Die Britin A.A. Williams hat neun fantastisch traurige Coverversionen eingespielt und huldigt damit Künstlern wie Cave, Cure und Pixies.
Redaktionswertung: ★★★★★★
Für mich entdeckt habe ich A.A. Williams Ende November 2019, als sie bei Cult of Luna als erster von zwei Support-Acts im Berliner Festsaal Kreuzberg spielte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie gerade ihre EP „Exit in Darkness“ auf dem Markt, die im selben Jahr erschienen war.
Video: A.A. Williams – Lovesong (The Cure Cover)
Im Sommer 2020 folgte mit „Forever Blue“ das Debütalbum der außergewöhnlichen Britin mit der berührenden Stimme und dem tollen Songwriting. Williams gelingt es, ihre Traurigkeit in düstere Sound-Staffagen zu kleiden und vor Emotionen strotzende Songs zu entwerfen, bei denen sogar knallharte Metalfans weiche Knie bekommen. Nur für sie wurde das Genre „Death Gospel“ erfunden.
Video: A.A. Williams – Into My Arms (Nick Cave Cover)
Eigentlich wäre A.A. Williams wohl mit dem Album auf Tour gegangen, doch aus wohlbekannten Gründen musste auch sie daheim bleiben. In Isolation. Und so entstand – wie bei so manch anderem Künstler auch – in der Einsamkeit der Pandemie ein neues Album.
Zunächst hatte sich die Nord-Londonerin nur ans Klavier gesetzt und einige Coverversionen der schönsten und traurigsten Lieblingssongs ihrer Fans eingespielt, die diese ihr vorschlugen. Dabei ließ sie sich filmen, und eine Reihe von Schwarz-Weiß-Videos entstand.
ACT DES MONATS
Video: A.A. Williams – Creep (Radiohead Cover)
Vermutlich ist es dem nicht enden wollenden Lockdown geschuldet, dass aus dieser Idee schließlich das Album „Songs From Isolation“ entstand, und so hat das Dilemma also doch zumindest irgendwas Gutes.
Denn ihre gefühlvollen Versionen der Songs von Bands wie The Cure, Pixies, Nick Cave, Radiohead, Deftones, NineInchNails und Smashing Pumpkins sind der beste, wenn auch emotional forderndste Trost, den man sich in dieser Zeit nur vorstellen kann. Multiinstrumentalistin Williams spielt mal die Gitarre, mal sitzt sie am Klavier, und immer verleiht sie den durchweg berühmten Songs ihre ganz eigene, vor allem durch Reduktion entstehende Note.