Shazam ist eine der beliebtesten Apps um Lieder zu erkennen, die gerade im Radio, TV oder Club läuft. Aber es gibt noch mehr interessante Musikerkennungs-Apps für iPhone und Android.
Wie erkenne ich, welches Lied gerade im Radio, im TV oder im Fitnessstudio gerade gespielt wird? Diese Frage löst Shazam ein für allemal. Man lässt die App per Mikrofon einfach kurz mithören, was da gerade läuft und innerhalb weniger Sekunden zeigt sie an, um welchen Titel es sich handelt.
Das funktioniert inzwischen selbst bei raren Titeln sehr zuverlässig. Bei Radiosendungen kann man sogar die komplette Playlist mittracken.
Für die Musikerkennung braucht man nur eine Internetverbindung, eine einigermaßen akzeptable Klangqualität und ein offiziell veröffentlichtes Lied, dass es auch auf den diversen Streamingplattformen gibt. In diesem Fall funktioniert die Musikerkennung fast immer. Die shazamten Songs werden gespeichert und es gibt den direkten Link für Spotify mit dazu.
In Clubs sind die gespielten Tracks meistens wesentlich rarer und die Umgebungsgeräusche sehr hoch. DJs besitzen oft exklusive Mixe, die es gar nicht im Handel gibt. Hier geraten Musikerkennungs Apps an ihre Grenzen.
Und bei Live-Konzerten funktioniert Musikerkennung bislang auch noch nicht, bei Live-Musik gibt es schlicht zu wenig vergleichbare Elemente, schließlich ist jedes Konzert anders (außer es kommt alles vom Band). Tipp: Wenn Musikerkennung bei Live-Konzerten funktioniert, kann man sich sicher sein, dass hier nur ein Playback gespielt wird.
ACT DES MONATS
Apps zum Erkennen von Musik werden aber immer besser und vielfältiger und es tummeln sich viele interessante Alternativen zum Platzhirsch Shazam auf dem Markt.
Shazam Charts
Besonders spannend sind die Shazam Charts, denn hier werden die meistgesuchten Songs gelistet, die man bisher noch nicht kennt. Hier spielt also der Status des Künstlers, Followerzahlen oder andere irrelevante Faktoren keine Rolle, sondern nur, ob der Song gefällt oder nicht. Die Performances von Phoenix und Kavinsky bei den olympischen Spielen haben scheinbar Eindruck hinterlassen.
- Lisztomania – Phoenix
- Nightcall – Kavinsky
- 1901 – Phoenix
- Big Dawgs – Hanumankind & Kalmi
- Birds of a Feather – Billie Eilish
- Move – Adam Port, Stryv, Keinemusik, Orso & Malachiii
- Freed From Desire – Gala
- Alibi – Sevdaliza, Pabllo Vittar & Yseult
- Si Ai – Tayna
- Playground Love – Air
- Wunder – AYLIVA & Apache 207
- Austin – Dasha
- If I Ever Feel Better – Phoenix
- Gata Only – FloyyMenor & Cris Mj
- I Adore You – HUGEL, Topic & Arash
- Too Sweet – Hozier
- Houdini – Eminem
- A Bar Song (Tipsy) – Shaboozey
- Tonight feat. Ezra Koenig – Phoenix
- I Like The Way You Kiss Me – Artemas
Die besten Apps zur Musikerkennung mit dem Smartphone
1. Shazam
Der Klassiker unter den Musikerkennern ist Shazam. Das Tool wurde 2018 von Apple übernommen, ist aber auch für Android-Geräte zu haben. Es ist auch als Gratis-Version absolut funktionstüchtig und ausreichend. Die App ist auch auf Smartwatches unverzichtbar.
Eine Höchstgrenze an identifizierbaren Songs gibt es auch in der kostenlosen Shazam-App nicht. Damit kein Song mehr durch zu häufiges Tastendrücken verpasst wird, kann man einstellen, dass direkt beim Starten der App ein Scan durchgeführt wird. Was eher nicht funktioniert ist Live-Musik, denn sie unterscheidet sich zu stark von den aufgenommenen Versionen. Es sei denn, es handelt sich um ein vorproduziertes Playback.
Die gefundene Musik kann dann sofort über Spotify angehört oder Amazon gekauft werden. Zusätzlich werden erkannte Title unter „Meine Tags“ gespeichert, sodass sie nie wieder in Vergessenheit geraten können und Shazam zeigt auf Wunsch auch den Songtext des jeweiligen Titels an.
Wer komplette DJ-Sets tracken will, drückt den Shazam-Button einfach für einige Sekunden und das Smartphone identifiziert ab dann jeden Titel, der in der Shazam-Datenbank gespeichert ist und erstellt eine Playlist. Dazu braucht es lediglich ein paar Takte, die Erkennung funktioniert inzwischen erstaunlich gut. Fragen wie diese gehören also endgültig der Vergangenheit an.
2. SoundHound
Diese App verspricht, dass sie sogar Musik erkennt, die selbst gesungen werden. Die Gesangskunst des jeweiligen Sängers ist für den Erfolg aber selbstverständlich entscheidend, eine hundertprozentige Trefferquote kann nicht garantiert werden. Wie Shazam hat SoundHound die Möglichkeit eines sofortigen Scans bei App-Start, hier heißt die Funktion allerdings „Vorhören“. Die Listen „Zuletzt gesuchte Titel“ und „SoundHound-Entdeckungen“ helfen zudem dabei, sich Songs in Erinnerung zu rufen oder neu zu entdecken. Auch hier gibt es eine Songtext-Funktion und die Möglichkeit, die gesuchten Lieder sofort über Youtube oder Amazon zu hören und die App ist zudem gratis. SoundHound steht Shazam beim Musik erkennen also in Nichts nach.
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3. Music ID
Music ID bietet im Vergleich zu seinen Konkurrenten wenige Zusatzfeatures und beschränkt sich auf das Wesentliche: die Musikerkennung. Eine Verknüpfung mit anderen Apps wie Facebook ist nicht möglich, dafür muss man Music ID aber relativ wenige Rechte auf dem Smartphone einräumen. Eine Musikerkennungs-App, die nicht mehr sein will.
4. Track ID
Diese App ist zwar nur für Android konzipiert, stellt aber eine ernsthafte Alternative zu den Marktführern Shazam und SoundHound dar, denn Track ID zeigt auf Wunsch viele Zusatzinfos zum gesuchten Songs wie eine Interpretenbiografie. Einen erkannten Song kann man sofort über 7digital käuflich beziehen und auf Youtube ansehen. Besteht keine Internetverbindung, speichert Track ID die Melodie und scannt sobald man wieder online ist. Zudem können die Suchergebnisse direkt über Skype, Whatsapp und viele weitere Portale präsentiert werden.
5. Musixmatch
Musixmatch wurde eher dafür konzipiert, das Smartphone in eine Karaoke-Maschine zu verwandeln. Für alle Songs, die die App auf dem Handy findet, liefert sie die Songtexte. Allerdings kann man mit einer Unterfunktion Musixmatch auch zum Musik erkennen nutzen. Es gibt eine Gratis-Version, für alle Funktion müssen User allerdings eine Jahresgebühr von etwa 5€ blechen.
Übrigens: Dass Nutzer von Musikerkennungs-Apps wie Shazam auch eine Verantwortung für die Musikqualität im Radio tragen, zeigte kürzlich eine Studie.