textstarkes Album nur für den vorletzten Platz. In den deutschen Albumcharts landeten sie dafür erstmals auf Platz 1.

Pearl Jam – Dark Matter

Mittelmäßiges Alterswerk mit vorhersehbaren Songs: Pearl Jam versinken im belanglosen Midtempo-Rock und drohen so die Rolling Stones des Grunge zu werden.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

AprilACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Pet Shop Boys4,544,544334,53,5
The KVB444343,544,54
St. Vincent443,543,53,53,53,544
English Teacher333,5444,5343,5
Vampire Weekend3,53343,544344
Still Corners3,53,54,5333,53,54,53
Nichtseattle3,53,534353,533,5
Einstürzende Neubauten434,533,52,53,53,53,5
Khruangbin3,543,52,543,53343
Girl In Red3,533,5333,52,53,53
Taylor Swift3,53,5332,53,533,53
The Libertines333333343,53
Kettcar2,52,53,532,54342
Pearl Jam2,52,52,52,52,532,53,522

Die Alben des Monats März 2024

1. Beyoncé – Cowboy Carter

Beyoncé bettelt nicht, Beyoncé ist der Boss: Ihr Lyric-Änderung des Klassikers „Jolene“ fand die Begeisterung von Dolly Parton, die auchTeil von „Cowboy Carter„ ist – es gibt darüber hinaus weitere lässige Zitate mit Nancy Sinatra, Beach Boys, Stevie Wonder und und und… Nach „Renaissance„ auf dem Beyoncé der Clubmusik ihre schwarzen Wurzeln zurückgab, macht sie mit dem zweiten Teil des Trilogieprojekt einen wilden Parforceritt durch die Genres der populären Musik ihres Landes. Country, die Folk-Musik ihres Heimatstaates Texas, ist dabei nur eine von vielen Spielarten und am Ende ist es einfach ein weiteres sehr gutes Beyoncé-Album, auf dem es sehr viel zu entdecken gibt.

2. Christin Nichols – Rette sich, wer kann

„Ich gender dich, bis du weinst“ – in Bayern landet Christin Nichols mit solchen Zeilen sicher unter Beobachtung, bei der Tonspion-Redaktion landet ihr zweites Album direkt auf den zweiten Platz: Die Schauspielerin und Musikerin war Teil des Punk-Rock-Duos Prada Meinhoff und ist solo nicht minder cool und catchy mit ihrem Eighties-Synth-Indierock-Pop-Gemisch.

3. The Jesus And Mary Chain – Glasgow Eyes

Die schottischen Noise-Pop-Shoegaze-Legenden haben ihr zweites Album nach ihrer Reunion und insgesamt achtes veröffentlicht und überzeugen immer noch mit ihrem fiependen, rauen Sound sowie leicht elektronischen Klängen samt neuer Hymnen.

4. Four Tet – Three

„Three“, das zwölfte Studioalbum des britischen Elektronikmusikers Four Tet blubbert und brodelt sich durch diverse Genres und ist mal Ambient, mal Dreampop, mal Clubmusic und sogar Noise – ein wogendes Meer aus Sounds.

5. Ride – Interplay

Und noch einmal Shoegaze, und noch einmal eine Band von der britischen Insel, die nach ihrer Reunion neue großartige Alben veröffentlicht: Ride ist dabei experimentierfreudiger als viele Genre-Kollegen und auf „Interplay“ spielen sie mit Psychedelic, Britpop, Dark-Eighties und natürlich auch Noise-Pop.

6. Adrianne Lenker – Bright Future

Das mittlerweile sechste Solo-Album der Big-Thief-Musikerin kommt diesmal mit voller Bandbegleitung daher: Ihre minimalen Folk-Country-Songs über das Wesen der Liebe erhalten auf „Bright Future“ eine samtene und nachhallende Umhüllung.

7. The High Llamas – Hey Panda

The High Llamas, ein Londoner Musik-Projekt, das von dem irisch-englischen Gitarristen und Songschreiber Sean O’Hagan gegründet wurde, gibt es nun bereits seit 1991 und der verspulte, verspielte Indietronica-Sound des Acts funktioniert auch auf dem psychedelisch poppigen „Hey Panda“ wunderbar.

