Die französische Band Exsonvaldes hat mit „Maps“ am 10.11 ihr nunmehr fünftes Studioalbum veröffentlicht. Wir haben die Gruppe nach ihren Einflüssen gefragt.
„Maps“ ist nicht nur eine Kartographie der Reisen der Band durch Städte wie London oder Turin, sondern auch eine Entdeckung ihrer musikalischen Entwicklung. Eine chronologische Reise, die in den Neunzigern beginnt und sich auf das neue Jahrhundert zubewegt, aber auch in der Zeit zurückgeht, um auf jedes Jahrzehnt des Pop seit den Siebzigern Bezug zu nehmen. Schon in ihren Anfängen vor etwa fünfundzwanzig Jahren, als sich ihre Identität als Band gerade erst herauszubilden begann, brachten die Musiker von Exsonvaldes ihre starke Abneigung gegen die Umweltverschmutzung zum Ausdruck. Auf Maps, ihrem fünften Album, hat sich die Abscheu eines älteren, weiseren Trios in wütende Öko-Angst verwandelt.
Um das Plattenformat zu bewahren, haben sie sich eine A-Seite ausgedacht, die mit einer tragischen Tatsache beginnt: Die Zukunft des Planeten ist in großer Gefahr! Der Titel „Change“ besagt, dass sich alles ändern wird, denn nichts ändert sich jemals! Die B-Seite endet dann mit einem Abschied von Europa. „Good-Bye Europe“ ist ein Song über England und Europa, der lange vor dem Brexit geschrieben wurde! Französische und englische Lieder (Exsonvaldes‘ Markenzeichen), die voll von augenzwinkerndem Humor und Ironie sind.
10 Fragen an Exsonvaldes
1. Was war der erste Song, den du je gehört hast?
Simon: Ich erinnere mich, dass ich als Kind oft „Peter und der Wolf“ von Prokofjew gehört habe. Auch meine Eltern hörten oft die französische Sängerin Barbara. Meine ersten Platten bekam ich aus ihrer Sammlung: „Abbey Road“ von den Beatles, „Atom Heart Mother“ von Pink Floyd, „Radioactivity“ von Kraftwerk. Ich habe sie vor allem wegen ihrem Artwork ausgewählt.
2. Welche war die erste Platte, die du dir selbst gekauft hast?
Simon: Ich bin in den Supermarkt am Ende der Straße gegangen, um die 7″-Single von Michael Jacksons „Moonwalker“ zu kaufen. Ich habe sie immer noch.
3. Welches war das erste Konzert, das du je besucht hast?
Simon: Als Kind war ich mit meinen Eltern auf einigen Konzerten, aber das erste richtige Rockkonzert, das Antoine und ich besuchten, waren die Foo Fighters, die in Paris in einem sehr kleinen Saal namens l’Arapaho vor nicht mehr als 150 oder 200 Leuten spielten. Das hat uns umgehauen.
4. Wie seid ihr zur Musik gekommen?
Antoine: Wir haben eine „klassische“, aber immer seltener vorkommende Geschichte: Wir waren Freunde in der High School und hatten alle Bands, die sich zur gleichen Zeit aufgelöst haben. Wir beschlossen, gemeinsam Musik zu machen, Nirvana-Songs zu covern und Spaß zu haben! Und im Laufe der Jahre begannen wir, unsere eigene Musik zu schreiben, wir kamen in Kontakt mit einem Label, gingen auf unsere erste Tournee und so haben wir uns im Musikgeschäft etabliert!
5. Warum macht ihr Musik?
Antoine: Anfangs nur, um mit Freunden Spaß zu haben. Dann wurde es zu einer Möglichkeit, uns auszudrücken und mit den Leuten zu teilen, was uns wirklich wichtig war. Dann ist da noch der Live-Aspekt, der uns im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen ist. Wir lieben es, Konzerte zu geben und unsere Songs live zu spielen!
6. Wie entsteht neue Musik bei euch?
Simon: Wir kommen zusammen und reden darüber, was wir schreiben wollen und worüber wir schreiben wollen. Wir versuchen, so viel wie möglich gemeinsam zu schreiben, das war das Konzept für „Maps“. Am Ende des Tages haben wir dann normalerweise eine grobe Vorstellung davon, wie der Song klingen wird, und wir lassen ihn eine Weile ruhen, bevor wir ihn (manchmal erst Wochen später) mit frischen Ohren wieder aufnehmen.
7. Welche Künstler:innen haben euch am meisten beeinflusst?
Antoine: Nirvana zuerst, weil es die Band war, die uns zusammengebracht hat. Dann Radiohead, weil es für Simon und mich ein Schock war, aber weniger für Martin, unseren Schlagzeuger :) Und schließlich vielleicht die französische Band Phoenix, die den Weg für eine französische Band im Ausland geebnet hat. Heute denke ich, dass wir eher mit Produzenten als mit Künstlern oder Bands zusammenarbeiten wollen, aber wenn wir uns entscheiden müssten, wäre die Zusammenarbeit mit einer Band wie Weezer eine gute Synthese aus all den Zeiten, über die ich gesprochen habe!
8. Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen?
Antoine: Wir haben diesen geheimen, aber wahrscheinlich unantastbaren Traum, die einfachsten, aber effektivsten und berührendsten Melodien zu machen, die wir können. Jedes Mal, wenn wir einen neuen Song schreiben, versuchen wir, ihn so offensichtlich und eingängig wie möglich zu gestalten.
9. Was ist euer bester Song bis jetzt?
Simon: Einer unserer Lieblingssongs ist „Plus le temps passe“, von unserem neuen Album „Maps“.
10. Was steht als nächstes an?
Simon: Wir haben gerade unser neues Album veröffentlicht und können es kaum erwarten, es live zu spielen. Wir bereiten eine Tour für 2024 vor.