Zum Inhalt springen

AC/DC: Live Rückkehr mit Brian Johnson

Die Gebrüder Young gründeten 1973 in Sydney die erfolgreichste Hard-Rock-Band aller Zeiten, die seitdem in wechselnder Besetzung unterwegs sind. Jetzt kehren sie wieder auf die Live-Bühne zurück – mit Brian Johnson.

Die Rock-Legenden von AC/DC meldeten sich nach sieben Jahren Abstinenz zurück auf der Live-Bühne. Das Power Trip Festival in Indio, Kalifornien, war der Schauplatz für ihr mit Spannung erwartetes Comeback. Am Samstag, den 7. Oktober, betraten sie die Bühne des Empire Polo Clubs und boten ihren Fans eine Show mit zahlreichen Klassikern aus den letzten 50 Jahren.

Das Line-Up der Band bestand aus den klassischen Mitgliedern Brian Johnson, Angus Young und Cliff Williams. Unterstützt wurden sie von Stevie Young an der Rhythmusgitarre und Schlagzeuger Matt Laug. Es war das erste Mal seit September 2016, dass Sänger Johnson mit der Gruppe auftrat. Damals musste er auf ärztliche Anordnung auf die Bremse treten, weil er kurz davor war, sein Gehör zu verlieren und wurde kurzfristig durch Axl Rose ersetzt.

Die Setlist des Konzerts bestand aus 24 Songs, und die Band eröffnete die Show mit „If You Want Blood (You’ve Got It)“ – eine Premiere für die Fans. Natürlich durften auch die Klassiker wie „Highway To Hell“, „Thunderstruck“ und „Back In Black“ nicht fehlen. Bemerkenswert waren außerdem die Live-Premieren von „Demon Fire“ und „Shot In The Dark“ aus dem Album „Power Up“ von 2020.

Hier ist die vollständige Setlist des Auftritts:

  1. If You Want Blood (You’ve Got It)
  2. Back In Black
  3. Demon Fire
  4. Shot Down In Flames
  5. Thunderstruck
  6. Have A Drink On Me
  7. Hells Bells
  8. Shot In The Dark
  9. Stiff Upper Lip
  10. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  11. Shoot To Thrill
  12. Sin City
  13. Givin The Dog A Bone
  14. Rock ’n‘ Roll Train
  15. You Shook Me All Night Long
  16. Dog Eat Dog
  17. High Voltage
  18. Hell Ain’t A Bad Place To Be
  19. Riff Raff
  20. Highway To Hell
  21. Whole Lotta Rosie
  22. Let There Be Rock
  23. T.N.T.
  24. For Those About To Rock (We Salute You)

Biografie AC/DC

Die Geschichte von AC/DC beginnt mit den Brüdern Angus und Malcolm Young, die auf den Bandnamen kamen, nachdem ihre Schwester Margaret die Abkürzung „AC/DC“ auf der Rückseite ihrer Nähmaschine sah und ihn als passenden Bandnamen vorschlug. Der Name sollte sowohl die kraftvolle, raue Musik der Band widerspiegeln als auch die Liebe zur Musik, die in der Familie Young verwurzelt war.

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Die Idee, Angus Young seine Schuluniform auf der Bühne tragen zu lassen, kam ebenfalls von Margaret. Angus hatte die Gewohnheit, seine Schuluniform nach der Schule den ganzen Tag über anzubehalten. Dieses extravagante Outfit wurde zu seinem Markenzeichen und half, die visuelle Identität der Band zu formen.

Die Brüder Malcolm, Angus und George Young wurden in Schottland geboren und zogen 1963 mit ihrer Familie, mit Ausnahme des älteren Bruders Alexander Young, nach Sydney.

Die Anfänge der Band begannen im November 1973, als Angus und Malcolm begannen, Bandmitglieder zu suchen. Sie stellten den Schlagzeuger Colin Burgess, den Bassisten Larry Van Kriedt und Sänger Dave Evans ein. AC/DC hatte seinen ersten Auftritt in einem Club namens „Chequers“ in Sydney an Silvester 1973.