8. Yard Act – Where’s My Utopia?

Mit ihrem Zweitling wenden sich die Postpunks aus Leeds dem Dancefloor zu, auf dem sie Bass- und Beatlastiges zum Besten geben, das an The Streets und Gang Of Four erinnert und mit Catchiness, Charme und Chaos begeistert.

9. Nils Frahm – Day

Der gefeierte deutsche Komponist und Produzent Nils Frahm veröffentlicht mit dem Solo-Piano-Album „Day“ sein erstes Release seit seinem dreistündigen Ambient-Epos »Music For Animals« aus dem Jahr 2022: Betörend, reduziert und intim sind die sechs Tracks darauf.

10. Coma – Fuzzy Fantasy

Indie-Electronica aus Köln, der lustvoll mit schwelgerisch schönen Pop-Melodien zwischen Pet Shop Boys und Roosevelt spielt.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

März 2024ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Beyoncé3,5443,53,54444
Christin Nichols443,543,53,53,54,53,5
The Jesus and Mary Chain4,53,543,5433,543,5
Four Tet4433,543,5344
Ride3,544,5343,533,543
Adrianne Lenker33,53343,543,54
The High Llamas3433,53,5433,53
Yard Act34343332,544
Nils Frahm3,52,53,52,53,53,53,53,53,5
Coma33,5343,53333

Die Alben des Monats Februar 2024

1. Ja, Panik – Don’t Play With The Rich Kids

Das mittlerweile achte Album der zwischen Burgenland, Buenos Aires und Berlin pendelnden Band Ja, Panik ist kämpferisch und krachend: Voller Parolen und Pop klingt „Don’t Play With The Rich Kids“ rockig, ravig sowie rasend und positioniert sich irgendwo zwischen Falco und Sonic Youth.

2. The Last Dinner Party – Prelude To Ecstasy

Und noch ein Debütalbum, dem ein ziemlicher Hype vorangegangen ist: Zu recht, denn diese Britinnen haben einen uniquen Stil zwischen Goth und Glam, der zwischen Pop und Pomp so ziemlich alles zitiert, was Spaß macht – Queen, Fleetwood Mac, Abba… Und produziert wurde das Ganze wie Royel Otis von James Ford (Arctic Monkeys).

3. Royel Otis – Pratts & Pain

Das australische Duo Royel Otis legt ein Debüt-Album voller Hits vor: Ihr Indie-Pop erinnert mal an MGMT, Tame Impala oder Phoenix und wurde mit James Ford (Arctic Monkeys) und Dan Carey (Fontaine’s D.C.) als Produzenten verfeinert.

4. Laetitia SadierRooting For Love

Dem bereits fünften Solo-Album der Stereolab-Sängerin Laetitia Sadier gelingt das Kunststück experimentell und entspannt zugleich zu sein: Es wabert gewohnt aus den Analog-Synths, es pluckert psychedelisch vertraut und es begleitet ein Vokal-Ensemble philosophisch.

5. Serpentwithfeet – Grip

Eine Ode an das Black Queer Night Life: Der experimentelle Musiker Serpentwithfeet aus Brooklyn mischt auf seinem dritten Album „Grip“ lustvoll Alternative R&B mit Barock Pop, so dass daraus intime wie progressive Songs entstehen.

6. Whispering Sons – The Great Calm

Brodelnde Melodien, pochender Post-Punk und eine Ausnahmestimme von Sängerin Fenne Kuppens, die samten und dunkel über allem schwebt: Das dritte Album der belgischen Band Whispering Sons hat ihren einzigartigen Soundmix verfeinert und kommt zuweilen sogar beschwingt daher.

7. Idles – Tangk

Der Post-Punk der Band aus Bristol bekommt hier eine kleine Disko-Infusion und einen Pop-Schliff verpasst: Die Idles haben mit ihrem fünften Album „Tangk“ ihr bisher reifster Werk abgeliefert – und tanzbarstes.

8. Grandaddy – Blue Wav

Americana, Country und Pedal-Steel-Gitarren erklingen auf dem sechsten Grandaddy-Album, das melancholisch, nachdenklich schwingt, denn trotz der traurigen Lyrics verbreitet es eine wunderbare Ruhe und Leichtigkeit.

9. MGMT – Loss Of Life

Die US-Band MGMT zündet mit „Loss Of Life“ ein Zitatfeuerwerk aus Glamrockglitzer und Psychedelic-Perlen. Ihr fünftes Album bewegt sich stilsicher zwischen Weirdness und Wärme, jugendlichem Überschwang und erwachsenen Lyrics und ist damit eine Neu-Nuancierung der Band.

