Aller Digitalisierung zum Trotz setzen viele Audio-Liebhaber bis heute auf analoge Anlagen. Damit ihr problemlos die Brücke zwischen beiden Welten schlagen könnt, versorgen wir euch in dieser Übersicht mit allen Infos rund um das Thema D/A-Wandler.
Mag es nun aufgrund der eigenen Überzeugung, Nostalgiegründen oder dem Festhalten am teuren Erbstück sein, spielen analoge Audiogeräte für viele HiFi-Fans weiterhin eine wichtige Rolle. Ohne hier eine eine neue Diskussion über die Vor- und Nachteile in der „Digital vs. Analog“-Thematik lostreten zu wollen, steht fest: Auch in unserer digitalisieren Welt hat analoger Sound weiterhin seinen festen Platz.
Doch auf der größte Analog-Verfechter wird unter Umständen schnell an den Punkt kommen, an dem mit der geliebten Hi-Fi-Anlage auch digitale Inhalte vom Handy, Fernseher oder der Spielekonsole abgespielt werden sollen.
Zwar hat eine Vielzahl der moderneren Unterhaltungs- und Kommunikationsgeräte bereits die entsprechende Technik fest verbaut, dennoch kommt es in diesen Fällen oftmals zu enormen Qualitätseinbußen. Zusätzlich besteht besonders bei Fernsehern oftmals das Problem, dass Audio-Signale lediglich im digitalen Format ausgegeben werden. Abhilft schafft in diesem Fall ein D/A-Wandler. Um euch in den Einstieg in das Thema zu erleichtern, haben wir eine Übersicht mit grundsätzlichen Infos, Einsatzgebieten und Beispielgeräten zusammengestellt.
Was ist dein D/A-Wandler?
Ein D/A-Wandler (Digital-Analog-Wandler / Digital-Analog-Umsetzer) soll grundsätzlich nur eine Aufgabe erfüllen: Digitale Signale in analoge Signale umwandeln. Wie im Hi-Fi-Bereich üblich, gibt es jedoch auch in diesem Bereich verschiedene Produkte mit stark differenzierten Preisspannen.
Je nach Einsatzgebiet kann man bereits Geräte für unter 50€ erwerben, gleichzeitig muss man für ein Profi-Gerät schnell ein Budget von mehreren Tausend Euro aufbringen. Bevor man also zu tief in die Tasche greift oder das Wunsch-Gerät den eigenen Ansprüchen letztendlich nicht genügt, sollte man sich zunächst über die eigenen Vorstellungen und geplanten Einsatzbereiche im Klaren sein.
ACT DES MONATS
Welchen D/A-Wandler brauche ich?
Wie eingangs erwähnt, kann die grundlegende Funktion der Signalumwandlung auch von Geräten im Niedrigpreissegment erfüllt werden. Hierbei wird oftmals die selbe Technik verbaut, welche ebenfalls in Handys, MP3-Playern und anderen Geräten zum Einsatz kommt.
Wer lediglich dafür sorgen möchte, dass in Ausnahmefällen ein einfaches Signal vom Fernseher auf die heimische Anlage transportiert wird, kann deshalb mit gutem Gewissen auf die Produkte von Herstellern wie Prozor, Oehlbach Pro-Ject zurückgreifen. Diese bewegen sich allesamt im Preisbereich von 20€ – 80€ und kommen zumeist im handlichen Adapter-Format daher.
Sollten die Ansprüche an das heimische Hi-Fi-Setup jedoch etwas höher angesiedelt sein, zeigt sich jedoch auch der genannte Preisrahmen schnell gesprengt. Stationäre D/A-Wandler bieten jedoch neben dem offensichtlichen Aspekt der Signalumwandlung jedoch auch noch weitere Vorteile. Neben erweiterten Anschlussmöglichkeiten, beispielsweise einem USB-Anschluss zur Nutzung als externe Soundkarte am PC, liefern die hochpreisigeren Geräte zumeist eine deutlich verbesserte Klangqualität.
