Wer etwas über Hip-Hop lernen möchte, muss nur einen Blick auf Netflix werfen. Mit einer großen Auswahl an Dokumentationen gibt der Streaming-Dienst Nachhilfe.
▹ Die 30 besten Netflix Serien
▹ Neu auf Netflix
Kaum ein Netflix-Nutzer kommt derzeit an „Look Mom I Can Fly“ herum. Die Dokumentation zeigt in eindrucksvollen Bildern, was rund um Travis Scotts Meisterwerk „Astroworld“ geschah. Familie, Tour und Promophase – die Kameras kleben am Rapper wie Kaugummi am Schuh und geben dadurch intime Einblicke in das Leben eines Jahrhundertkünstlers.
Wer „Look Mom I Can Fly“ gesehen hat, muss sich nicht Ausloggen. Netflix bietet noch viele weitere Dokumentationen, die sich um Hip-Hop und seinen Persönlichkeiten drehen. Zehn der besten haben wir für euch herausgesucht.
Hinweis: Leider sind viele Filme immer nur für einen begrenzten Zeitraum auf den Streamingportalen zu finden.
Hip-Hop Evolution
Wer eine ausführliche Hip-Hop-Geschichtsstunde sucht, freut sich über die beiden Staffeln von „Hip-Hop Evolution“. In ausführlichen Interviews berichten sowohl Pioniere wie Kool Herc und Grandmaster Flash als auch Weltstars wie die Beastie Boys und LL Cool J über die einflussreichste Jugendkultur aller Zeiten. Dabei deckt die Serie von den Anfängen in den Siebzigerjahren über den Aufstieg des Gangsta-Raps in den Achtzigerjahren bis zur Ankunft von Biggie in den Neunzigerjahren drei Dekaden ab.
Almost Fly
Im Jahr 1990 kommen drei jugendliche Außenseiter erstmals mit der Hip-Hop-Szene in Berührung. Entgegen gesellschaftlicher Erwartungen möchten sie als Rapper durchstarten.
ACT DES MONATS
Rhythm + Flow: Nouvelle École
Französische Rapper buhlen mit ihrem Freestyle-, Battle- und Songschreibtalent um ein Preisgeld von 100.000 Euro. Als Juroren fungieren die Stars Niska, Shay und SCH.
Biggie: Das ist meine Geschichte
Mit seltenen Aufnahmen und eingehenden Interviews dreht sich diese Doku um das Leben von Notorious B.I.G., der vom Drogendealer zur unsterblichen Rap-Ikone aufstieg.
Can’t Stop, Won’t Stop: A Bad Boy Story
Im Fokus dieses Dokuporträts stehen der unaufhaltsame Aufstieg des Künstlers und Unternehmers Sean Combs alias „Puff Daddy“ und die Bad Boy Family Reunion Tour im Jahr 2016.
Travis Scott: Look Mom I Can Fly
Diese Doku zeigt, wie Travis Scott die Arbeit an seinem Grammy-nominierten Album „Astroworld“, Presseskandale, seine Vaterrolle und Karrierehochs unter einen Hut brachte.
HOMECOMING – Ein Film von Beyoncé
Ein eingehender Blick auf Beyoncés gefeierten Coachella-Auftritt von 2018 enthüllt den emotionalen Weg von einem kreativen Konzept hin zu einer kulturellen Bewegung.
Organzied Noize: Hip-Hop Made in Atlanta
Wer Outkast mag, muss sich mit Organized Noize beschäftigen. Das Produktionsteam – bestehend aus Rico Wade, Ray Murray und Sleepy Brown – war maßgeblich für den Sound des Duos verantwortlich. Doch auch an Hits wie „Waterfalls“ von TLC, „Saturday (Ooooh Ooooh!)“ von Ludacris und „Honest“ von Future arbeiteten die Musiker aus Atlanta. In der 100-minütigen Doku von 2016 beleuchtet Regisseur Quincy Jones III das Produktionsteam und dessen Einfluss auf Atlantas Musikszene.