10. Real Estate – Daniel

Entschleunigt und entspannt spielt sich die US-Band Real Estate durch ihr neuestes Werk: „Daniel“ bezaubert durch kleine, aber feine Akzente zwischen lässigem Indie-Folk und coolem Countryflair – ein Album zum Umarmen.

Giant Rooks – How Have You Been?

2014 gegründet und 2024 auf Platz 1 in den Charts: Nur nicht bei der Tonspion-Redaktion, denn hier ist der seichte Pop-Rock-Mix der Band aus Hamm nicht besonders gut angekommen.

Olli Schulz – Vom Rand der Zeit

Auch Olli Schulz hat es auf Platz 1 der deutschen Album-Charts mit „Vom Rand der Zeit“ geschafft: Doch die neuen Songs können nicht recht überzeugen und klingen wie ein Schatten der früheren starken Lieder.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
Ja, Panik3,53,54,54,5443,5453,5
The Last Dinner Party3,54,54433,5454
Royel Otis4,54,53,543,53,53,54,53,5
Laetitia Sadier3,53,54,53,53,543,54,53,5
Serpentwithfeet333,53,53,53,543,54,54
Whispering Sons3,534,53433433
Idles333,53,53,543343,5
Grandaddy3,54333,53,542,533,5
MGMT44333,53,53333
Real Estate3433,53,5332,53,53
Giant Rooks3,542232322,5
Olli Schulz3232,52,52,5322,5

Die Alben des Monats Januar 2024

1. The Smile – Wall Of Eyes

Zwei Jahre nach dem gefeierten Debüt erscheint mit „Wall Of Eyes“ das „schwierige zweite Album“ der Band um die Radiohead-Mitglieder Thom Yorke und Jonny Greenwood sowie Drummer Rom Skinner ein neues flirrend schönes Werk zwischen psychedelischen Seventies-Vibes und jazzig-verspielen Harmonien.

2. NewDad – Madra

Irland, zum Ersten: Das neue Jahr überrascht und überwältigt mit neuem kraftvollen Sound von der grünen Insel. NewDad stehen als „Nachfolge“ von Just Mustard bereit, denn auch bei diesem erstaunlichen Debüt wird poppiger bis düsterer Shoegaze zwischen Cranes und Cure zelebriert.

3. Marika Hackman – Big Sigh

Die britische Singer-Songwriterin seufzt sich auf großen Songs durch das neue weitgehend melancholisch ruhige Album, für das sie alle Instrumente selbst einspielte – nur die Bläser und Streicher steuern andere bei. Die Songs sind kreative Krisenbewältigung zwischen Art-Rock und Akustik-Pop.

4. Sprints – Letter To Self

Irland, zum Zweiten: Und zum zweiten Mal auch noch ein Debüt, das mit Wucht ins neue Jahr crasht. Sprints aus Dublin haben sich dem Post-Punk verschrieben, der zwischen ihren Vorbildern Savages, Pixies und Idles geradezu vibriert.

5. Torres – What An Enormous Room

Grollend und grungig kommt das sechste Album von Torres daher: Hinter dem Musikprojekt steckt die New Yorker Künstlerin Mackenzie Scott, das auf „What An Enormous Room“ sperrig und eingängig zugleich mit Noir-Pop-Atmosphäre, Synthpop und Indierock-Elementen sowie Folk-Anleihen spielt.

6. Sleater-Kinney – Little Rope

Carrie Brownstein und Corin Tucker sind einfach immer noch cool: Seit der Riot-Grrrl-Bewegung der 1990er nicht wegzudenken aus der Indie-Rock-Szene, ist dieses elfte Album Trauer- und Schmerzbewältigung, die sich hier nicht in Melancholie, sondern in manischer Energie kanalisiert.

7. Bill Ryder-Jones – Iechyd Da

Das fünfte Album des englischen Singer-Songwriters und Ex-Sängers von The Coral, Bill Ryder-Jones, das mit schwelgerischem Barock-Pop und schwebendem Indie-Folk mal psychedelisch und mal verträumt klingt, ist ein wehmütiger walisischer Toast (der Albumtitel bedeutet in etwa „gute Gesundheit“) auf das Leben.

