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Alt bewährt mit neuer Energie – „Feel the Void“ von Hot Water Music

Mit Musik und Beharrlichkeit gegen den Frust: Hot Water Music veröffentlichen ihr neues Album.

Hot Water Music – Foto Credit: Dave Decker

Als sich Hot-Water-Music-Sänger und -Gitarrist Chris Wollard 2017 aus der Band zurückziehen musste, um sich auf seine psychische Gesundheit zu konzentrieren, waren sich Chuck Ragen, Jason Black und George Rebelo nicht so sicher, wie und ob es mit der Band weitergehen sollte. Eine zufällige Begegnung zwischen dem Schlagzeuger George Rebelo und Chris Cresswell von The Flatliners führte jedoch dazu, dass Cresswell in letzter Minute in Wollards Fußstapfen trat. Niemand ahnte, dass dies der Beginn von etwas ganz Besonderem sein würde. Fünf Jahre später und mit mittlerweile fünf Bandmitgliedern, gelingt ihnen ein Album mit energiegeladenen und leidenschaftlichen Songs. Von dem Moment an, in dem das düstere, unheilvolle „Another Breath“ die Platte einleitet, ist klar, dass Hot Water Music auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte sind. Das Album, das gemeinsam, aber aus der Ferne geschrieben wurde, bietet einen Sturzbach der Widerstandsfähigkeit, Songs, die im Kontext persönlicher und globaler Dunkelheit nach Licht streben. Für die Aufnahmen in den Black Bear Studios in Gainesville in Florida kehrte Brian McTernan von Battery und Be Well auf den Produzentenstuhl zurück. McTernan hat mit Hot Water Music bereits an „A Flight And A Crash“ (2001), „Caution“ (2002) und dem Klassiker „The New What Next“ (2004) gearbeitet. „Es war fast wie eine kleine Familienzusammenführung“, sagt Ragan herzlich. Es ist also kein Zufall, dass es auf „Feel The Void“ viele Momente gibt, die nach sehr klassischen Hot Water Music klingen. In der Tat war McTernans Beteiligung unglaublich wichtig, um diesen Geist und diese Energie zu kanalisieren: die intensive Dringlichkeit von „Killing Time“, „Newtown Scraper“ und „Scratch On“, die nervöse, aber positive emotionale Energie von „Hearts Stay Full“ und dem Titeltrack, der aufsteigende Refrain von „The Weeds“, das wogende, kraftvolle Brüllen des Abschlussstücks „Lock Up“. Nachdem Wollard und Ragan schon seit einiger Zeit nicht mehr auf einem Album zu hören waren, singen sie nun wieder im Doppelgesang – und das mit einschneidender Wirkung. Etwas, das langjährige Fans der Band definitiv erfreuen dürfte. Hot Water Music haben auf ihrem neuen Album aber nicht nur Songs geschrieben, die mit inbrünstigem Eifer an den Ruhm der Vergangenheit erinnern. Die neuen Tracks verleihen der Band auch eine ganz neue Dynamik – man höre sich nur die flirrende, stachelige Lebendigkeit von „Collect Your Things And Run“ oder die stürmische, kantige Spritzigkeit von „Turn The Dial“ an, bei dem Cresswell den Leadgesang übernimmt.


Letztlich ist es ein Geist der Beharrlichkeit, des Trotzes und der Hoffnung, der diese Platte ausmacht und der auch zeigt, wie unerschütterlich Hot Water Music in ihren Überzeugungen und Ideen geblieben sind. Die Welt mag sich in den letzten 25 Jahren drastisch verändert haben, aber der Grund, warum die Band Musik macht, ist derselbe geblieben wie eh und je. Mehr noch, diese Musik ist genauso kraftvoll, lebendig und bedeutungsvoll wie eh und je, und genauso wirksam, um der Leere, dem Schmerz und dem Leid entgegenzuwirken, die leider ein fester Bestandteil des Lebens sind.

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