Während dieser frühen Zeit war Angus Young noch minderjährig, was bedeutete, dass er nach den Konzerten nach Hause gebracht werden musste und nicht an den üblichen Exzessen teilnehmen konnte. Im Februar 1974 nahm die Band ihre erste Single „Can I Sit Next to You Girl?/Rockin’ in the Parlour“ mit Sänger Dave Evans auf, die im Juli desselben Jahres in Australien und Neuseeland veröffentlicht wurde.

Nachdem Dave Evans aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Rest der Band im Herbst 1974 durch Bon Scott ersetzt worden war, begann sich der unverwechselbare Stil von AC/DC herauszukristallisieren. Bon Scott, der wesentlich älter war als die anderen Bandmitglieder, hatte zuvor bei verschiedenen Bands Erfahrungen gesammelt.

Im Jahr 1975 erfolgten weitere wichtige Veränderungen in der Band. Phil Rudd übernahm den Posten des Schlagzeugers, während Mark Evans als Bassist zur Band stieß. Diese beiden Neuzugänge sollten die Besetzung vervollständigen und einen entscheidenden Beitrag zur Formierung des charakteristischen AC/DC-Sounds leisten.

Mit ausgedehnten Tourneen in Australien baute sich die Band schnell einen Ruf auf und gewann an Bekanntheit.

In dieser Zeit etablierte sich AC/DC als eine aufstrebende Kraft in der Rockmusikszene, und das Album „High Voltage“ legte den Grundstein für den internationalen Durchbruch, der in den kommenden Jahren folgen sollte.

High Voltage (1976)

Das Debüt von AC/DC klingt nach wie vor unglaublich frisch und elektrisierend: Noch vom typischen 50er Jahre Rock’n’Roll beeinflusst und in Australien zuvor unter dem Titel „T.N.T“ veröffentlicht, enthält das allererste Werk der Band einige Alltime-Klassiker, die immer noch fester Bestandteil der Live-Sets sind – „T.N.T.“ oder „It’s a long way to the top (if you wanna Rock’n’Roll)“! Mit „High Voltage“ legten AC/DC bereits mit ihrem ersten Album die Grundlage ihrer einzigartigen Karriere – und bis heute sind sie kaum von dieser einfachen, aber überaus effektiven Formel abgewichen.

Dirty Deeds Done Dirt Cheap (1976)

Der Zweitling wurde nach der Comicserie „Beany and Cecil“ benannt, in der der Schurke eine Visitenkarte mit folgendem Aufdruck hat: „Dirty Deeds Done Dirt Cheap. Holidays, Sundays and Special Rates„. Mit alleine in den USA über sechs Millionen verkauften Einheiten gehört „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ zu den erfolgreichsten Alben im AC/DC-Katalog, das mit Surf-Rock-Elementen oder ZZ-Top-Anleihen überrascht und weniger mit lupenreinen Hits wie dem Titelsong.

Let There Be Rock (1977)

Vielen Kritikern gilt das vierte Album der Band („TNT“ war im Grunde nur eine Version des Debütalbums für den internationalen Markt) auch als ihr bestes: Hier finden sich neben dem typischen gereiften AC/DC-Hardrock-Sound auch viele Rock’n’Roll- und Blues-Einflüsse. Im Jahr 1980 wurde kurz nach dem Tod von Sänger Bon Scott ein Konzertfilm unter dem Titel „Let There Be Rock: The Movie“ veröffentlicht. Neben dem Titelsong ist vor allem „Whole Lotta Rosie“ der bekannteste Song des Albums. 

Powerage (1978)

„Powerage“ ist ein absoluter Fan Favourite, obwohl es wie auch „Blow Up Your Video“ kein typisches Hit-Titelstück besitzt. Ikonisch ist auch das Cover, auf dem man Angus Young sieht, wie er von Starkstromstößen durchgerüttelt wird und genauso elektrisierend ist auch das Album.

If You Want Blood You’ve Got It (1978)

Das erste Live-Album von AC/DC mit provokanter Aussage im Titel und zugleich das letzte aus der Bon-Scott-Ära: Es entstand während der „Powerage“-Tour, größtenteils am 30. April 1978 im Apollo Theater in Glasgow. Es gehört zu den beliebtesten und besten Live-Alben der Rockgeschichte, Originalpressungen des Vinyls haben Sammlerwert.

