Musik Streaming hat Tonträger und Downloads abgelöst. Für eine überschaubare monatliche Pauschale haben Musikfans Zugriff auf Millionen Alben und Songs. Hier die wichtigsten Musik-Streaming-Anbieter und deren Marktanteile im Schnellvergleich.
In der folgenden Tabelle zeigen wir die wichtigsten Streaming-Anbieter und die monatlichen Abo-Preise für Einzelpersonen, Familien oder Studierende.
Streaming-Dienst | Einzelperson | Duo / Paare | Familien | Studenten | Besonderheiten |
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Spotify | 9,99 €/Monat | 12,99 €/Monat | 14,99 €/Monat (bis zu 6 Konten) | 4,99 €/Monat | Kostenlose Version verfügbar, Offline-Modus nur im Abo |
Amazon Music Unlimited | Prime: 9,99 €/Monat Non-Prime: 10,99 €/Monat | – | 16,99 €/Monat (bis zu 6 Personen) | 5,99 €/Monat | Günstiger für Prime-Mitglieder, offline verfügbar |
YouTube Music | 9,99 €/Monat | – | 14,99 €/Monat (bis zu 6 Personen) | 4,99 €/Monat | Smart-Downloads, offline verfügbar |
Apple Music | 10,99 €/Monat | – | 16,99 €/Monat | 5,99 €/Monat | Keine kostenlose Version, offline verfügbar |
Tidal | HiFi: 10,99 €/Monat | – | – | – | HiFi Plus: 19,99 €/Monat, exklusive Inhalte |
Deezer | 10,99 €/Monat | 14,99 €/Monat | 17,99 €/Monat (bis zu 6 Konten) | 5,99 €/Monat | Flow-Funktion für Musikempfehlungen, offline verfügbar, Rabatte bis 25% für Jahresabo |
SoundCloud | 9,99 €/Monat | – | – | 4,99 €/Monat | Zugang zu Remixen und Indie-Musik, teilweise kostenlose Inhalte verfügbar |
Die hier dargestellten Preise und Angebote gelten zum Stand 2024 und bieten einen direkten Vergleich der verschiedenen Abonnementmodelle. Die Dienste bieten in der Regel eine kostenlose Testphase an, bevor das kostenpflichtige Abonnement beginnt.
Spotify ist in Deutschland laut Statista der größte Anbieter gefolgt von Amazon Music und Youtube (Google).
1. Spotify
Der Musik-Streaming-Dienst Spotify ist ab 2006 als legale Alternative zu Tauschbörsen in Schweden entwickelt worden und ist heute in vielen Ländern, einschließlich Deutschland der unangefochtene Marktführer. Das Prinzip ist überall gleich: wer kostenlos Musik hören möchte, muss Werbung in Kauf nehmen. Der werbefreie, unlimitierte Zugang auf fast allen Betriebssystemen und Smartphones kostet 10 Euro im Monat. Spotify ermöglichte zudem als erster Anbieter auch den Musik Download: ohne Aufpreis kann man alle Songs auch offline speichern.
ACT DES MONATS
Mit Premium Family kann Spotify allerdings auch deutlich günstiger genutzt werden. Mit dem Sammelabo können bis zu sechs Leute eines Haushalts für insgesamt nur 14,99 Euro werbefrei Musik streamen.
Preise:
- Standard: 9,99 €
- Premium Family: 14,99 € für bis zu sechs Personen)
2. Apple Music
Nachdem Apple (zu) lange auf Downloads als Format für Musik gesetzt hatte, kaufte Apple im Jahr 2014 die Firma Beats und dessen Musik-Streaming-Katalog. Unter dem neuen Namen Apple Music macht Apple nun Spotify Konkurrenz. Aber die Unterschiede zur Konkurrenz sind nicht besonders groß: ein Radiosender Beats One und das Musik-Netzwerk Connect, über das Künstler ihre neuen Releases promoten können, sind nicht gerade neue Erfindungen.
Preise (monatlich):
- Standard: 10,99 €
- Student: 4,99 €
- Family: 16,99 € (für bis zu sechs Personen)
3. Amazon Music Unlimited
Wenn es um Musik Streaming geht, darf natürlich Amazon nicht fehlen. Für 69 Euro im Jahr können Kunden nicht nur Musik, sondern auch Videos, Filme und Serien streamen. Weitere Vorteile: kostenloser Versand bei Amazon-Bestellungen und eine Leihbücherei für den Kindle-Reader sind ebenfalls inklusive. Ein Manko: so richtig sexy ist die App von Amazon im Vergleich zu Spotify oder Apple bisher nicht, dafür ist sie unschlagbar günstig.
