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Thirty Seconds to Mars live in der Münchner Olympiahalle (19.5.2024)

Thirty Seconds To Mars spielten am 19. Mai in der Münchner Olympiahalle. Hier unsere Eindrücke und Bilder der Show.

Jared Leto wartete mit der schlechten Nachricht bis nach dem dritten Song: „I’m fuckin‘ sick, man!“ Damit meinte der Frontmann von Thirty Seconds to Mars nicht, dass er ein echt kranker Rockstar ist, sondern dass er tatsächlich erkältet sei. Und dann fragte er das Publikum in der Münchner Olympiahalle, ob er das Konzert lieber abbrechen oder es doch versuchen und sein Bestes geben solle.

Thirty Seconds To Mars am 19.5.2024 in der Münchner Olympiahalle (Foto: Mónica Garduño)

Klar, wie die Antwort der rund 13.000 Fans in der nicht ganz ausverkauften Arena ausfiel, zumal die Show vielversprechend begonnen hatte. Ein Countdown von 100, der auf den riesigen Videowalls eingeblendet wurde, zählte zur Begrüßung herunter, und stoppte – wenig überraschend – bei der Zahl 30. Dann enterten Jared Leto, sein Bruder Shannon und Stevie Aiello, der das Brüderpaar bei Konzerten unterstützt, die Bühne. Mit „Up in the Air“ von ihrem 2013er-Album „Love, Lust, Faith and Dreams“ haben sie sich einen guten Opener ausgesucht, denn mit den hyperventilierenden Synthiesounds, Shannons pumpenden Beats und Jareds hymnischem Gesang steht er praktisch für alles, was 30STM in den letzten 25 Jahren groß gemacht hat.

Thirty Seconds To Mars am 19.5.2024 in der Münchner Olympiahalle (Foto: Mónica Garduño)

Nicht zu vergessen die Mitsingpassagen, die oft aus „Ahs“ und „Ohs“ bestehen und die stadionmäßig jede und jeder mitschmettern kann, selbst wenn man sonst nicht zu den textsichersten Menschen gehört. Dem Mitsingen des Publikums, ohnehin integraler Bestandteil einer jeden 30- Seconds-Show, sollte an diesem Abend in München eine ganz besondere Bedeutung zukommen. Bis zum achten Song „This is War“ hatte sich Jared Leto achtbar geschlagen und wahrscheinlich wäre es den meisten Leuten im Publikum gar nicht aufgefallen, dass der Sänger erkältet ist.

Thirty Seconds To Mars am 19.5.2024 in der Münchner Olympiahalle (Foto: Mónica Garduño)

Doch dann wechselte die Band in den akustischen Teil der Veranstaltung und als der Frontmann plötzlich allein mit Gitarre und ohne brachiale Synthie- und wummernde Beat-Unterstützung auf der Bühne stand, war seine angegriffene Stimme nicht mehr zu überhören. „I’m tryin‘ my best“, versprach Leto, „but I need your help!“ Das Echelon, wie die Fangemeinde von Thirty Seconds to Mars genannt wird, war selbstverständlich bereit, ihrem Star zu helfen. Vor allem beim Track „From Yesterday“, als abwechselnd die linke und die rechte Seite der Halle den Refrain sang, sorgte das für Gänsehautmomente. Auch sonst erwiesen sich die Münchner Fans als textsicher, besonders gut zu hören beim vorletzten Song „The Kill“.

Thirty Seconds To Mars am 19.5.2024 in der Münchner Olympiahalle (Foto: Mónica Garduño)

Die Bühnenshow der „Seasons“-Tour konnte sich durchaus sehen lassen: Auf der Haupt-Videowall direkt hinter der Band liefen Bilder und kurze Filmschnipsel, die mal mehr, mal weniger mit dem gerade gespielten Song zu tun hatten. Mal sprühte ein wenig Pyrotechnik, dann regnete es Konfetti und als interaktiver Höhepunkt durfte das Publikum mit rund 30 (ja, zufällig geschätzt) bunten Plastikbällen jonglieren. Das eigentlich Highlight der Performance ist aber Jared Leto selbst, denn der Hollywoodstar (Oscar für „Dallas Buyers Club“) weiß selbstverständlich, wie man eine Rolle spielt. Vor allem im ersten Teil der Show zeigte er, wie gut er mit dem Publikum umgehen, wie er es animieren, auf seine Seite ziehen kann. Mit dem Nachlassen seiner Stimme wurde diese Interaktion weniger, was sich spürbar auf die Stimmung – um im Duktus zu bleiben – auswirkte.

Act des Monats: Leoniden

 

Thirty Seconds To Mars am 19.5.2024 in der Münchner Olympiahalle (Foto: Mónica Garduño)

Nichtsdestotrotz zogen Thirty Seconds to Mars ihr knapp zweistündiges Set durch und beendeten es mit dem bekannten Finale furioso: Zu „Closer To The Edge“ holte die Band zahlreiche Fans auf die Bühne, die den letzten Song des Abends mit ihr feierten, sodass kaum enttäuschte Gesichter zurückblieben. Sie versuchen ihr Bestes, hatte Jared Leto versprochen. Das haben sie definitiv gemacht. Und angesichts der Umstände war das gar nicht mal schlecht.


Setlist Thirty Seconds To Mars 19.5.2024 in München

  1. Up in the Air
  2. Kings and Queens
  3. Walk on Water
  4. Rescue Me
  5. Seasons
  6. Hail to the Victor
  7. Hurricane
  8. This Is War
  9. Interlude
  10. Acoustic
  11. Alibi
  12. Was It a Dream?
  13. From Yesterday
  14. Night of the Hunter
  15. City of Angels
  16. Attack
  17. Interlude
  18. Stuck
  19. The Kill (Bury Me)
  20. Closer to the Edge

Text: Sebastian Binder

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