Highway To Hell (1979)

Das sechste Album markiert zugleich den großen Durchbruch der Band. Es ist das letzte Album mit Sänger Bon Scott und enthält natürlich den Mega-Klassiker-Song „Highway To Hell“, den damals jedes Kind mitsingen konnte. Der Sound ist präziser und melodischer als auf Vorgängerwerken und AC/DC grenzt sich zudem deutlich von den damals angesagten Punkbands ab.

Im Jahr 1980 verstarb Sänger Bon Scott tragisch unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Die Zukunft der erfolgsverwöhnten Band schien unsicher. Doch AC/DC entschieden sich dafür, weiterzumachen, und Brian Johnson wurde als neuer Frontmann ausgewählt. Das erste Album mit Johnson, „Back in Black“ (1980), erwies sich als ein riesiger Erfolg und ist eines der meistverkauften Alben der Musikgeschichte.

Back In Black (1980)

Das erste Album mit dem neuen Sänger Brian Johnson, der den fünf Monate zuvor verstorbenen Bon Scott ersetzte und zugleich das mit Abstand erfolgreichste Album der Band mit über 50 Millionen verkauften Exemplaren – nach Michael Jacksons „Thriller“ ist „Back In Black“ sogar das zweitmeistverkaufte Album der Welt. Das erfolgreichste Hardrock-Album ist es sowieso und die unglaublichste Comeback-Story im Rock ebenfalls. „Jeder Song ein Volltreffer, jedes Riff ein Nackenbrecher“ wie die Zeitschrift „Rock Hard“ damals begeistert jubelte. Der Song „Hells Bells“ ist ein letzter Gruß an Bon Scott und einer der größten Songs der Rockgeschichte.

For Those About To Rock (We Salute You) (1981)

Das siebte Album der Australier ist die Perfektionierung ihres simplen Hardrockstils, der sie weltberühmt machte: Der Minimalismus prägte ihren ganz eigenen Sound und der Titelsong „For Those About To Rock (We Salute You)“ gehört bis heute zu den Highlights eines Konzerts der Band. Dazu werden wie auf dem Cover auf oder über der Bühne gigantische Kanonen positioniert und Salutschüsse abgefeuert.

AC/DCs Musik ist geprägt von kraftvollen Gitarrenriffs der Gebrüder Young, mitreißenden Rhythmen und dem charakteristischen Gesangsstil von Brian Johnson. Neben ihrem musikalischen Einfluss sind AC/DC auch für ihre aufregenden Live-Auftritte bekannt. Die Band setzt auf schlichte Bühnendesigns, aber ihre Energie und Hingabe füllen die Arenen und Stadien, in denen sie auftreten. Das ikonische Bandlogo mit einem Blitz ist zu einem Symbol für AC/DC geworden und repräsentiert die elektrisierende Energie ihrer Musik.

The Razors Edge (1990)

Erstmals schrieben hier die Brüder Angus und Malcolm Young ausschließlich alle Songs, da Sänger Brian Johnson wegen seiner Scheidung monatelang nicht greifbar war. Produzent war Bruce Fairbairn (Aerosmith, Bon Jovi), der das Album zum Überraschungserfolg machte. Es entfachte ein begeistertes weltweites AC/DC-Revival. Neu an den Drums ist ein energiegeladener peitschender Chris Slade und neu ist auch die ennorme Hitdichte auf „The Razors Edge“. „Thunderstruck“ ist mit seinem ikonischen Gitarrenintro möglicherweise der letzte wirklich große Meilenstein in der Karriere von AC/DC.

Ballbreaker (1995)

Das zwölfte Album trägt den Titel „Ballbreaker“ und von Produzentenlegende Rick Rubin (Slayer, Johnny Cash und den Red Hot Chili Peppers) verfeinert: Von ihm wurde auch die Single „Big Gun“ produziert, die 1993 auf dem Soundtrack zu dem Arnold-Scharzenegger-Blockbuster „Last Action Hero“ zu finden ist. Das Album sollte organisch und ohne Bombast daherkommen, und mit Songs wie „Hard As A Rock“ gelingt ein solch geerdetes Vorhaben exzellent. Phil Rudd ist nach längerer Auszeit wieder am Schlagzeug zu hören. Rudd hatte die Band 1983 wegen seiner massiven Alkoholproblemen verlassen.

