Mit „Cry Alone“ zeigen die Dawn Brothers neue emotionale Facetten – und bleiben dabei ganz sie selbst.
Wer den Namen Dawn Brothers hört, denkt an verschwitzte Clubnächte, an Fender-Gitarren, die nach altem Holz klingen, und an Songs, die klingen wie ehrliche Gespräche am Küchentisch. Die vier Musiker aus Rotterdam stehen seit ihrem Debüt Staying Out Late (2017) für eine Musik, die keine Maske braucht. Blues, Soul, Folkrock – nicht als Stilmittel, sondern als gelebte DNA. Auch ihr neues Album Cry Alone bleibt dieser Haltung treu – und wagt dennoch mehr als nur den nächsten logischen Schritt.
Denn auch wenn die Dawn Brothers nie laut gewesen sind, sind sie mit Cry Alone leiser, dunkler und zugleich mutiger geworden. Wo das Vorgängeralbum Alpine Gold noch den Dreck der Straße atmete, wirkt der neue Longplayer wie ein Blick durchs beschlagene Fenster: introspektiv, feinfühlig, voller Schatten. Schon der Titeltrack überrascht mit einer fast schon hymnischen Wärme – inspiriert, man glaubt es kaum, von Beyoncé. Der Weg dahin? Kein Bruch, sondern eine Kurve in einem Roadtrip, der nie an Tempo verliert.
Produziert wurde Cry Alone erneut von Paul Willemsen, aufgenommen im Electric Monkey Studio, jener Zauberkammer, in der bereits Alpine Gold seine Gestalt annahm. Doch diesmal bringt Keyboarder Rowan mit jazzigen Harmonien neue Farben ins Spiel. Songs wie Do Me Wrong oder Let It Bleed klingen wie späte Nächte im Plattenladen – mit Ecken, Kanten und genau der richtigen Portion Soul.
Inhaltlich schlägt das Album ernstere Töne an. I Will Never Hold Your Heart Again ist kein Lovesong, sondern ein schmerzhaft ehrliches Stück über Abschied und Verlust. Die optimistische Rastlosigkeit früherer Werke weicht einer Atmosphäre, die sich eher an einer schlafenden Stadt als an endlosen Highways orientiert. Floor van het Nederend hat dazu erneut das passende Cover geliefert: düster, reduziert, eindringlich.
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Dass die Dawn Brothers trotz dieser Entwicklung keine Angst vor dem nächsten Schritt haben, zeigt sich nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne. Ab Mai geht es wieder auf Tour – unter anderem nach Deutschland:
Live-Termine in Deutschland:
22.05. Hamburg, Nochtwache
23.05. Berlin, Lark
24.05. Köln, Tsunami
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