Yuval Raphael, 24, wird Israel beim Eurovision Song Contest 2025 in Basel vertreten. Sie überlebte den Angriff von Hamas-Terroristen auf das Nova Musikfestival 2023 nur knapp.
Die Sängerin, die durch ihre emotionalen Auftritte bei HaKokhav HaBa berühmt wurde, hat eine außergewöhnliche Geschichte. Am 7. Oktober 2023 überlebte sie das Massaker der Hamas auf dem Nova-Musikfestival in der Negevwüste. Sie versteckte sich in einem Bunker mit 50 Menschen, von denen nur 11 überlebten. Um zu überleben, musste sie acht Stunden unter den Leichen anderer Festivalbesucher verbringen.
Obwohl sie vor ihrer Teilnahme an der israelischen Castingshow nie öffentlich gesungen hatte, beeindruckte sie Jury und Publikum mit einer gefühlvollen Version von Abbas „Dancing Queen“ und Sam Smiths James Bond Song „Writing’s on The Wall“.
Das Lied, mit dem sie beim ESC antreten wird, soll erst im März 2025 veröffentlicht werden und dürfte eine politische Botschaft haben. Angesichts der anhaltenden politischen Spannungen durch die brutalen Attacken der israelischen Militärs auf Gaza als Rache für den Hamas-Terror rechnet sie mit gemischten Reaktionen, ist jedoch entschlossen, ihre persönliche Geschichte mit der Welt zu teilen.
Vor allem in Skandinavien und dem UK waren lautstarke Forderungen nach einem kulturellen Boykott Israels bereits lange vor dem Krieg in Gaza zu hören.
In Deutschland sind solche Forderungen derzeit aus historischen Gründen nicht mehrheitsfähig. Die Schriftstellerin Eva Menasse, ehemalige Vorsitzende des PEN Berlin hält Kulturboykotte generell für gefährlich.
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„Wir lehnen Kulturboykott ab, in jeder Form, in jeder Richtung.“ (Eva Menasse, PEN Berlin)
Künstler könnten nicht für die Handlungen ihrer Regierung verantwortlich gemacht werden. Zudem biete Kunst die Möglichkeit zum Dialog und Austausch unterschiedlicher Positionen. Sie lehnt deshalb auch Boykotte gegen Künstler ab, die Kulturboykotte gegen Künstler aus bestimmten Ländern fordern.
An dieser Haltung vieler in Deutschland, die meistens als zu israelfreundlich ausgelegt wird, gibt es wiederum scharfe Kritik aus dem europäischen Ausland. Der ESC wird in diesen politischen Zeiten also auch zur politischen Bühne, ob das den Veranstaltern gefällt oder nicht.
Mit Nemo gewann im vergangenen Jahr erstmals eine nonbinäre Person den Eurovision Song Contest für die Schweiz, auch das war eine politische Provokation für viele konservative Teilnehmerländer im Osten Europas.
Der ESC findet von 13.-17. Mai 2025 in Basel statt. Das Finale des deutschen Vorentscheids findet am 1. März 2025 statt unter der Leitung des TV-Produzenten Stefan Raab. Ob der Rückgriff auf den abgehalfterten Entertainer den deutschen Beitrag zum Erfolg führen wird?