Preise (monatlich):
- Standard: 9,99 €
- Familien: 16.99 €
4. Youtube Music
Verrückt wäre es, wenn nicht auch Google seine Finger im Spiel um die Vorherschaft im Streaming-Sektor hätte. Ähnlich wie auch Apple Music ist Youtube Music (früher: Google Play) in jedem Android Gerät als Bestandteil des Betriebssystems mitgeliefert. In der kostenlosen Variante dient es lediglich als Online-Speicher von eigenen Titel, um über das Google-Konto geräteunabhängig die eigene Musik hören zu können. Im Abo für 10 Euro im Monat bekommt der Nutzer dann die volle Palette der Streamingangebote: 35 Millionen Songs, kuratierte Radiostationen und einen entsprechenden Offline-Modus.
Preise (monatlich):
- Standard: 9,99 €
- Familien: 14.99 €
7. Tidal
Der Streaminganbieter wirbt neben einem Standard-Streamingangebot mit sogenanntem „lossless“ Streaming (Abo: 20 Euro).
User können den Streaming Anbieter 90 Tage kostenlos ausprobieren und müssen sich dann entscheiden, ob sie eines der beiden kostenpflichtigen Pakete buchen (10 bzw. 20 Euro) oder das Abo wieder abbestellen möchten. Tidal bietet als einer der ersten Streaming Dienste mit Tidal Hifi lossless Streaming in CD-Qualität an, was mit 20 Euro im Monat aber auch seinen Preis hat.
Preise (monatlich):
- Standard: 10,99 €
- HiFi (lossless Streaming): 19,99 €
Die Kritik am Musik Streaming
Die Kritik an Musikstreaming-Diensten hinsichtlich der Bezahlung von Musikern und Künstlern ist ein immer wiederkehrendes Thema in der Musikindustrie. Viele Kritiker argumentieren, dass die Streaming-Modelle, obwohl sie für Nutzer zugänglich und bequem sind, die Künstler oft nicht fair entlohnen. Die Kernproblematik liegt darin, dass die Vergütung pro Stream extrem niedrig ist, oft nur Bruchteile eines Cents. Dies bedeutet, dass selbst Millionen von Streams nicht notwendigerweise eine bedeutende Einnahmequelle für Künstler darstellen, insbesondere wenn sie ihre Rechte mit Labels und Produzenten teilen müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das vorherrschende „Pro-Rata“-Zahlungssystem, das bei den meisten großen Streaming-Plattformen angewendet wird. Bei diesem System wird das gesamte Einkommen aus den Abonnements gesammelt und dann basierend auf dem Anteil der Gesamtstreams auf alle Künstler verteilt. Dies bevorzugt populäre Künstler und Hits, während kleinere, unabhängige Musiker und Nischen-Genres oft nur einen kleinen Bruchteil dieser Einnahmen sehen, auch wenn sie eine engagierte Fanbasis haben. Das führt zu einer ungleichen Verteilung der Einnahmen, die etablierte Künstler bevorzugt und kleinere Künstler benachteiligt.
Nur große und bekannte Künstler profitieren vom Streaming
Einige Künstler und Industriebeobachter fordern ein „User-Centric“-Zahlungsmodell, bei dem die Einnahmen direkt auf der Basis dessen verteilt werden, was ein einzelner Nutzer hört. Dies würde bedeuten, dass die Abogebühren eines Hörers direkt an die Künstler gehen, die er tatsächlich hört, was zu einer gerechteren Entlohnung führen könnte. Als einziger Anbieter geht Tidal einen anderen Weg und bezahlt die Künstler pro Stream, allerdings ist der Anbieter im Vergleich zu Spotify, Amazon oder Apple vergleichsweise klein, sodass am Ende auch nicht viel mehr Geld bei den Künstlern ankommt.
Die Debatte um die Bezahlung von Musikern durch Streaming-Dienste ist eng mit Fragen der Transparenz, der Vertragsbedingungen und der Marktmacht großer Plattformen verbunden. Während diese Dienste zweifellos die Art und Weise, wie Menschen Musik konsumieren, revolutioniert haben, bleibt die Herausforderung, ein Modell zu finden, das sowohl für Konsumenten als auch für Schöpfer nachhaltig ist.
Wer „seine“ Künstler wirklich unterstützen möchte, sollte auf Konzerte gehen, dort Platten und Merch kaufen und somit dafür sorgen, dass sie von ihrer Musik leben können. Das gelingt immer weniger Künstlern im Streaming-Zeitalter und das ist ein Problem, weil uns dadurch viel Musik verloren geht. Außergewöhnliche Karrieren, wie sie noch in den 80er und 90er Jahren möglich waren, einer Zeit in der Künstler wie Kate Bush, Radiohead oder Talk Talk auch mit nicht auf Radio und Mainstream getrimmter Musik erfolgreich sein konnten, scheinen leider unwiederbringlich vorbei, weil es für diese Art von „Albumkünstler“ heute kein tragfähiges Geschäftsmodell mehr gibt. Und das ist ein riesiger Verlust für unsere Kultur.