The Defiant Ones
Drei Milliarden US-Dollar verdienten Dr. Dre und Jimmy Iovine 2014, als sie die Kopfhörermarke Beats by Dre verkauften. Der Deal erzeugte ein gewaltiges Medienecho. Vom Tellerwäscher zum Milliardär – in der vierteiligen Doku zeichnet „Menace 2 Society“-Regisseur Allen Hughes den Lebensweg der beiden Produzenten nach. Dabei kommen Wegbegleiter wie Eminem, Bruce Springsteen und Kendrick Lamar zu Wort.
Rapture
Statt auf Rap im Allgemeinen konzentriert sich die Netflix-Serie „Rapture“ pro Episode auf eine Hip-Hop-Persönlichkeit. Ob Legenden wie Nas oder Newcomerinnen wie Rapsody – die acht Folgen setzen auf eine interessante Vielfalt, statt auf Künstler, die aktuell ihre fünf Minuten Ruhm genießen.
ReMastered: Who Killed Jam Master Jay?
Bis heute wurde der Mord an Jam Master Jay 2002 in einem New Yorker Tonstudio nicht aufgeklärt. Umso wilder fallen die Spekulationen bezüglich der Umstände aus. In Brian Oakes 58-minütigen Doku können auch Familienmitglieder, Freunde und Kollegen die Frage nach dem Täter nicht beantworten. „Who Killed Jam Master Jay?“ gehört zur „ReMastered“-Serie, die sich mit Tragödien in der Musikindustrie beschäftigt.
Reincarnated
2013 verwirrte Snoop Dogg seine Fans mit dem Reggae-Album „Reincarnated“. Damit seine Anhängerschaft verstehen konnte, weshalb er nach Jamaika pilgerte und sich in Snoop Lion verwandelte, ließ er sich von Vice-Journalist und Doku-Regisseur Andy Capper begleiten. Snoops Rastafari-Phase hielt für ein Album an und war vermutlich nur ein weiterer Grund für exzessiven Marihuana-Konsum.
Stretch and Bobbito: Radio That Changed Lives
In den Neunzigerjahren prägte das Radio die Hip-Hop-Kultur noch maßgeblich mit. So stellten DJs wie Stretch Armstrong und Robert „Bobbito“ Garcia in ihren Shows erstmals Künslter wie Eminem, Jay-Z und den Wu-Tang Clan einer breiteren Öffentlichkeit vor. Die 2015 von Bobbito selbst gedrehte Doku „Stretch and Bobbito: Radio That Changed Lives“ gibt zu spät Geborenen einen Einblick in die Sendung, die zwischen 1990 und 1999 lief.
Sample This
Sampling – also das Wiederverwerten einer bereits bestehenden Musikaufnahme – gilt als elementares Werkzeug der Hip-Hop-Musik. Um zu verstehen, wie wichtig dieses Handwerk für Hip-Hop ist, empfiehlt sich „Sample This“ von 2012. In der 83-minütigen Dokumentation beschäftigt sich Regisseur Dan Forrer mit dem Song „Apache“ von der Incredible Bongo Band. Bei dem Funk-Stück werden nicht nur B-Girls und B-Boys unruhig, allein die Website whosampled.com zählt 559 Lieder, die den Song als Sample-Quelle nutzen. Darunter „Made You Look“ von Nas und „Apache“ von der Sugarhill Gang.
Wenn der Vorhang fällt
Die 2017 erschienene Doku zeichnet die Entwicklung des deutschen Hip-Hops von Advanced Chemistry bis Aggro Berlin nach. Dabei bietet der Film zwar interessante Interview-Beiträge von Marteria, Max Herre oder Fatoni, macht es sich am Ende aber zu einfach, indem er Straßenrap zum bösen Spielverderber herabsetzt. Zum Thema Deutschrap gibt es auf Netflix trotzdem kaum eine bessere Alternative.
Jay-Z: Made in America
2012 richtete Jay-Z erstmals das „Made in America“-Festival aus. 80.000 Menschen kamen nach Philadelphia, um Jay-Z gemeinsam mit Pearl Jam „99 Problems“ spielen zu sehen. In der Doku mit gleichem Namen begleitet Regisseur Ron Howard den Rapper und Geschäftsmann von der Planung bis zur Durchführung. Dabei setzt sich der Film mit der Frage auseinander, was „Made in America“ bedeutet.