8. Tom Odell – Black Friday

Intime und introspektive Songs des Singer-Songwriters und Pianist Tom Odell, die orchestral und akustisch zugleich sind: Oft als neuer Elton John ausgerufen und mit Jeff Buckley verglichen veröffentlicht der 33-Jährige hier ein melancholisch melodisch schönes Konzeptalbum.

9. Gruff Rhys – Sadness Sets Me Free

Der ehemalige Super-Furry-Animals-Sänger erinnert auf „Sadness Sets Me Free“ an den Sophisticated Pop von Prefab Sprout oder den Chanson-Pop eines Jarvis Cocker: Und auch textlich findet sich Parallelen zum üppigen Sound der Genannten, denn die Lyrics sind provokant hintergründig.

10. Kreidler – Twists (A Visitor Arrives)

Den deutschen Electronica-Kraut-Post-Pop-Act gibt es nun bereits seit 30 Jahren und auch auf diesem Album fühlt sich Kreidler der Düsseldorfer Schule verpflichtet: Zum Jubiläum schenken sie und mit diesem 16. Album geheimnisvolle faszinierende Klanglandschaften.

Green Day – Saviors

Auf dem allerletzten Platz der Januar-Auswahl landeten die Punk-Rocker von Green Day mit ihrem neuen Album „Saviors“: Dabei – oder gerade deshalb – klingen Green Day eben wie Green Day immer klingen mit viel Powerchords und Politlyrics samt Amerika-Bashing.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

Januar 2024ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
The Smile443,543,54,544,544,5
NewDad44543444
Marika Hackman4,543,54443,5444
Sprints444443,53,5444
Torres3,543,53,53,533,5453,5
Sleater-Kinney333,53,53,53,53353,5
Bill Ryder-Jones3,54343,5333,534
Tom Odell44,52,52,533,533,53,5
Gruff Rhys33,53333,5433,53
Kreidler3,523,532,53,53,53,543
Green Day3,52,522,53223,51,5

Die Alben des Monats November 2023

1. All diese Gewalt – Alles ist nur Übergang

Hinter All Diese Gewalt steckt Max Rieger, Sänger und Gitarrist der Stuttgarter Band Die Nerven, die letztes Jahr im Oktober Album des Monats bei uns waren: Und fast genau ein Jahr später ist „Alles ist nur Übergang“ dran, ein Werk voller faszinierend abstrakter droniger Electronica mit starken wie intimen Texten.

2. Drop Nineteens – Hard Light

Nach 30 (!) Jahren Pause ein Comeback, das einen umhaut: Die Shoegaze-Band Drop Nineteens aus Boston strahlt mit „Hard Light“ heftig und schenkt uns 11 neue vielfältige Songs zwischen waberndem Reverb-Sound und catchy Chorus-Welten.

3. Spunsugar – A Hole Forever

Goth-Rock meets Electronica-Splitter und umarmt Shoegaze sowie Post-Punk auf diesem so leicht wirkenden angeblich schwierigen zweiten Album: Den Schweden Spunsugar ist mit „A Hole Forever“ ein zugleich eingängiges wie tiefgründiges Werk gelungen.

4. Beirut – Hadsel

Zach Condon ist zuück mit seinem barocken Folkrock und schwelgt auf „Hadsel“ in orgellastigen und organisch schönen Melodien: Entstanden sind diese Songs diesmal in einer kleinen Hütte auf der norwegischen Insel Hadsel (daher der Albumtitel), inspiriert von Nordlichtern, Natur und nordischen Stürmen – und all das glaubt in der Musik dann tatsächlich zu spüren.

5. Aesop Rock – Integrated Tech Solututions

Sprachgewaltiges Konzept-Album eines Ausnahmerappers: Auf „Integrated Tech Solututions“ bilden scheppernde Beats und dicke Bässe den Teppich für eine retrofuturistische Kapitalismus-Kritik aus dem Underground-Hip-Hop.

6. Kevin Abstract – Blanket

Das erste Solo-Album nach der Auflösung des Hip-Hop-Kollektivs Brockhampton von Mastermind Kevin Abstract ist ein Füllhorn aus gitarrenlastigem grungy Sounds zwischen Pixies und Prince.

