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MP3, FLAC, ALAC, WAV – die wichtigsten Musikformate im Vergleich

Mal abgesehen von hartgesottenen Vinyl- und Kassettenfans hören wir Musik 2017 eigentlich nur noch digital. Aber was hören wir da eigentlich genau und welche Vor- und Nachteile haben die Formate, die wir benutzen? Eine Übersicht.

MP3 und Co. machten das Musikhören auf mobilen Geräten erst möglich. (Quelle: pixabay.de)


WAV

Hier haben wir den Benchmark für digitale Soundqualität. WAV ist gemeinhin das Format, das auf Audio-CDs verwendet wird. Auch dieses Format simplifiziert die analogen Signale, die zum Beispiel auf Vinyl und Kassette verwendet werden.

Dabei ist die Informationsdichte aber so hoch, dass das menschliche Ohr gegenüber dem Originalton keinen Unterschied feststellen kann.

Ein großer Nachteil des WAV Formats ist, dass es, im Gegensatz zu allen anderen Formaten dieser Liste, keine Metadaten, wie zum Beispiel Interpret, Songtitel oder Artwork speichern kann. Da es nicht komprimiert ist, benötigt es außerdem verhältnismäßig viel Speicherplatz.

MP3

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Dieses Format ist die Mutter und der Vater aller modernen digitalen Musikformate. In den frühen Neunzigern entwickelt, machte MP3 es möglich digitale Musik aus dem Internet zu laden und unterwegs auf begrenzten Speicherplätzen zu transportieren und zu hören.

Durch das Weglassen von “unwichtigen” Informationen wie extremen Höhen und Tiefen und einer Reduzierung der Abtastrate kann MP3 die Größe einer Audiodatei um den Faktor 10 verkleinern. Das ist natürlich schlecht für die Klangqualität, macht sich aber in den meisten Situationen nicht wirklich bemerkbar.

AAC und AAC+

Im Prinzip leisten diese beiden Formate das gleiche, wie es auch das MP3-Format tut. Sie reduzieren die Informationen eines Audiosignals und speichern diese komprimiert ab.

Allerdings tut gerade AAC+ dies auf einem höheren Niveau als das 1992 entwickelte MP3 und kann damit mit der gleichen Speichermenge bessere Klangergebnisse erzielen.

Formate wie FLAC und ALAC sind verlustfrei und damit perfekt für die heimische Hi-fi-Anlage (Quelle: pixabay.de)

FLAC

Flac ist zwar genau wie AAC und MP3 ein komprimiertes Audioformat. Allerdings ist es verlustfrei. Das bedeutet, dass keinerlei Informationen der Originalaufnahme, die zum Beispiel in WAV vorliegt, verloren gehen.

Der Vorteil gegenüber WAV liegt darin, dass FLAC die Daten komprimieren kann und hierdurch bis zu 50% weniger Speicherplatz als WAV benötigt.

Außerdem ist es im Gegensatz zu AAC und MP3 lizenzfrei und kann deshalb von Herstellern kostenfrei in Geräte implementiert werden.

ALAC

ALAC ist das FLAC von Apple. Es macht prinzipiell exakt das Gleiche und strukturiert verlustfrei Daten so, dass etwas 60% des Speicherbedarfs einer WAV gespart werden kann.

Der Vorteil gegenüber FLAC: ALAC bietet die Möglichkeit eines Kopierschutzes.

Bisher wird ALAC von Apple noch nicht im Apple Store angeboten, obwohl Netzgeschwindigkeit und Speicherplatz moderner Geräte dafür völlig ausreichen würden. Apple begründet das damit, dass der herkömmliche Nutzer den Unterschied zwischen ALAC und AAC+ ohnehin nicht hören kann.

Fazit

MP3 ist nach wie vor der König unter den Audioformaten, auch wenn es technisch veraltet ist und dank größeren Speicherkapazitäten und schnellen Internetverbindungen keine Notwendigkeit mehr für die extreme Kompression besteht.

Warum bisher trotzdem nur wenige Anbieter von AAC+ und MP3 Abschied genommen haben und auf verlustfreie Formate wie ALAC und FLAC setzten, bleibt ein Rätsel. Sie sind aber ohne Zweifel die Zukunft der digitalen Musik. Sowohl im Download- als auch Streamingbereich.