Rock Or Bust (2014)

„Rock or Bust“ ist das 16. Studioalbum der australischen Rockband AC/DC. Es wurde am 28. November 2014 veröffentlicht. Das Album markierte eine Fortsetzung ihrer langen und erfolgreichen Karriere, kam jedoch auch in einer Zeit der Unsicherheit und Veränderungen in der Bandgeschichte.

Im Jahr 2014 musste Gründungsmitglied Malcolm Young aufgrund seiner fortschreitenden Demenz die Gitarre an den Nagel hängen. Er starb am 18. November 2017. Sein Cousin Stevie Young, der ihn schon seit vielen Jahren live vertrat, wann immer er unpässlich war, wurde festes Mitglied bei AC/DC bei den Aufnahmen für das Album „Rock Or Bust“.

2015 mussten AC/DC ihre laufende Welttournee abbrechen, da Brian Johnson die Taubheit drohte und sich um seine Gesundheit kümmern musste. Lange Zeit war unklar, ob er freiwillig gehen musste, denn die restlichen Termine der Show wurden mit Axl Rose als Frontmann bestritten. Allerdings war schnell klar, dass der Guns N’Roses Frontmann den beliebten Shouter nicht ersetzen konnte. Nach dem Ausstieg von Paul Rudd (der aufgrund seines massiven Alkohol- und Drogenproblems mit der australischen Justiz zu tun hatte und das Land nicht verlassen konnte) und Cliff Williams (wegen gesundheitlicher Probleme) war Angus Young zwischenzeitlich das einzig verbliebene Gründungsmitglied und das Ende der Band schien besiegelt.

2020 gab es dann doch nochmal ein überraschendes Comeback in der alten Besetzung:

Power Up (2020)

„Power Up“ ist das 17. Studioalbum der australischen Rockband AC/DC. Es wurde am 13. November 2020 veröffentlicht und markiert eine Rückkehr zur Musikszene nach einer Pause von sechs Jahren seit dem vorherigen Studioalbum „Rock or Bust“ von 2014.

Das Album wurde von den verbliebenen Mitgliedern der klassischen Besetzung von AC/DC aufgenommen, darunter Angus Young (Leadgitarre), Brian Johnson (Gesang), Cliff Williams (Bass), Phil Rudd (Schlagzeug) und Stevie Young (Rhythmusgitarre).

„Power Up“ präsentiert den ikonischen Hard Rock-Sound von AC/DC, der von kraftvollen Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und Brian Johnsons charakteristischem Gesangsstil geprägt ist. Das Album enthält zehn Songs, darunter „Shot in the Dark“, die Lead-Single des Albums. Weitere Tracks sind „Realize“, „Demon Fire“, „Witch’s Spell“ und andere.

Die Veröffentlichung von „Power Up“ wurde von den Fans und Kritikern positiv aufgenommen, weil die Band ihrem Sound und Stil seit fast zu Beginn ihrer Karriere treu blieben und einfach immer das machten, was sie konnten wie keine andere Band auf diesem Planeten: harten Rock’n’Roll mit messerscharfen Riffs. Wer AC/DC liebt, will keine Experimente, sondern genau diesen einzigartigen Trademark-Sound. Das Album stieg weltweit in den Charts hoch und unterstrich die anhaltende Bedeutung und den Einfluss von AC/DC in der Rockmusik.

Die Band wollte mit dem Album eigentlich auch wieder auf Tour gehen, doch dann kam Corona. Brian Johnson kündigte nach Informationen von Metal Hammer in einem Podcast an, dass die Band im Oktober 2023 ein Konzert in Kalifornien mit anderen Größen der Rock- und Metalszene spielen wird und sagte, dass er wieder bereit sei für die Bühne. Es wäre das erste Live-Konzert von AC/DC seit 2016!

Diskografie AC/DC

1975 – High Voltage

1976 – T.N.T.

1976 – Dirty Deeds Done Dirt Cheap

1977 – Let There Be Rock

1978 – Powerage

1979 – Highway to Hell

1980 – Back in Black

1981 – For Those About to Rock We Salute You

1983 – Flick of the Switch

1985 – Fly on the Wall

1988 – Blow Up Your Video

1990 – The Razors Edge

1995 – Ballbreaker

2000 – Stiff Upper Lip

2008 – Black Ice

2014 – Rock or Bust

2020 – Power Up

Schlagwörter: