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Daniel Kehlmann – Tyll (Album)

Eine legendäre Figur, neu erfunden: Daniel Kehlmann versetzt den mittelalterlichen Gaukler Till Eulenspiegel in den Dreißigjährigen Krieg und schafft damit eine universelle Gestalt, die im Narrenkostüm das Schrecklichen in der Welt zeigt.

Besteller-Autor Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt„, „Ruhm“, „F““) vermischt in „Tyll“ mit diebischer Freude Fiktion und Historie und legt wie sein großer Kollege Umberto Eco kulturgeschichtliche Fährten aus und lässt den Leser rätseln: Echt oder erfunden?

Doch das Hörbuch ist trotz seiner vermeintlich leichten sowie leichtfüßigen Hauptfigur schwere Kost, erzählt es doch von der Grausamkeit der Welt und der Tatsache, dass Menschenleben in Kriegen nichts zählen. Das war damals so und das bleibt so.

Kehlmann beschreibt dies mit einer fulminanten Sprache anhand der bekannten Schelmenfigur: Die Eule, die dieser im Namen trägt, stand einst für Weisheit als auch für den Teufel und genau zwischen diesen beiden Polen steht auch Kehlmanns Hauptfigur.

Die ungekürzte Lesung dieses Meisterstücks dauert über 11 Stunden und das keine Sekunde davon langweilig wird, ist Ulrich Noethen zu verdanken, dem Sprecher des Hörbuchs. Der Schauspieler mit dem dunklen Timbre erhielt 2017 den Deutschen Hörbuchpreis für seine Leserleistung von Friedrich Anis Roman „Nackter Mann, der brennt“.

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