7. Lol Tolhurst x Budgie x Jacknife Lee – Los Angeles


Ein ungewöhnliches Musikprojekt, das Fans der Post-Punk-Ära in helle Aufregung versetzt: Lol Tolhurst von The Cure und Budgie von Siouxie & The Banshees haben sich zusammen mit dem talentierten Produzenten und Multi-Instrumentalisten Jacknife Lee zu einer überraschenden Kollaboration zusammengeschlossen. Herausgekommen ist das energiereiche pulsierende Album „Los Angeles“.

8. The Polyphonic Spree – Salvage Enterprise

Der psychedelische Rock-Chor aus Texas veröffentlicht mit „Salvage Enterprise“ das erste Album seit 2014: Mit Violinen-, Harfen- und Flöten-Klängen entführen uns The Polyphonic Spree wieder in ihre ganz eigenen vielschichtigen wie vielstimmigen magischen kindlichen Wunderwelten.

9. Jaakko Eino Kalevi – Chaos Magic

Die Magie des Chaos beschwört Jaakko Eino Kalevi auf seinem bezaubernden Album „Chaos Magic“, auf dem er flirrenden und funky Neon-Synth-Pop aus dem Hut zaubert. Als Gäste hat er sich diesmal illustre MusikerInnen ins Boot geholt: Jimi Tenor, Faux Real, Yu-Ching Huang, John Moods und Alma Jodorowsky, die Enkelin des legendären experimentellen Filmemachers Alejandro Jodorowsky

10. Bar Italia – The Twits

Benannt nach einem Pulp-Song, der nach dem gleichnamigen Café in Soho benannt ist, haben die Londoner hier ihr viertes Album veröffentlicht und zugleich ihr zweites im Jah 2023 (im Mai erschien das hochgelobte Debüt „Tracey Denim“): Auch „The Twits“ begeistert mit rohem Indie-Rock zwischen Sonic Youth und Pavement.

Einzelwertungen der Tonspion Jury

Christoph Braun (CB), Astrid Clave (AC), Sebastian Cleemann (SC), Kerstin Kratochwill (KK), Christina Mohr (CM), Dylan MacKenzie (DM), Christoph Prenner (CP), Udo Raaf (UR), Florian Schneider (FS), Satoru Teshima (ST).

November 2023ACURKKCPCBSCTSFSCMDM
All Diese Gewalt44443,53453,53,5
Drop Nineteens4,5353,543,53,543
Spunsugar4343,53,533,54,53,5
Beirut3,54334,54343
Aesop Rock3433,53,53,5343,5
Kevin Abstract3,542,5333,5343,5
Lol Tolhurst x Budgie x Jacknife Lee33333,533,543,53,5
Polyphonic Spree3,53,53333,5343
Jaakko Eino Kalevi333,533,5333,543
Bar Italia333433343

Die Tonspion Jury

Astrid Clave wurde im Kölner Kompakt-Umfeld sozialisiert, bevor sie in London Drehbuch studierte. Heute schreibt sie über die elektronische Musikszene für Tonspion und Drehbücher u.a. für einen großen Streamingdienst.

Christoph Braun schreibt als freier Autor bereits seit 1996 Texte zu Musik und Popkultur, unter anderem auch für Tonspion. Aktuell arbeitet er außerdem an seinem ersten Roman und in einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen.

Christoph Prenner arbeitete nach einem Gastspiel in der Tonspion Redaktion als Chefredakteur mehrerer Magazine in Österreich. Er ist Teil des Film/Serien-Podcasts Screen Lights und des Electro-Pop-Duos Pola-Riot.

Dylan MacKenzie ist ein kanadischer Musik- und Foodblogger, der seit Kurzem in Berlin lebt.

Florian Schneider war knapp 10 Jahre die musikalische Allzweckwaffe bei Tonspion in Berlin bevor er ablösefrei zum Visions Magazin nach Dortmund wechselte. 

Kerstin Kratochwill ist promovierte Germanistin, arbeitet als Lektorin sowie Texterin und schreibt für so gut wie alle Musikmagazine, die es gibt.

Satoru Teshima ist Autor, Musiker (Elleh), Blogger (Lights and Music) und Japanisch-Übersetzer und lebt in Berlin.

Sebastian Cleeman ist Gelegenheitsautor, Ghostwriter, Mitleser, Ex-Tonspionpraktikant, Anfänger for life, macht Musik als Petula und Trommelgeräusche bei Clickclickdecker.

Udo Raaf ist Tonspion-Gründer und Online-Marketing-Spezialist und verbindet im Tonspion seit 1999 beide Leidenschaften.