Wer seiner Anlage also etwas gutes tun möchte und zudem auch einen ästhetischen Anspruch an das jeweilige Gerät mitbringt, sollte sich besser bei Herstellern wie RME, Audiolab, Musical Fidelity und Korg umsehen. Doch Qualität und Design haben auch hier ihren Preis: Zwischen 400€ und 2500€ können die Vertreter der jeweiligen Hersteller kosten.
Der richtige D/A-Wandler für jedes Budget
Wer lediglich nach einem D/A-Wandler im Adapter-Format sucht, wir schnell merken, dass sich die Funktions- und Qualitätsmerkmale in diesem Bereich nur marginal unterscheiden. Für alle Hi-Fi-Fans mit ambitionierteren Kaufplänen wollen wir in dieser Übersicht jedoch einige Geräte aus verschiedenen Preisbereichen hervorheben.
Musical Fidelity V90DAC (ca. 250€)
Schlichtes, modernes Design, diverse Anschlussmöglichkeiten und das verhältnismaßig geringe Preisschild machen den Muscial Fidelity V90DAC zum optimalen Begleiter für den Blu-Ray-Player und somit zum perfekten Einsteigermodell für das Wohnzimmer-Setup. Doch Vorsicht: Dieses Gerät besitzt keinen eingebauten Vorverstärker und muss somit mit einem zusätzlichen Verstärker gepaart werden.
Marantz HD-DAC 1 (ca. 800€)
Der HD-DAC 1 vom amerikanisch-japanischen Hersteller Marantz verbindet auch im Design die digitale und analoge „Retro“-Welt. Der Wandler, welcher ebenfalls als Kopfhörer-Verstärker fungiert, beeindruckt durch guten Sound, großen Funktionsumfang, diverse Anschlussmöglichkeiten und ein Design, welches ihn ohne Zweifel zum Hingucker jedes Wohnzimmers macht. Kleines Manko: Das Gerät schlägt trotz relativ geringer Maße mit 5kg Gewicht zu Buche. Fester Stand erwünscht!
NAD Electronics M51 (ca. 1000€)
Der Funktionsumfang des Flagschiff-Modells aus dem Hause NAD Electronics mag zunächst etwas nüchtern wirken. Keine Möglichkeit das Gerät als Kopfhörer-Verstärker zu nutzen und die Beschränkung von PCM-Datein auf 24-bit/192kHz mag Hi-Fi-Liebhaber zunächst Abschrecken, gleichzeitig entschädigt das Gerät jedoch durch zeitloses Design und eine Audio-Qualität, welche auch die hochpreisigen Geräte mit Leichtigkeit überschattet. Eine dringende Kaufempfehlung für alle, bei denen besonders die Klangqualität im Vordergrund steht.
Mytek Digital Brooklyn DAC+ (ca. 2100€)
Beim „Digital Brooklyn DAC+“ handelt es sich um die weiterentwickelte Version des Mytek Brooklyn. Ein neues Design, ein neuer Chip und die verbesserte Klangqualität sorgen dafür, dass es sich um die gelungene Nachfolge eines ohnehin guten Geräts handelt. Doch auch abgesehen vom hohen Preisschild handelt es sich hier um ein Gerät, welches nur für Hi-Fi-Profis ausgelegt ist. Die diversen Einstellungsmöglichkeiten können für unbedarfte Nutzer schnell zum Spaßhemmer werden.
Fazit
Wie so oft im Hi-Fi-Bereicht steht auch vor der Anschaffung eines D/A-Wandlers erstmal eine ausführliche Recherche an. Abgesehen vom geplanten Budget sollte man sich bestmöglich über die eigenen Ansprüche und Verwendungsbereiche im Klaren sein. Zusätzliche Funktionen kosten meistens viel Geld und besonders bei einer solchen Anschaffung freut sich der Geldbeutel über jedes Feature, auf welches bewusst verzichtet werden kann.
Ansonsten gilt auch hier die wichtigste Regel im Hi-Fi-Bereich: Vor dem Kauf ins Fachgeschäft gehen und nach Möglichkeit testhören.